Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 31.05.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Deutschland scheint das Thema Wasserstoff immer größere Bedeutung für die Zukunft der Industrie und auch der Mobilität zu erlangen.

Das mag in einigen Einsatzbereichen sicherlich seine Berechtigung haben, insofern dieser mit Hilfe erneuerbarer Energien produziert wird, was natürlich auch für alle anderen Alternativen gegenüber fossilen Brennstoffen gilt.

In der Elektromobilität hingegen ist der Einsatz von Wasserstoff kritisch zu betrachten. Um Wasserstoff zu erzeugen, muss erhebliche Energie aufgewendet werden. Das ist bei genauer Betrachtung sowohl ökonomisch als auch ökologisch durchaus problematisch.

So hat Greenpeace in der vergangenen Woche aufgezeigt, dass man mit der Energiemenge von 25 KWh mit einem wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenfahrzeug 30 Kilometer zurücklegen kann. Mit einem rein elektrisch betriebenen Kraftfahrzeug hingegen sind es 110 Kilometer, also nahezu die vierfache Entfernung.

Bei den synthetisch hergestellten Treibstoffen sieht die Energiebilanz sogar noch schlechter aus, mit 25 KWh Energie würden diese lediglich 20 Kilometer weit kommen.

Und dies ist gerade für Ölkonzerne wie Shell ein weiteres Problem, denn in der vergangenen Woche musste der Ölkonzern bereits eine bittere Pille schlucken, da das Bezirksgericht in Den Haag geurteilt hat, dass er seine CO2-Emissionen und die seiner Lieferanten bis 2030 um 45% zu reduzieren hat.

Das Zeitalter der fossilen Energieerzeugung geht mit großen Schritten dem Ende entgegen.

In der vergangenen Woche haben die Preise begonnen, sich einen neuen Boden oberhalb der 50-Euro-Marke zu bilden, nachdem die Preiskorrektur der Woche zuvor die Bullen verunsichert hat. Man kann davon auszugehen, dass sich der Markt in der wegen des heutigen „Spring Bank Holiday“ verkürzten Handelswoche in einer höheren Schwankungsbreite bewegen wird.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument21.05.2128.05.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)51,29 EUR50,97 EUR-0,32 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)51,75 EUR51,03 EUR-0,72 EUR
CER (Voluntary Spotmarkt ø)2,95 USD2,95 USD+0,00 USD
VER (Gold Standard Spotmarkt ø)14,52 USD14,52 USD+0,00 USD
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)66,68 USD68,95 USD+2,27 USD
EURO (Currency, Forex)1,2178 USD1,2193 USD+0,0015 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse, welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 24.05.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

Anfang vergangener Woche hat die Internationale Energie Agentur IEA die unmittelbare Beendigung der Erschließung neuer Öl-, Gas- und Kohlevorkommen gefordert, um einen weiteren gefährlichen Anstieg der Erderwärmung zu verhindern. Dazu legte sie einen Fahrplan vor, der die globale Klimaneutralität bis Mitte des Jahrhunderts zum Ziel hat.

Das ist eine starke Wendung, da sich die IEA bislang für die Sicherstellung der globalen Versorgung mit Öl und anderen fossilen Brennstoffen eingesetzt hat und zeigt damit die Dringlichkeit des sofortigen Handelns umso deutlicher.

Weiterhin fordert die IEA, ab 2035 keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr zuzulassen, den zügigen globalen Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben und gleichzeitig die fossilen Brennstoffe in zunehmendem Maße im Boden zu belassen.

Auch die Grünen im EU-Parlament gehen derweil voran und fordern für die im Juli beginnenden Verhandlungen über weitere Reformen des EU-Emissionshandels EU ETS eine Preisuntergrenze von 50 Euro, um den Preis bis Ende dieses Jahrzehnts auf 150 Euro und Mitte der 30er Jahre auf 195 Euro zu heben. Somit sei auch ein Ausstieg der Kohle bereits 2030 zu erreichen, wie der grüne deutsche Europaabgeordnete Michael Bloss.

Zudem gibt es Überlegungen, den jährlichen Reduktionsfaktor von derzeit 2,2% auf 5,8% zu erhöhen und maximale Positionslimits mit Hinblick auf Spekulanten festzulegen. Eine Ausweitung auf den Verkehrs- und Immobiliensektor wird hingegen kritisch gesehen, um die Bürger nicht zu sehr zu belasten. Hier solle jedoch der deutsche nationale Emissionshandel als Vorbild dienen und möglicherweise EU-weit eingeführt werden.

Am Dienstag vergangene Woche war es soweit – der Markt für EUAs machte die von uns seit langem erwartete Korrektur und gab bis Mittwoch um fast acht Euro oder gut 14% nach, was Zeitgleich mit dem Start des britischen Emissionshandelssystem ablief. Bereits am Donnerstag schlossen die Kurse jedoch wieder stabil deutlich oberhalb der 50-Euro-Marke und am Freitag endete die Handelswoche mit einem Preis von 51,29 Euro am Spotmarkt.

Aufgrund des Pfingstmontags und des am 31. Mai stattfindenden Bankfeiertags werden in den kommenden beiden Wochen lediglich jeweils 11,8 Millionen EUA an der Leipziger EEX zur Versteigerung gelangen. Das sind pro Woche 3,3 Millionen Stücke weniger, als aktuell in einer normalen Handelswoche angeboten werden und könnte weitere bullishe Impulse geben.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument14.05.2121.05.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)56,65 EUR51,29 EUR-5,36 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)56,65 EUR51,75 EUR-4,90 EUR
CER (Voluntary Spotmarkt ø)1,87 USD2,95 USD+1,08 USD
VER (Gold Standard Spotmarkt ø)13,71 USD14,52 USD+0,81 USD
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)68,72 USD66,68 USD-2,04 USD
EURO (Currency, Forex)1,2082 USD1,2178 USD+0,0096 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse, welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 17.05.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Bundesverfassungsgericht hatte die Nachbesserung gefordert, und das Bundeskabinett hat in wahrhaft sportlicher Geschwindigkeit geliefert und bereits am vergangenen Mittwoch die Novelle des Klimaschutzgesetzes beschlossen. Die Korrekturen sollen vor Allem die Klimaschutzanstrengungen bis 2045 fairer zwischen den jetzigen und künftigen Generationen verteilen.

Engagiertere Klimaschutzziele sind definitiv zu begrüßen und nicht nur die junge Generation fordert zurecht konsequente Änderungen, um die von der Weltgemeinschaft in Paris beschlossene Eindämmung der Klimaerwärmung auch tatsächlich zu erreichen. Dabei sind klar definierte Zielvorgaben von Seiten der staatlichen Entscheidungsträger der erste maßgebliche Schritt.

Aber es ist natürlich vergleichsweise leicht, sich das Ziel zu setzen, statt zehn Kilogramm besser fünfzehn Kilogramm Übergewicht abzunehmen.  Viel schwieriger sind dagegen die anschließenden Anstrengungen, die Nahrung umzustellen und sich viel zu bewegen. Genauso ist es auch mit Klimaschutzzielen – alle Teile der Gesellschaft müssen einen angemessenen, aber entschlossenen Beitrag zum Erreichen der Ziele leisten.

Unbestritten stellt die Vermeidung von fossilen Brennstoffen einen Kernbereich der notwendigen Maßnahmen dar und dabei spielt der Preis für Treibhausgasemissionen eine maßgebliche Rolle. Hierbei haben die EUA im Verlauf der vergangenen Handelswoche ihre ohnehin spektakuläre Rallye noch spektakulärer fortgesetzt. Hier steht, trotz eines kurzfristigen Rücksetzers am Donnerstag, ein Anstieg um mehr als EUR 6,00 zu Buche. Im Verlauf der vergangenen sechs Monate haben EUA damit rund 150 Prozent zugelegt – ein Fakt, welcher sich vor Allem mit der Strategie der Investoren erklären lässt, die keinerlei Interesse an kurzfristigen Gewinnmitnahmen zu haben scheinen.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument07.05.2114.05.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)50,45 EUR56,65 EUR+6,20 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)50,45 EUR56,65 EUR+6,20 EUR
CER (Voluntary Spotmarkt ø)1,87 USD1,87 USD+0,00 USD
VER (Gold Standard Spotmarkt ø)13,71 USD13,71 USD+0,00 USD
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)68,21 USD68,72 USD+0,51 USD
EURO (Currency, Forex)1,2163 USD1,2082 USD-0,0081 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse, welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 10.05.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

auch in der vergangenen Woche hatte der Klimaschutz eine hohe Priorität in Deutschlands politischer Landschaft. Nach dem bahnbrechenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts in der Woche davor hat nun die Politik im Wahljahr 2021 erkannt, dass das Thema nicht mehr zu übersehen ist. Prompt wurden neue Gesetzesvorschläge gemacht, wobei der 11. Peterberger Klimadialog, der in diesem Jahr umweltfreundlich virtuell stattfand, auch eine entsprechende Bühne darbot, auf welcher Ministerinnen und Minister aus 40 Ländern zusammentrafen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, der britische Premierminister Boris Johnson und UN-Generalsekretär Antonio Guterres nahmen an dem Treffen teil.

Er endete am Freitag mit dem Aufruf, die diesjährige Weltklimakonferenz COP 26 in Glasgow zu einem Erfolg zu führen und alle offenen Punkte des Regelwerks unter dem Pariser Abkommen abschließend zu lösen.

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel führte aus, dass Deutschland sein Klimaziel für 2030 auf eine CO2-Minderung von 65 Prozent verschärfen und die Treibhausgasneutralität 2045 erreichen soll, was aus dem Entwurf für ein neues Klimaschutzgesetz hervorgeht, dessen Eckpunkte die deutsche Bundesumweltministerin Schulze kurz zuvor vorgestellt hatte. Besonders hob Merkel hervor, dass sie eine weltweite Bepreisung von Treibhausgasemissionen als wichtigen Schritt im Kampf gegen den Klimawandel ansieht. Und der Gastgeber Boris Johnson sieht im Klimaschutz einen Kickstart für eine neue industrielle Revolution; auch Großbritannien hat sein Klimaziele deutlich verschärft.

Letztendlich wird das bedeuten, dass die Preise für Treibhausgasemissionen in nicht allzu ferner Zukunft im dreistelligen Bereich ankommen könnten. Der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermans, hat am Freitag die Aussichten, dass die Regulierungsbehörden in Bezug auf den bullishen Preis europäischer Emissionsrechte intervenieren könnten, heruntergespielt und verlautbart, dass die EUAs angesichts des strengeren Emissionsziels des Blocks für 2030 noch höher notieren sollten.

Dies brachte die Bullen noch einmal in Fahrt und setzte ein neues Allzeithoch bei 51,10 Euro je EUA am letzten Handelstag der Woche und ignorierte somit die Tatsache, dass die Compliance-Periode 2020 am Freitag der Vorwoche beendet wurde. Und auch die neue Handelswoche beginnt mit einem deutlichen Plus oberhalb der 51-Euro-Marke.

Da sowohl der politische Wille als auch die Spekulanten und die Marktdynamik schwer vorhersehbar sind, ist eine solide Beschaffungsstrategie für die kommenden Jahre definitiv sinnvoll, um die eklatanten Preisschwankungsrisiken abzumildern.

Gerne beraten wir Sie hierzu und stimmen gemeinsam mit Ihnen eine entsprechende Beschaffungsstrategie ab.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument30.04.2107.05.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)48,75 EUR50,45 EUR+1,70 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)48,84 EUR50,45 EUR+1,61 EUR
CER (Voluntary Spotmarkt ø)1,87 USD1,87 USD+0,00 USD
VER (Gold Standard Spotmarkt ø)13,71 USD13,71 USD+0,00 USD
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)66,62 USD68,21 USD+1,59 USD
EURO (Currency, Forex)1,2018 USD1,2163 USD+0,0145 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse, welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 03.05.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

Der 29.04.2021 hat das Potential, in die Geschichte einzugehen, denn zum ersten Mal hat das Bundesverfassungsgericht den Klagen der jungen Klimaschützer entsprochen und damit ein nicht zu erwartendes Urteil gefällt.

Kern des Urteils ist, dass gesetzgeberische Maßnahmen für den Klimaschutz nach 2030 geregelt werden müssen, um die Freiheit und das Leben der jungen Menschen und der nachfolgenden Generationen in der Zukunft nicht unnötig zu behindern. Hierfür hat das oberste deutsche Gericht eine Deadline für Ende kommenden Jahres gesetzt.

Bis 2030 besteht schon die Verpflichtung Deutschlands, die Treibhausgasreduktionen um 55% gegenüber 1990 zu reduzieren und entsprechende Maßnahmen wurden bereits eingeleitet, wie zum Beispiel der nationale Emissionshandel seit Anfang dieses Jahres, welcher nun auch die Emissionen des Verkehrs- und des Gebäudesektors bepreist.

Aber diese Entscheidung wird nicht nur für die Zeit nach 2030 richtungsweisend sein, sondern auch in naher Zukunft den Klimaschutz in einen besonderen Fokus rücken.

Zudem hat dieses Urteil grundsätzliches in Frage gestellt, was zu zukünftigen schwerwiegenden Freiheitseinbußen der heutigen Kinder und Jugendlichen führen wird.

Hat die heutige Generation der finanziell besser gestellten Erwachsenen das Recht, mit einem völlig überdimensionierten Wagen mit Verbrennungsmotor und Tempo 250 über die Autobahn zu fahren und dabei einen besonders hohen CO2-Ausstoß in Kauf zu nehmen? Besteht heute das Recht, mehrfach im Jahr mit dem Flugzeug zu verreisen und müssen sich die heutigen Erwachsenen nicht die Frage gefallen lassen, warum sie so einen exorbitanten Fleischkonsum zulassen, obwohl die Massentierhaltung einer der größten Emittenten von Treibhausgasen ist?

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes hat dies klargestellt. In Zukunft können Einbußen dieser Freiheit zum Schutz des Klimas und der nachfolgenden Generationen vorgenommen werden, da mit den Lebensgrundlagen der zukünftigen Generationen sorgfältig umzugehen ist. Der Nachwelt sind diese Lebensgrundlagen in einem Zustand zu hinterlassen, der nicht heutigen Kindern und zukünftigen Generationen zumutet, nur um den Preis radikaler eigener Enthaltsamkeit lebenswerte Zustände auf diesem Planeten zu erhalten.

Die jungen Klägerinnen und Kläger haben gewonnen, indem sie das Gericht zu der Überzeugung gebracht haben, dass unser heutiger Lebensstil mit Massentierhaltung, Konsum nicht nachhaltiger Produkte und Verbrennung fossiler Brennstoffe eine lebenswerte Zukunft dieser Kinder und Jugendlichen akut gefährdet.

Es wäre daher mehr als verwunderlich, wenn die Bepreisung des Ausstoßes an Treibhausgasen in Zukunft nicht noch weitere Sektoren betreffen würde.

Am vergangenen Freitag endete die Abgabefrist für CO2-Zertifikate für das Jahr 2020, was zugleich das letzte Jahr der dritten Handelsperiode des europäischen Emissionshandelssystems war, welche im Jahr 2013 begann.

Mit einem Preis von 49,41 Euro legten die Preise für den Ausstoß einer Tonne CO2 am Freitag ein neues Allzeithoch vor und schloss mit einem Wochenplus von 4% bei 48,75 Euro am Spotmarkt.

Doch wer dachte, die Rallye sei mit Ende der Abgabefrist vorbei, sieht sich am heutigen Morgen getäuscht, da der Markt sich weiter in Richtung 50-Euro-Marke vorarbeitet. Ob das dann bereits zu Gewinnmitnahmen und einer Konsolidierung des Kurses führt, bleibt abzuwarten.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument23.04.2130.04.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)46,90 EUR48,75 EUR+1,85 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)46,95 EUR48,84 EUR+1,89 EUR
CER (Spotmarkt)0,63 EUR0,62 EUR-0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)66,05 USD66,62 USD+0,57 USD
EURO (Currency, Forex)1,2097 USD1,2018 USD-0,0079 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH