Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 11.12.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

die diesjährige Weltklimakonferenz geht ihrem Ende entgegen und es soll wirklich Menschen geben, die gedacht haben, dass die Erdöl produzierenden Länder den von 100 Staaten geforderten Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen mittragen würden.

Dass diese Idee naiv war, wurde nun durch den weltweit führenden Öl-Exporteur Saudi-Arabien offenbart, welches sich klar und offen gegen den Ausstieg aus der fossilen Zeit aussprach.

Der Saudi-Arabische Energieminister Abdulaziz bin Salman sprach sich in einem Interview mit dem Börseninformationsdienst „Bloomberg“ strikt gegen einen Ausstieg aus und nannte Staaten, die einen Ausstieg aus fossilen Energien befürworten würden als „heuchlerisch“, womit er sicherlich bei vielen Staatsvertretern richtig liegt.

Ein entsprechender Beschluss zum Ausstieg muss einstimmig gefasst werden, womit dieser somit obsolet ist, trotz der Tatsache, dass 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist.

Der Erlös von Billiarden durch Öl ist bedauerlicherweise wichtiger, als der Kollaps des globalen Klimas durch Überschreiten wichtiger Kipppunkte.

Zumindest will Kanada, ebenfalls großer Öl- und Gas-Produzent und damit Emittent von 189 Megatonnen CO2, seinen CO2-Ausstoß in diesem Sektor mithilfe eines Emissionshandelssystems begrenzen. Dort soll im Öl- und Gassektor ab 2026 eine Obergrenze eingeführt werden, welche bei Überschreiten durch Emissionsrechte bezahlt und dadurch reduziert werden soll.

Am vergangenen Donnerstag fand in Deutschlands nationalem Emissionshandelssystem die letzte Auktion für dieses Jahr statt. Wer zu viele oder zu wenige nationale Emissionszertifikate erworben hat, kann sich jederzeit an unsere Handelsabteilung wenden, wir werden Sie gerne beim Kauf oder Verkauf der 2023er nEZ unterstützen.

Die Preise des EU-Emissionshandelssystems sind im Einklang mit den Energiewerten auch in der vergangenen Woche weiter unter Druck geraten. So haben die europäischen Emissionsberechtigungen wiederum abgegeben und mehr als 5% auf Wochenschlusskursbasis verloren. Selbst die psychologisch wichtige 70-Euro-Marke hat nicht gehalten und der Kurs geht weiter in einem relativ engen Abwärtskanal seit der 80er Marke südwärts.

Ein nächster relativ starker Support liegt im Bereich um 64,50 Euro, hier waren die EUAs zuletzt Ende September 2022 zu finden.

In dieser Woche werden an allen Börsentagen an der EEX 11.427.000 EU-Emissionsrechte zur Auktion gelangen, darunter am Mittwoch 169.500 EUAAs für die Luftfahrtindustrie aus polnischem Kontingent, welche mittlerweile jedoch auch für stationäre Anlagen verwendet werden können.

Die letzte diesjährige Auktion an der EEX findet am kommenden Montag für 3.041.500 EUAs statt.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument01.12.2308.12.23Veränderung
EUA (Dezember-2023-Future)72,49 EUR68,63 EUR-3,86 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,02 USD1,09 USD+0,07 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,71 USD0,70 USD-0,01 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)79,07 USD75,94 USD-3,13 USD
EURO (Currency, Forex)1,0882 USD1,0768 USD-0,0114 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

ADVANTAG Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 04.12.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

die aktuelle deutsche Bundesregierung hat es nicht leicht, da sie in den vergangenen Wochen ein Gerichtsverfahren nach dem anderen verliert, was Fragen zur Professionalität der politischen Akteure aufwirft.

Letzte Woche hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg nun geurteilt, dass die Bundesregierung zusätzliche Sofortmaßnahmen beschließen muss, um somit die Emissionen der Sektoren Gebäude und Verkehr zu reduzieren. Geklagt hatten die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Die DUH erwartet jetzt strikte Tempolimits in Deutschland und der BUND fordert ebenfalls konkrete Sofortprogramme, um wirksame Reduzierung der Treibhausgasemissionen in diesen Sektoren zu erreichen. Es darf gespannt bleiben, wie sich die Regierung hier wieder herauswinden will.

Am vergangenen Donnerstag hat die diesjährige Weltklimakonferenz in Dubai begonnen, einem Emirat, das seinen Reichtum durch Öl und Gas erzielt hat, so wie die gesamten Vereinigten Arabischen Emirate.

Das hat eine ähnliche Komik, als ob der Verband der Vegetarier seine Jahreshauptversammlung in einer Tierschlachterei abhalten würde.

Zu Beginn hat UN-Generalsekretär António Guterres die Verpflichtung der Teilnehmerstaaten für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen gefordert. Zugleich warnte er vor einer „totalen Katastrophe“, wenn die Menschheit ihren derzeitigen Kurs beibehalten würde. Das insbesondere die Öl- und Gasförderländer hierbei mitmachen werden, glaubt doch wohl niemand wirklich.

Die Preise für europäische Treibhausgas-Verschmutzungsrechte haben in der vergangenen Woche in ihrem seitwärts-abwärts-Trendkanal weiter nachgegeben, wobei die Marke von 70 Euro jedoch gehalten hat. Dementsprechend zeigte der Freitag einen entsprechenden Kursanstieg von 2,4%.

Die letzte Auktion für EUAs findet in diesem Jahr am 18.12.2023 an der Leipziger EEX statt und da die erste Auktion 2024 reichliche drei Wochen später startet, könnte es zu einem Preisanstieg kommen, insbesondere, wenn auch andere bullishe Parameter hinzukommen.

Nationale Emissionszertifikate können lediglich noch am 05.12.2023 sowie am 07.12.2023 an der EEX ersteigert werden und in diesem Jahr ist es aufgrund des anstehenden Preisanstiegs von 30 auf 40 Euro besonders wichtig, seinen Bedarf gut einzuschätzen und bis spätestens Donnerstag zu decken. Und wer weiß – vielleicht beschließt die Regierung einen noch höheren Preis, um das Gerichtsurteil vom Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg umzusetzen, wie vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) bereits gefordert.

Gerne stehen wir Last-Minute-Käufern wie immer schnell und unkompliziert zur Verfügung.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument24.11.2301.12.23Veränderung
EUA (Dezember-2023-Future)76,60 EUR72,49 EUR-4,11 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)0,99 USD1,02 USD+0,03 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,67 USD0,71 USD+0,04 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)80,03 USD79,07 USD-0,96 USD
EURO (Currency, Forex)1,0933 USD1,0882 USD-0,0051 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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ADVANTAG Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 27.11.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

die fehlenden Milliarden im deutschen Haushalt haben gravierende Auswirkungen auf viele Bereiche der Wirtschaft.

Die deutsche Wirtschaft wird mittlerweile vom „The Economist“ als „kranker Mann Europas“ betitelt und auch die Immobilienpreise in Deutschland sind im europäischen Vergleich am meisten gesunken, wobei die Baukosten europaweit am meisten gestiegen sind.

Da die Immobilien für ca. 40% der globalen Emissionen verantwortlich sind, ist es ein verheerendes Signal der aktuellen Bundesregierung, nicht ausreichende Mittel zur Abwendung der Baukrise zur Verfügung zu stellen und klimafreundliche Gebäude nicht ausreichend fördern zu können. Hier ist dringender Handlungsbedarf geboten.

Um eben das benötigte Geld zu generieren, hat der deutsche Thinktank Agora Energiewende nun eine Erhöhung des CO2-Preises im nationalen deutschen Emissionshandel von aktuell 30 Euro je Tonne auf 60 anstelle der bisherigen 40 Euro für 2024 ins Spiel gebracht. Hierdurch würden 6,6 Milliarden Euro im kommenden Jahr gesichert werden.

Auch Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), fordert eine deutliche Anhebung der Preise für CO2-Emissionen, um zum einen eine entsprechende Lenkungswirkung schnellstmöglich zu erzielen und zum anderen ausreichende Einnahmen für die grüne Transformation zu generieren.

Das hierfür jedoch dringend erforderliche Klimageld für die Bürger zur Abmilderung sozialer Probleme durch höhere Energiepreise scheint die aktuelle Regierung jedoch weiterhin nicht umsetzen zu können – ein Armutszeugnis für Politik und Verwaltung.

Die Preise im EU-Emissionshandel haben sich auf Wochenschlusskursbasis in einer Range von EUR 74,65 bis EUR 77,80 kaum bewegt. Trotzdem sind sie mit EUR 76,60 weiter deutlich unterhalb der 38-Tageslinie (EUR 80,56) und der 200-Tages-Linie (EUR 85,49) und zeigen damit das weiterhin anhaltende bearishe Sentiment.

Abgabepflichtige Unternehmen könnten die aktuelle Marktsituation möglicherweise nutzen, um Teile ihres 2023er Portfolios einzudecken.

Und für die Teilnehmer am nationalen Emissionshandel Deutschlands gemäß BEHG haben die letzten vier Handelstage in dieser und der kommenden Woche in diesem Jahr begonnen. Der absolut letzte Handelstag an der EEX ist in diesem Jahr der 7. Dezember 2023 in der Handelszeit von 9:00 bis 15:00 Uhr.

Da lediglich 10% des auf dem Registerkonto per 31.12.2023 befindlichen Volumens zum Preis von derzeit EUR 30,00 für 2023 nachgekauft werden können, empfiehlt sich eine zeitnahe ausreichende Eindeckung mit 2023er nationalen Emissionszertifikaten.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument17.11.2324.11.23Veränderung
EUA (Dezember-2023-Future)76,55 EUR76,60 EUR+0,05 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,22 USD0,99 USD-0,23 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,78 USD0,67 USD-0,11 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)80,49 USD80,03 USD-0,46 USD
EURO (Currency, Forex)1,0914 USD1,0933 USD+0,0019 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 20.11.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

Deutschland fehlen nun 60 Milliarden Euro im Klima- und Transformationsfonds, nachdem das Bundesverfassungsgericht letzte Woche Recht gesprochen hat. Ursprünglich waren diese Mittel zur Bewältigung der Corona-Krise gedacht, jedoch sollten sie nun zur Finanzierung klimapolitischer Vorhaben genutzt werden.

Dadurch hat die deutsche Haushaltsplanung enorme Probleme, welche man nur durch zwei Maßnahmen lösen kann – Erhöhung der Einnahmen durch Steuern und Abgaben oder Reduktion der geplanten Ausgaben. Ersterem wird die FDP wahrscheinlich nicht zustimmen, letzterem die beiden übrigen Koalitionsparteien sicherlich nicht ohne Weiteres.

Die nächsten Wochen werden also interessant bleiben, zumal nun auch Monika Schnitzer, die Vorsitzende des wirtschaftlichen Beratungsgremiums der Bundesregierung, den sogenannten „Wirtschaftsweisen“, eine Ausnahmeregelung bei der Schuldenbremse ins Spiel gebracht hat.

Nachdem die Preise für europäische Emissionsrechte bis Mitte letzter Woche recht bullish waren, brachen Sie am Donnerstag ein und endeten auf Wochenschlusskursbasis mit einem deutlichen Minus von mehr als 2% und reihten sich somit in den insgesamt schwächelnden Energiekomplex der letzten Tage ein.

In dieser Woche kommen 14.601.000 EUAs an der EEX aus Tranchen der EU, Polens und Deutschlands an allen fünf Handelstagen zur Versteigerung.

Im nationalen Emissionshandelssystem stehen in diesem Jahr nur noch in dieser Woche und den beiden darauffolgenden Wochen jeweils dienstags und donnerstags Auktionen an. Aufgrund der Preiserhöhung von 30 auf 40 Euro im kommenden Jahr sollten Handelspflichtige in diesem Jahr besonders genau kalkulieren, da man im Folgejahr wiederum nur 10% für das alte Jahr zum Preis von 30 Euro nachkaufen kann.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument10.11.2317.11.23Veränderung
EUA (Dezember-2023-Future)78,70 EUR76,55 EUR-2,15 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)0,86 USD1,22 USD+0,66 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,56 USD0,78 USD+0,22 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)81,55 USD80,49 USD-1,06 USD
EURO (Currency, Forex)1,0684 USD1,0914 USD+0,0230 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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ADVANTAG Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 13.11.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

die diesjährige Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28) in Dubai beginnt am 30. November und endet am 12. Dezember. Seit 2018 wird die Konferenz durch das Treffen der Vertragsstaaten des Pariser Abkommens ergänzt. Die EU wird dort unter anderem den Ausstieg aus fossilen Energien bis 2050 fordern.

Die weltweiten Pläne zur Förderung fossiler Energien stehen jedoch in krassem Widerspruch zum Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Zu diesem Ergebnis kommen das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und führende Forschungsinstitute, Universitäten und Think Tanks in einem aktuellen Bericht, dem Production Gap Report. Demnach sind die von den Staaten bis 2030 geplanten Fördermengen von Kohle, Öl und Gas mehr als doppelt so hoch, wie es mit dem im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziel vereinbar wäre.

 „Die Pläne der Regierungen, die Produktion fossiler Brennstoffe auszuweiten, untergraben die notwendige Energiewende hin zu Netto-Null-Emissionen, schaffen wirtschaftliche Risiken und stellen die Zukunft der Menschheit in Frage“, sagte UNEP-Direktorin Inger Andersen.

Immerhin waren sich die Mitglieder des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments am vergangenen Dienstag in einer Abstimmung über ihre Forderungen an die UN-Klimakonferenz einig, dass der Klimaschutz in allen Bereichen beschleunigt werden muss, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen und haben dementsprechend ein Ende der Subventionen für fossile Brennstoffe bis spätestens 2025 beschlossen.

Die Brüsseler Nichtregierungsorganisation Finance Watch warnt parallel davor, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wirtschaft und das Finanzsystem zu unterschätzen. Ökonomen würden Klimarisiken genauso wie traditionelle Finanzrisiken modellieren, heißt es in einem Bericht der Organisation. „Das bedeutet, dass ökonomische Modelle nicht berücksichtigen, dass die Schäden durch den Klimawandel außergewöhnlich groß, unvorhersehbar und dauerhaft sein werden“, schreibt die Organisation, die Fachanalysen zu Finanzmärkten erstellt. Die aktuellen Modellrechnungen würden demnach Entscheidungsträger in falscher Sicherheit wiegen.

Die Preise für europäische Emissionszertifikate fielen bis Mitte der letzten Handelswoche auf ein neues Einjahrestief knapp unter die 75-Euro-Marke, da Händler angesichts der sehr geringen Nachfrage weiter Leerverkaufspositionen aufbauten und auch die Energiemärkte ihre jüngsten Verluste ausweiteten. Die Nachfrageaussichten waren im Energiesektor aufgrund des milden Wetters, der hohen Windkraftproduktion und der hohen Gasspeicherfüllstände weiterhin verhalten.

In der zweiten Wochenhälfte erholte sich der Markt deutlich und stieg in der Spitze bis auf EUR 78,86 für den Dezember Benchmark Kontrakt. Die am Mittwoch veröffentlichten CoT-Zahlen (Commitment of Traders) hatten gezeigt, dass die Investmentfonds die größte Gesamtleerverkaufsposition seit zwei Jahren und die größte Netto-Leerverkaufsposition aller Zeiten aufgebaut hatten, und man konnte den Eindruck gewinnen, dass die Händler nun auf den richtigen Zeitpunkt für eine Rallye warteten.

In der Tat könnte die beträchtliche Shortposition als begrenzender Faktor für weitere Preisrückgänge wirken, doch andererseits sollte eine echte Trendwende von einer signifikanten Veränderung des Marktumfelds unterstützt werden. Aber die Gasvorräte haben in der Europäischen Union Rekordhöhen erreicht und weitere LNG-Lieferungen sind auf dem Weg, was Preissteigerungen eher unwahrscheinlich macht. In Deutschland schrumpfte die Industrieproduktion den vierten Monat in Folge, was auch die Aussichten für die Strompreise trübt. Solange diese Faktoren einflussreich bleiben, erscheinen die Aussichten auf einen Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal der EUA eher gering.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument03.11.2310.11.23Veränderung
EUA (Dezember-2023-Future)77,64 EUR78,70 EUR+1,06 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,06 USD0,86 USD-0,20 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,59 USD0,56 USD-0,03 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)85,02 USD81,55 USD-3,47 USD
EURO (Currency, Forex)1,0729 USD1,0684 USD-0,0045 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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