Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 10.02.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

die vorangegangene Handelswoche startete mit einem deutlichen Einbruch der EU-Emissionsrechte. Nach einem Eröffnungskurs von 84,01 gaben die EUAs im Tagesverlauf des Montags bis auf 80,10 Euro im Benchmark-Kontrakt Dezember-2025 nach. Am Dienstag und Mittwoch tauchten die Kurse Intraday jeweils kurz unter die 80-Euro-Marke ab, konnten sich aber zum Handelstagsende immer oberhalb der 80er-Marke stabilisieren.

Rein technisch gesehen befinden sich die EUAs noch im überkauften Bereich; die stark aufsteigende 38-Tages-Linie liegt derzeit bei 76,69 und die ebenfalls seit Mitte 2024 wieder ansteigende 200-Tages-Linie befindet sich aktuell bei 70,77 Euro.

Es wird daher interessant sein, ob die Nervosität einiger Marktteilnehmer den Kurs bestimmt oder ob sich die EUAs auf Schlusskursbasis weiterhin über der 80-Euro-Marke behaupten können.  

Die neue Handelswoche hält mit Ausnahme des Mittwochs vier Auktionen mit einem Gesamtvolumen von 11.343.500 an der European Energy Exchange bereit, was einem Rückgang von 15,5% gegenüber der Vorwoche entspricht.

Ein neuer Auktionskalender für den nationalen Emissionshandel Deutschlands liegt bislang noch nicht vor, auch wenn der Bundestag Mitte Januar den Gesetzentwurf zur Reform des TEHG verabschiedet hat. Wann der Bundesrat zustimmt, ist noch nicht bekannt.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument31.01.2507.02.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)83,93 EUR82,28 EUR-1,65 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))45,81 GBP46,97 GBP+1,16 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)121,95 GBP129,34 GBP+7,39 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)71,48 USD71,51 USD+0,03 USD
EURO (Forex)1,0360 USD1,0328 USD-0,0032 USD

(EUA, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 03.02.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

der deutsche Bundestag hat am vergangenen Donnerstag die Novelle des Treibhausgasemissionshandelsgesetzes, kurz TEHG, beschlossen. Nun muss die Reform nur noch den Bundesrat passieren, was als sehr wahrscheinlich gilt.

Erstmalig wird nun die Schifffahrt stufenweise in den Emissionshandel mit einbezogen. Waren es in 2024 nur 40% der Emissionen, so sind es in diesem Jahr bereits 70% und im kommendem Jahr 100% der verursachten Treibhausgasemissionen.

Zudem gibt es Veränderungen im Luftverkehr, deren Gesamtemissionsmengen bis 2030 stärker reduziert werden und auch andere Effekte, wie beispielsweise Kondensstreifen, aufgrund ihrer Klimaauswirkungen mit in die Bepreisung einbezogen werden.

Emissionen von Müllverbrennungsanlagen hingegen sollen auch noch im Jahr 2027 durch das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) geregelt werden.

Und in Bezug auf den EU-Grenzausgleichsmechanismus bleibt es dieses Jahr lediglich bei der Berichtspflicht, erst ab kommenden Jahr sind im CBAM (Carbon Borderline Adjustment Mechanism) Zahlungen für Eisen, Stahl, Aluminium, Zement, Wasserstoff und Düngemittel fällig, welche sich an den Preisen im EU ETS richten werden.

Aufgrund der Tatsache, dass Großbritanniens Premier Keir Starmer eine Verknüpfung des britischen Emissionshandelssystems mit dem europäischen EU ETS in Spiel gebracht hatte, sind die Preise für britische Emissionsrechte in der vergangenen Woche um satte 30,4% gestiegen und auch die EU-Emissionsrechte konnten unter diesem Vorzeichen ein weiteres Plus von 2,8% verbuchen.

Nach einem Zwischenhoch von 84,50 am Donnerstag gab der Benchmark-Kontrakt Dezember-2024 moderat nach und schloss die Woche knapp unter der 84-Euro-Marke.  

In dieser Handelswoche werden an allen fünf Börsentagen insgesamt 13.416.000 EUAs zur Versteigerung an der Leipziger EEX gelangen, was einem Plus von 2.072.500 EUAs oder 18,3% entspricht.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument24.01.2531.01.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)81,67 EUR83,93 EUR+2,26 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))35,12 GBP45,81 GBP+10,69 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)116,76 GBP121,95 GBP+5,19 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)73,31 USD71,48 USD-1,83 USD
EURO (Forex)1,0494 USD1,0360 USD-0,0134 USD

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Ihr Advantag – Team

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 20.01.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute beginnt Donald Trump seine zweite Amtszeit im Weißen Haus in Washington D.C. als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und er hat bereits angekündigt, diverse Klima- und Umweltschutzgesetze beenden zu wollen. Es wird abzuwarten sein, was letztendlich wirklich realisiert wird. Unterhaltsam wird es sicherlich, wenn man sich an seine erste Amtszeit erinnert und nun hat er auch noch Milliardär Elon Musk im Schlepptau und man fragt sich unwillkürlich, wer hier wohl der Boss ist. Da beide ihren Narzissmus offen ausleben, gibt es bereits Wetten darauf, wie lange sie wohl „best friends“ bleiben.

Am vergangenen Mittwoch fand die Sitzung des Deutschen Bundestags, statt, in welcher der Energieausschuss über die Anpassung des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes (TEHG) an europäische Richtlinien (EU ETS II) diskutierte. Die Experten begrüßten die Anpassung, forderten jedoch mehr Konformität zur EU.

Till Jenssen vom Deutschen Städtetag betonte die Notwendigkeit eines ausreichend hohen CO2-Preises und eines zielgenauen Klimageldes, um Verbraucher zu entlasten. Michael Pahle vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung nannte die Anpassung einen „historischen Schritt“ und hob Deutschlands Vorreiterrolle hervor.

Die Vertreter der Unternehmen forderten mehr Planungssicherheit. Martin Kaspar von der Thüga-Aktiengesellschaft und Carsten Rolle vom Bundesverband der Deutschen Industrie betonten hierbei die Dringlichkeit einer raschen Umsetzung der Novelle. Maximilian Rinck vom BDEW sprach sich ebenfalls für eine schnelle Umsetzung der Änderungen aus.

Ein weiterer Punkt war die geplante Einbeziehung von Abfallverbrennungsanlagen in den Emissionshandel. Nadine Schartz vom Landkreistag und Holger Thärichen vom Verband kommunaler Unternehmen lehnten dies ab und forderten eine europaweit einheitliche Entscheidung.

Die Preise im EU ETS I haben sich in der vergangenen Woche wieder erkennbar bullish gezeigt und auf Wochenschlusskursbasis mit einem Plus von 5,9% nur knapp die 80-Euro-Marke verfehlt. Im Verlauf des Freitags wurde diese mit einem Hoch von 80,50 kurzfristig geknackt, zum Handelsende hin konnte sich der Kurs des EUA-Dezember-Terminkontrakts jedoch nicht oberhalb der 80 behaupten.

In dieser Woche werden an der European Energy Exchange EEX insgesamt 13.416.000 EUAs in den Auktionen angeboten, welche an allen fünf Handelstagen stattfinden.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument10.01.2517.01.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)74,85 EUR79,26 EUR+4,41 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))34,88 GBP31,54 GBP-3,34 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)112,56 GBP117,96 GBP+5,60 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)74,27 USD73,80 USD-0,47 USD
EURO (Forex)1,0242 USD1,0272 USD+0,0030 USD

(EUA, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 13.01.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

am Mittwoch findet im deutschen Bundestag eine Sachverständigenanhörung zum TEHG (Treibhausemissionshandelsgesetz) statt, wobei es um die Einführung des EU Emissionshandelssystem EU ETS II im Jahr 2027 für die Sektoren Gebäude und Verkehr geht und den damit verbundenen Übergang des nationalen Emissionshandels in den europäischen Handel.

Hier hatte der Bundesrat Ende November den Vorschlag eingebracht, auch im Jahr 2026 die nationalen Emissionszertifikate zu einem Festpreis von EUR 65,00 pro Tonne an der EEX zu versteigern. Im geltenden BEHG (Brennstoffemissionshandelsgesetz) ist jedoch geregelt, dass im kommenden Jahr die Festpreisphase ausläuft und Versteigerungen in einem Preisrahmen von EUR 55,00 bis EUR 65,00 stattfinden sollen.

Da die verpflichteten Unternehmen in Umsetzung der EU-Vorgaben an sich bis zum 30.04.2025 Emissionsberichte für das EU ETS II abgeben müssten, wurde diese Frist nun erst einmal aufgehoben, da die TEHG-Novelle noch nicht beschlossen worden ist. Eine neue Frist ist bislang unbekannt.

Im vergangenen Jahr hat die deutsche Bundesregierung durch den CO2-Emissionsrechtehandel insgesamt 18,5 Milliarden Euro eingenommen (Vorjahr 18,4 Mrd. EUR). Diese Erlöse fließen komplett in den KTF (Klima- und Transformationsfonds). Hierbei haben die Auktionserlöse im EU ETS 5,5 Milliarden EUR betragen (Vorjahr 7,7 Mrd. EUR) und im nationalen Emissionshandel (nEHS) wurden 13 Milliarden Euro (Vorjahr 10,7 Mrd. EUR) eingenommen.

Der Rückgang im EU ETS hängt insbesondere mit dem deutlich geringeren Durchschnittspreis der Emissionsrechte von EUR 65,00 zusammen (2023: 83,66 EUR). Die Erlössteigerung im nEHS hing zum Einen mit dem Anstieg der Preise von EUR 30,00 auf EUR 45,00 zusammen, zum Anderen mit der gesunkenen Zahl der Emissionsrechte im Jahr 2024 auf 85 Millionen (Vorjahr: 92 Mio. EUA).

Die Preise im EU ETS zeigten sich in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche um 1,4% leichter, was sowohl an Gewinnmitnahmen nach dem Anstieg der Vorwochen lag als auch am schwächelnden Marktumfeld im Energiebereich.

Nachdem in der vergangen Woche die Auktionen an der EEX wieder begonnen haben, werden in dieser Woche 11.343.500 EUA versteigert, was einem Plus von 11,5% gegenüber der Vorwoche entspricht.

Werte Leserinnen und Leser, bislang haben wir in unseren unten aufgeführten Börsenkursen die Preise für Großhandelsmengen von freiwilligen Emissionsrechten (VER) angegeben. Da sich diese jedoch ohne große Aussagekraft im reellen Handel von CO2-Zertifikaten erwiesen haben, zeigen wir Ihnen nunmehr das allgemeine Marktumfeld auf. Sie finden hier nun an deren Stelle die Preisentwicklung britischer Emissionsrechte (UKA / United Kingdom Allowances) und Gas (UK Natural Gas) neben den bisher bereits seit Jahren aufgezeigten Kursen für Brent Crude Oil und den Wechselkurs des Euro zum US-Dollar.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument03.01.2510.01.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)75,94 EUR74,85 EUR-1,09 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))36,61 GBP34,88 GBP-1,73 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)117,34 GBP112,56 GBP-4,78 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)72,97 USD74,27 USD+1,33 USD
EURO (Forex)1,0307 USD1,0242 USD-0,0065 USD

(EUA, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team

Schifffahrt im EU-Emissionshandel

Geldern, 10.01.2025

  • Die Schifffahrt unterliegt seit 2024 dem EU-Emissionshandel
  • Abgabefrist von CO2-Emissionsrechten für 2024 endet am 30.09.2025
  • Ab diesem Jahr steigt Abgabepflicht von 40% auf 70% der Emissionen

Das EU-Emissionshandelssystem, auch EU ETS genannt, wurde auf Grundlage des Kyoto Protokolls geschaffen, um die Treibhausgasemissionen in Europa zu reduzieren. Es funktioniert nach dem sogenannten Cap-and-Trade-Mechanism, durch welchen die Anzahl der jährlich ausgegebenen Zertifikate immer weiter abgesenkt wird.

Diese Menge wurde bis 2023 um 2,2 % gesenkt, seit 2024 um 4,2% und ab 2028 um 4,4%. Das System deckt derzeit knapp die Hälfte der in der EU entstehenden Klimagasemissionen ab.

Seit letztem Jahr unterliegt nun auch die Schifffahrt dem EU-Emissionshandel. In den Jahren 2024 und 2025 werden aktuell nur die Emission von CO2 (Kohlendioxid) erfasst, ab dem kommenden Jahr werden weitere Treibhausgase, wie CH4 (Methan) und N2O (Lachgas) in die Bepreisung einbezogen. Die Abgabepflicht von Emissionszertifikaten betrifft insbesondere gewerblich betriebene Schiffe mit einer Länge ab 24 Metern und einer Bruttoraumzahl (BRZ) von mindestens 5.000 BRZ.

Ausgenommen sind hierbei unter anderem Fischereischiffe, einfache Holzschiffe, Kriegsschiffe oder auch Schiffe ohne Maschinenantrieb.

Betroffen vom EU ETS sind alle Staaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), wobei Fahrten innerhalb des EWR mit 100% einbezogen sind, Fahrten aus und zu Staaten des EWR jedoch lediglich zu 50%.

Dabei werden für das Jahr 2024 lediglich 40% der verursachten Emissionen mit Emissionszertifikaten beglichen werden, seit diesem Jahr gelten 70%. Ab 2026 sind 100% der Emissionen mit EU-Emissionsrechten zu begleichen.

Advantag berät alle Schifffahrtsgesellschaften diesbezüglich und entwickelt zudem eine entsprechende Portfolio-Beschaffungsstrategie für die CO2-Emissionsrechte, anhand derer die Einkäufe durchgeführt werden.

Über die Advantag GmbH

Die Advantag GmbH hat sich seit mehr als 15 Jahren auf den Handel von marktbasierten Klimaschutzinstrumenten spezialisiert und bietet ihren Kunden maßgeschneiderte Lösungen im Bereich der einzelnen verpflichtenden und freiwilligen Märkte an. Unter anderem ist Advantag Intermediär (Broker Dealer) im verpflichtenden Europäischen Emissionshandel EU ETS, dem nationalen deutschen Emissionshandel nach Brennstoffemissionshandelsgesetz ((BEHG), dem Handel von Emissionsrechten für den internationalen Flugverkehr ((CORSIA), dem Handel von Herkunftsnachweisen (HKN) für Grünstrom und dem Handel von F-Gas-Quoten aktiv. Advantag besitzt die Börsenmitgliedschaften an diversen Handelsplätzen für marktbasierte Klimaschutzinstrumente.

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