Sehr geehrte Damen und Herren,
am 15. Mai 2025 veröffentlichte der Expertenrat für Klimafragen in Deutschland seinen neuesten Bericht über den Fortschritt und die Herausforderungen der nationalen Klimapolitik. Der Bericht gibt einen umfassenden Überblick über die bisherigen Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und analysiert ihre Wirksamkeit sowie die Herausforderungen, die weiterhin bestehen.
Laut dem Bericht konnten in Deutschland seit 2020 bedeutende Fortschritte bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen erzielt werden. Die Emissionen sind im Vergleich zu 1990 um mehr als 35 % gesunken. Diese Reduzierung ist hauptsächlich auf den Ausbau erneuerbarer Energien, die Verbesserung der Energieeffizienz und den Rückgang der Kohleverbrennung zurückzuführen.
Die erneuerbaren Energien haben in den letzten Jahren einen erheblichen Beitrag zur Energieversorgung geleistet. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch lag 2024 bei etwa 46 %. Insbesondere die Wind- und Solarenergie haben sich als tragende Säulen der Energiewende etabliert. Der Bericht betont jedoch, dass der weitere Ausbau und die Integration dieser Energien in das Stromnetz beschleunigt werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen.
Die Verbesserung der Energieeffizienz in verschiedenen Sektoren, insbesondere im Gebäudesektor und in der Industrie, wird als Schlüsselmaßnahme zur Reduktion der Emissionen hervorgehoben. Der Bericht zeigt, dass durch energetische Sanierungen und den Einsatz effizienterer Technologien deutliche Einsparungen erzielt werden können. Dennoch seien weitere Anstrengungen notwendig, um das volle Potenzial auszuschöpfen.
Der Verkehrssektor stellt weiterhin eine große Herausforderung dar. Trotz einiger Fortschritte bei der Elektrifizierung des Verkehrs und der Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Emissionen in diesem Bereich nur leicht gesunken. Der Bericht fordert daher verstärkte Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität, den Ausbau der Ladeinfrastruktur und die Schaffung von Anreizen für den Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel.
Die Sektoren Verkehr und Gebäude werden derzeit in Deutschland durch das nationale Emissionshandelssystem bepreist und sollen in das EU ETS 2 ab 2027 zur Preisfindung am freien Markt übergeleitet werden.
Polen hat sich in der vergangenen Woche in der Funktion des Vorsitzes des Ministerrats der EU dafür ausgesprochen, das EU ETS 2 um mindestens ein Jahr zu verschieben und angekündigt, dass es ansonsten eine Ausnahmegenehmigung für Polen beantragen werde, falls entsprechende Mehrheiten ausblieben.
Die Preise für Emissionsrechte im EU ETS 1 haben sich in der vergangenen Woche relativ volatil in einer Trading-Range zwischen 70,52 und 75,02 Euro im EUA-Benchmark-Kontrakt. Die Kurse sind damit deutlich höher, als die 200-Tages-Linie, welche aktuell bei 69,67 liegt.
Auf Wochenschlusskursbasis legten sie jedoch nur 60 Cent zu, da sich der Schlusskurs nach dem starken Anstieg am Freitag auf über 75 Euro bei 70,99 zeigte.
Da sich keine größeren Widerstände in der Nähe befinden, ist sowohl ein weiterer Anstieg als auch die Möglichkeit der Gewinnmitnahmen nach dem Anstieg der vergangenen Wochen gegeben.
In dieser Woche werden insgesamt 11.343.500 EUAs an der Leipziger EEX versteigert und in der darauffolgenden Woche aufgrund Christi Himmelfahrt lediglich an zwei Börsentagen insgesamt 5.318.000 Emissionsrechte.
Instrument | 09.05.25 | 16.05.25 | Veränderung |
EUA (Dezember-2025-Future) | 70,39 EUR | 70,99 EUR | +0,60 EUR |
EUA 2 (Dezember-2028-Future) | 77,71 EUR | 79,16 EUR | +1,45 EUR |
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D)) | 55,00 EUR | 55,00 EUR | +0,00 EUR |
UKA (Dezember-2025-Future (UK)) | 51,39 GBP | 48,36 GBP | -3,03 GBP |
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future) | 95,06 GBP | 96,12 GBP | +1,06 GBP |
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future) | 62,63 USD | 63,70 USD | +1,07 USD |
EURO (Forex) | 1,1250 USD | 1,1164 USD | -0,0086 USD |
(EUA, EUA 2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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