Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 24.09.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

Moore gelten als wichtige Kohlenstoffsenken, in denen weltweit 550 Gigatonnen CO2 eingelagert sind, was ca. 75% des in der Atmosphäre befindlichen Treibhausgases entspricht. Global gesehen wird durch die Entwässerung von Mooren ein jährlicher CO2-Ausstoß von ca. 1.630 Millionen Tonnen verursacht, was der doppelten Menge des weltweiten Flugverkehrs entspricht.

In Deutschland gibt es ungefähr 1,5 Millionen ha Mohr, von denen nun im Emsland knapp 1.000 ha durch eine Übung der Bundeswehr in Brand geschossen wurden. Der Landkreis musste aufgrund der Tatsache, dass der Schwelbrand seit mehr als zwei Wochen nicht unter Kontrolle zu bekommen ist, den Katastrophenfall ausrufen. Bislang sind nach Schätzungen des Naturschutzbundes NABU bereits 500.000 Tonnen CO2 freigesetzt worden und jeden Tag werden es mehr.

Einige deutsche Politiker und Wirtschaftslenker mögen sich oft den Menschen in Afrika und Südamerika überlegen fühlen, wenn diese Wälder abholzen und brandroden. Mit Blick auf das Emsland und den Hambacher Forst ist es angeraten, diese Sichtweise selbstkritisch zu überdenken und damit zu beginnen, eine Vorbildfunktion auszuüben, was ebenso für die Einhaltung selbst gesetzter Ziele des Klimaschutzes gilt.

Nachdem die Preise für CO2 – Zertifikate in der Vorwoche nach dem Crash auf Wochenbasis mehr als 14% verloren hatten, legten die Preise in der vergangenen Woche wieder knapp 11% zu und schlossen knapp oberhalb der Marke von 22 Euro, nachdem die Auktion von 4,36 Millionen EUA aus deutschen Beständen gescheitert war. Dies war aufgrund des turbulenten Marktes nun bereits die zweite gescheiterte Auktion in der vergangenen Woche.

Auch in dieser Handelswoche sind volatile Preise nicht auszuschließen. Eine weitere, moderate Erholung wäre auf jeden Fall besser geeignet, die Nervosität des Marktes zu reduzieren, als ein weiterer Kursanstieg im zweistelligen Prozentbereich.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 14.09.18 21.09.18 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 19,94 EUR 22,08 EUR +2,14 EUR
EUA (Dezember-2018-Future) 19,97 EUR 22,13 EUR +2,16 EUR
CER (Spotmarkt) 0,29 EUR 0,29 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 78,08 USD 78,78 USD +0,70 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1627 USD 1,1748 USD +0,0121 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ihre

Advantag Services GmbH

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 17.09.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

Chaostage – es fällt schwer, einen anderen zusammenfassenden Begriff für die Ereignisse der vergangenen Woche zu finden.

Chaostage zum Beispiel für die ungezählten Bewohner der Philippinen und Chinas, welche wegen des Taifuns „Mangkhut“ evakuiert werden mussten, schwere Schäden an Hab und Gut hinnehmen müssen und von denen bereits etliche Menschen umgekommen sind. Allein auf den Philippinen wurden bislang 65 Tote gemeldet aber viele Einwohner werden aktuell noch vermisst.

Chaostage auch, weil zum Zeitpunkt des Landfalls des Taifuns bereits auf der anderen Seite der Erde der Sturm „Florence“  ebenfalls erste Todesopfer gefordert hatte und mit Wassermassen unvorstellbaren Ausmaßes den Südosten der USA unaufhörlich überschwemmt.

Chaostage aber leider auch herbeigeführt durch Menschen, wie zum Beispiel im nordrheinwestfälischen Hambacher Forst. Die aktuelle Räumung des zum Teil bereits seit 6 Jahren besetzten noch verbliebenen Waldgebietes erweist sich dabei als Spiegelbild der politischen Situation in Deutschland. Getrieben von der AFD, welche bekanntlich den menschengemachten Klimawandel leugnet, ist die Politik in die Befürworter eines schnellstmöglichen Ausstieges aus dem wohl schmutzigsten Energieträger auf der einen Seite und denjenigen gespalten, welche die Braunkohle noch so lange wie irgend möglich verstromen möchten. Hier allen voran der Energieriese RWE, der ja gerne mit dem Wortspiel „Vorweggehen“ wirbt, aber damit wohl eher etwas anderes gemeint hat. Auch wenn es RWE offiziell darum gehen mag, bei der Energiewende neben dem Klimaschutz auch die Versorgungssicherheit, die Stromkosten und Arbeitsplätze im Blick zu behalten, so muss man dem Konzern in Sachen „Vorweggehen“ mit dem aktuellen Handeln im Hambacher Forst eine klare Sechs Minus bescheinigen. Während einerseits der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland weiter steigt und durch Stromautobahnen in absehbarer Zeit noch besser genutzt werden kann und andererseits die Kohleverbrennung durch den signifikant gestiegenen CO2-Preis immer unattraktiver wird, muss man den Kampf um den Hambacher Forst doch eher betrachten wie das Verhalten eines Regimes, welches am letzten Tag vor dem Kriegsende noch eilends standrechtliche Erschießungen von Regimegegnern vornimmt. Es könnte jedenfalls gut sein, dass dieser Schuss nach hinten losgeht.

Chaostage allerdings auch am CO2-Markt. Aus dem Kreis der Intermediäre bezeichnete jemand am Freitag das Geschehen als „insane“, also als wahnsinnig oder verrückt. Sachlich betrachtet hat der Markt mit sagenhaften 30 Prozent innerhalb einer Woche den schlimmsten Einbruch seit 2006 erlebt. Der Hintergrund ist nicht anders als mit Panikverkäufen zu erklären. Am Mittwoch sah der Markt bereits eine leicht schwächere Auktion polnischer Zertifikate an der EEX, gefolgt von einem wirklich signifikant schlechteren Ergebnis einen Tag später. Spekulativ orientierte Händler reagierten hierauf panisch. Noch am Montag derselben Woche war der Kurs für die Verschmutzungsrechte auf den Spitzenwert von 25,79 EUR angestiegen und nun wollte wohl keiner der Spekulanten eine mögliche Trendwende verpassen. Das wiederum löste durch zuvor gesetzte Stopp-Loss-Orders automatisch diesen spektakulären Preissturz aus, welcher erst bei 17,90 EUR zum Stehen kam. In dieser dramatischen Phase, deren Ende im Laufe des Freitags nicht absehbar war, wurde am Spotmarkt sogar teilweise der Handel ausgesetzt. Intelligenter Weise haben sich dann aber offenbar am Freitag noch einige Händler besonnen und mit Käufen den Markt wieder stabilisiert. Seither bewegt sich der Kurs in einem Bereich um die 20-Euro-Marke.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 07.09.18 14.09.18 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 23,20 EUR 19,94 EUR -3,26 EUR
EUA (Dezember-2018-Future) 23,22 EUR 19,97 EUR -3,25 EUR
CER (Spotmarkt) 0,29 EUR 0,29 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 77,02 USD 78,08 USD +1,06 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1553 USD 1,1627 USD +0,0074 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Mit freundlichen Grüßen

 

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Advantag Services GmbH

 

 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 10.09.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

weitestgehend von den übrigen Landesteilen unbemerkt zeichnet sich eine deutlich erkennbare Folge des Klimawandels in Deutschland im Harz ab. Hier sind die Talsperren der sechs Stauseen, welche für die regionale Trinkwasserversorgung zuständig sind, nur noch bei einem Füllstand von lediglich 45%. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1857 hat es dort noch nie so wenig Niederschlag gegeben, wie in den vergangenen Monaten. Zudem ist der Trinkwasserverbrauch aufgrund der hohen Sommertemperaturen besonders hoch gewesen.

Sollte die Trockenheit weiterhin anhalten, würde die Wasserversorgung nur noch wenige Monate reichen. Die dortigen Wasserwerke haben bereits erste Maßnahmen ergriffen, um auch die zukünftige Versorgung sicherzustellen. Noch werden die Menschen in der Region nicht zum Wassersparen aufgerufen, aber wenn kein niederschlagsreicherer Herbst und Winter folgen, sind die Talsperren im Februar rechnerisch im Februar 2019 leer. Ein Szenario, welches man in Deutschland bislang nur aus Katastrophenfilmen kennt.

In der vergangenen Woche legten die CO2-Emissionszertifikate nochmals um mehr als 10% zu und schlossen oberhalb der Marke von 23 Euro je Tonne CO2. Neben der Trendfolge hat hier womöglich die Meldung beigetragen, dass Umweltministerien Frankreichs und Deutschlands in den nächsten sechs Monaten gemeinsame Methoden für die zukünftige Bepreisung von Treibhausgasemissionen entwerfen wollen. Wichtiger Punkt hierbei ist die Ausweitung des CO2-Emissionshandels auf weitere Branchen und Wirtschaftszweige, welche bisher verschont geblieben sind.

Im Juli 2008 kostete ein europäisches Emissionsrecht (EUA) in der Spitze 29,69 Euro (Allzeithoch). 10 Jahre später scheint der Kurs diesen Wert wieder anzupeilen, denn am heutigen Morgen waren die EUA bereits deutlich oberhalb der 25-Euro-Marke anzutreffen. Die Nachfrage nach den Auktionen dieser Woche sowie das Handelsvolumen sind hierbei wichtige Indikatoren, die es im Auge zu behalten gilt.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)
Instrument 31.08.18 07.09.18 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 21,05 EUR 23,20 EUR +2,15 EUR
EUA (Dezember-2018-Future) 21,09 EUR 23,22 EUR +2,13 EUR
CER (Spotmarkt) 0,29 EUR 0,29 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 77,40 USD 77,02 USD -0,38 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1601 USD 1,1553 USD -0,0048 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Advantag Services GmbH

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 03.09.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Jahr 2010 hat die Bundesregierung den deutschen „Energie- und Klimafonds“ aufgelegt, in den die Einnahmen der Versteigerungen der deutschen Emissionszertifikate an der Leipziger Energiebörse EEX fließen. Dieses Geld wird unter anderem in der Finanzierung der Elektromobilität, der CO2-Gebäudesanierung oder der Förderung der Forschung bei erneuerbaren Energien genutzt.

In diesem Jahr kann sich der Fonds auf deutliche Mehreinnahmen freuen. Die deutsche Emissionshandelsstelle rechnet mit einer Verdoppelung der Einnahmen auf ca. zwei Milliarden Euro, was den deutlich gestiegenen Preisen zuzuschreiben ist.

Auch in der vergangenen Woche legten die Preise für europäische Emissionsrechte wieder zu und markierten am Donnerstag ein neues Hoch bei 21,79 Euro je Tonne CO2 oder dessen Äquivalent an anderen Treibhausgasen. Zuletzt gab es ein derartiges Preisniveau vor 10 Jahren.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 24.08.18 31.08.18 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 20,70 EUR 21,05 EUR +0,35 EUR
EUA (Dezember-2018-Future) 20,75 EUR 21,09 EUR +0,34 EUR
CER (Spotmarkt) 0,29 EUR 0,29 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 75,74 USD 77,40 USD +1,66 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1620 USD 1,1601 USD -0,0009 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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