Sehr geehrte Damen und Herren,
Thyssenkrupp hat in der vergangenen Woche eine Abschwächung des EU-Emissionshandels (EU ETS 1) gefordert, indem die Industrie bis 2050 weiterhin teilweise freie Emissionsrechte erhalten soll. Dies wären insgesamt 11 Jahre länger, als dies in Bezug auf die Umsetzung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens vorgesehen ist.
Wettbewerber, wie die Salzgitter AG, Dillinger und Saarstahl hingegen haben sich klar gegen eine Verlängerung der Ausgabe freier Zertifikate und somit die Schwächung der Wirkung des Emissionsrechtehandels ausgesprochen, da dies diejenigen Unternehmen bestrafen würde, welche aktiv an der Dekarbonisierung gearbeitet haben.
Die Einnahmen aus dem Emissionshandel sind zweckgebunden und sollen für die Transformation in eine klimaneutrale Gesellschaft verwendet werden. Hierzu gibt es den sogenannten Klima- und Transformationsfonds (KTF).
Nun kam das deutsche Finanzministerium auf den Gedanken, Gelder aus dem KTF zweckentfremdet zu verwenden, um Emissionszertifikate aus anderen Ländern zu kaufen, wenn Deutschland seine Treibhausgas-Reduktionsziele in den kommenden Jahren nicht einhält.
Wie der Expertenrat für Klimafragen ermittelt hat, wird Deutschland bis 2030 ca. 224 Millionen Tonnen CO2 oder dessen Äquivalent in anderen Treibhausgasen zu viel ausstoßen, wofür nun durch den Finanzminister Klingbeil (SPD) Mittel gefunden werden müssen.
Sowohl aus den Reihen der Union als auch von der Opposition wird diese Idee deutlich kritisiert.
In der vergangenen Woche haben sich die Preise der EU-Emissionsrechte im Benchmark-Kontrakt in einer Preisspanne von 71,31 bis 73,30 Euro bewegt. Dabei blieben die EUAs charttechnisch orientiert und legten auf Wochenschlusskursbasis moderate 0,6% zu.
An der EEX werden in dieser Woche an allen fünf Handelstagen insgesamt 13.657.500 Emissionsrechte versteigert, was einem Plus in Höhe von 20,3% gegenüber der Vorwoche entspricht.
ANSTEHENDE TERMINE
18.09.2025 | Letzter Auktionstermin nationale Emissionszertifikate (nEZ24) an der EEX mit Jahreskennung 2024 zum Preis von EUR 45,00 |
30.09.2025 | Ende der Abgabefrist für nationale Emissionszertifikate (nEZ24) für das Jahr 2024 |
30.09.2025 | Ender der Abgabefrist für EU Emissionsrechte (EUA/EUAA) für das Jahr 2024 |
04.12.2025 | Letzte Auktion für nationale Emissionszertifikate im Jahr 2025 (nEZ25) |
15.12.2025 | Letzte Auktion für Europäische Emissionsrechte (EUA) im Jahr 2025 |
07.01.2026 | Erste Auktion für Europäische Emissionsrechte (EUA) im Jahr 2026 |
Instrument | 22.08.25 | 29.08.25 | Veränderung |
EUA (Dezember-2025-Future) | 72,53 EUR | 72,99 EUR | +0,46 EUR |
EUA 2 (Dezember-2028-Future) | 88,24 EUR | 88,64 EUR | +0,40 EUR |
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D)) | 55,00 EUR | 55,00 EUR | +0,00 EUR |
UKA (Dezember-2025-Future (UK)) | 52,19 GBP | 53,14 GBP | +0,95 GBP |
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future) | 91,78 GBP | 86,39 GBP | -5,39 GBP |
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future) | 66,77 USD | 66,89 USD | +0,12 USD |
EURO (Forex) | 1,1720 USD | 1,1685 USD | -0,0035 USD |
(EUA, EUA 2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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