Sehr geehrte Damen und Herren,
der deutsche Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ist derzeit unterwegs, um den Ausbau der Stromtrassen voranzutreiben, welche deutsche Windenergie in den Süden Deutschlands bringen soll. Dies ist ein sinnvolles Unterfangen, denn im vergangenen Jahr stammten zwar 38% der erzeugten Energie in Deutschland aus erneuerbaren Quellen, jedoch wurde davon bei windigen Wetterlagen ein Großteil exportiert, weil die Leitungen in den Süden noch nicht existent sind. Die damit verbundenen Netzstabilisierungsmaßnahmen haben den größten Netzbetreiber Tennet in Norddeutschland 2017 knapp eine Milliarde Euro gekostet, was letztendlich auf den Verbraucher umgelegt wird.
Erst 2025 werden nach Planungen ausreichend Leitungskapazitäten da sein, um den erzeugten Windstrom aus dem Norden in den Süden Deutschlands zu leiten. Bis dahin werden wohl noch mehrere Milliarden Euro dafür ausgegeben, dass das Ausland unsere überschüssigen Strommengen abnimmt.
Und auch in diesem Jahr stieg der Anteil der erneuerbaren Energien stark an. Im ersten Halbjahr 2018 wurden mit 117 Milliarden Kilowattstunden gegenüber dem Vorjahr nochmals 10% mehr als 2017 erzeugt. Das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 mindestens 65% der Energieerzeugung durch Erneuerbare zu erreichen, scheint somit erreichbar.
Im Jahr 2011 geschah die nukleare Katastrophe im japanischen Fukushima. Nachdem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hastig und unerwartet entschied, dass die deutschen Atomkraftwerke in wenigen Jahren vom Netz genommen werden, stiegen die Preise für europäische Emissionszertifikate deutlich an und erreichten einen temporären Höchststand von 18,18 Euro im Juni 2011. Am Dienstag stoppten die EUA noch genau an diesem Widerstand, überschritten ihn jedoch am Tag darauf, um mit 18,28 Euro je EUA ein neues 10-Jahres-Hoch zu verzeichnen. Sollte der bullishe Kursverlauf nun auch im September bei normalem Auktionsvolumen weiterhin aufrecht gehalten werden, wäre auch ein Anstieg über die 20-Euro-Marke nicht verwunderlich.
Auf der anderen Seite sollten auch auf der fundamentalen Seite die konjunkturellen globalen Risiken nicht außer Acht gelassen werden, welche die europäische Wirtschaft signifikant beeinflussen kann.
Ein sinnvoller Seiteneffekt der aktuellen Preissteigerung ist der, dass Stromerzeuger aktuell vermehrt von Kohleverstromung auf Gas umsteigen, da Gasstrom nur halb so viel CO2 erzeugt, wie Kohlestrom.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) |
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Instrument |
10.08.18 |
17.08.18 |
Veränderung |
EUA (Spotmarkt) |
17,87 EUR |
18,10 EUR |
+0,23 EUR |
EUA (Dezember-2018-Future) |
17,89 EUR |
18,14 EUR |
+0,25 EUR |
CER (Spotmarkt) |
0,27 EUR |
0,27 EUR |
+0,00 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) |
72,90 USD |
71,73 USD |
-1,17 USD |
EURO (Currency, Forex) |
1,1409 USD |
1,1437 USD |
+0,0028 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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