Sehr geehrte Damen und Herren,
Großbritannien und die Europäische Union haben in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass sie ihre Emissionshandelssysteme (ETS) verknüpfen wollen. Durch die Verknüpfung der Systeme von Großbritannien und der EU soll ein größerer und effizienterer Markt geschaffen werden, der die Kosten der Emissionsminderung senkt und gleichzeitig die Wirksamkeit der Maßnahmen erhöht.
Die Verknüpfung der Emissionshandelssysteme von Großbritannien und der EU bietet eine Reihe von Vorteilen. Ein vergrößerter Markt erhöht die Liquidität und reduziert die Preisschwankungen, was zu stabileren und vorhersagbareren Preisen für Emissionszertifikate führt. Dies wiederum gibt Unternehmen mehr Planungssicherheit und erleichtert Investitionen in Technologien zur Dekarbonisierung.
Durch die Verknüpfung der Systeme können Großbritannien und die EU ihre Klimapolitiken besser gemeinsam koordinieren. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der internationale Zusammenarbeit und ambitionierte Maßnahmen erforderlich sind, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und der EU kann auch als Vorbild für andere Länder und Regionen dienen, ihre Emissionshandelssysteme zu verknüpfen und globale Märkte für Emissionszertifikate zu schaffen, wie dies bereits zwischen den Handelssystemen der Schweiz und dem EU ETS der Fall ist.
Zudem würden Handelsbarrieren wie der CO2-Grenzausgleichsmechanismum CBAM, welchen Großbritannien 2027 ebenfalls einführt, zugunsten beider Parteien wegfallen.
Die Regierungen von Großbritannien und der EU haben angekündigt, dass sie in den kommenden Monaten eng zusammenarbeiten werden, um die Verknüpfung der Systeme zu planen und umzusetzen. Dies umfasst Konsultationen mit Interessenvertretern, technische Machbarkeitsstudien und die Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen.
Die Kurse der britischen und der europäischen Emissionsrechte quittierten diese Informationen mit entsprechenden Kursgewinnen, die UKA legten kurzfristig 6% zu.
Aufgrund der Ankündigung des US-Präsidenten Trump, er wolle ab 1. Juni 2025 Zölle auf den Import von Waren aus der EU erheben, gaben die Kurse an den Märkten deutlich nach und auch die EU-Emissionsrechte verloren vom Tageshoch von 73,00 Euro auf 70,00 Euro im Tagestief im Benchmark-Kontrakt.
Bis zum Ende des Handelstages legte sich die durch Donald Trump wieder einmal ausgelöste Marktverunsicherung etwas und der Schlusskurs erholte sich auf 71,56 Euro. Auf Wochenbasis betrachtet endete die Handelswoche mit einem moderaten Plus von 0,8%.
Nach einem für Frau von der Leyen sicherlich nicht besonders angenehmen Gespräch hat Trump sich gestern nun entschieden, die Zölle auf Waren der EU nun auf den 9. Juli zu vertagen.
In dieser Woche finden aufgrund des Feiertags lediglich am Dienstag und Mittwoch Auktionen an der EEX mit einem Volumen von insgesamt 5.318.000 EUAs statt.
Instrument | 16.05.25 | 23.05.25 | Veränderung |
EUA (Dezember-2025-Future) | 70,99 EUR | 71,56 EUR | +0,57 EUR |
EUA 2 (Dezember-2028-Future) | 79,16 EUR | 81,03 EUR | +1,87 EUR |
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D)) | 55,00 EUR | 55,00 EUR | +0,00 EUR |
UKA (Dezember-2025-Future (UK)) | 48,36 GBP | 51,69 GBP | +3,33 GBP |
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future) | 96,12 GBP | 98,93 GBP | +2,81 GBP |
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future) | 63,70 USD | 63,15 USD | -0,55 USD |
EURO (Forex) | 1,1164 USD | 1,1364 USD | +0,0200 USD |
(EUA, EUA 2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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