Sehr geehrte Damen und Herren,
am Mittwoch findet im deutschen Bundestag eine Sachverständigenanhörung zum TEHG (Treibhausemissionshandelsgesetz) statt, wobei es um die Einführung des EU Emissionshandelssystem EU ETS II im Jahr 2027 für die Sektoren Gebäude und Verkehr geht und den damit verbundenen Übergang des nationalen Emissionshandels in den europäischen Handel.
Hier hatte der Bundesrat Ende November den Vorschlag eingebracht, auch im Jahr 2026 die nationalen Emissionszertifikate zu einem Festpreis von EUR 65,00 pro Tonne an der EEX zu versteigern. Im geltenden BEHG (Brennstoffemissionshandelsgesetz) ist jedoch geregelt, dass im kommenden Jahr die Festpreisphase ausläuft und Versteigerungen in einem Preisrahmen von EUR 55,00 bis EUR 65,00 stattfinden sollen.
Da die verpflichteten Unternehmen in Umsetzung der EU-Vorgaben an sich bis zum 30.04.2025 Emissionsberichte für das EU ETS II abgeben müssten, wurde diese Frist nun erst einmal aufgehoben, da die TEHG-Novelle noch nicht beschlossen worden ist. Eine neue Frist ist bislang unbekannt.
Im vergangenen Jahr hat die deutsche Bundesregierung durch den CO2-Emissionsrechtehandel insgesamt 18,5 Milliarden Euro eingenommen (Vorjahr 18,4 Mrd. EUR). Diese Erlöse fließen komplett in den KTF (Klima- und Transformationsfonds). Hierbei haben die Auktionserlöse im EU ETS 5,5 Milliarden EUR betragen (Vorjahr 7,7 Mrd. EUR) und im nationalen Emissionshandel (nEHS) wurden 13 Milliarden Euro (Vorjahr 10,7 Mrd. EUR) eingenommen.
Der Rückgang im EU ETS hängt insbesondere mit dem deutlich geringeren Durchschnittspreis der Emissionsrechte von EUR 65,00 zusammen (2023: 83,66 EUR). Die Erlössteigerung im nEHS hing zum Einen mit dem Anstieg der Preise von EUR 30,00 auf EUR 45,00 zusammen, zum Anderen mit der gesunkenen Zahl der Emissionsrechte im Jahr 2024 auf 85 Millionen (Vorjahr: 92 Mio. EUA).
Die Preise im EU ETS zeigten sich in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche um 1,4% leichter, was sowohl an Gewinnmitnahmen nach dem Anstieg der Vorwochen lag als auch am schwächelnden Marktumfeld im Energiebereich.
Nachdem in der vergangen Woche die Auktionen an der EEX wieder begonnen haben, werden in dieser Woche 11.343.500 EUA versteigert, was einem Plus von 11,5% gegenüber der Vorwoche entspricht.
Werte Leserinnen und Leser, bislang haben wir in unseren unten aufgeführten Börsenkursen die Preise für Großhandelsmengen von freiwilligen Emissionsrechten (VER) angegeben. Da sich diese jedoch ohne große Aussagekraft im reellen Handel von CO2-Zertifikaten erwiesen haben, zeigen wir Ihnen nunmehr das allgemeine Marktumfeld auf. Sie finden hier nun an deren Stelle die Preisentwicklung britischer Emissionsrechte (UKA / United Kingdom Allowances) und Gas (UK Natural Gas) neben den bisher bereits seit Jahren aufgezeigten Kursen für Brent Crude Oil und den Wechselkurs des Euro zum US-Dollar.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 03.01.25 | 10.01.25 | Veränderung |
EUA (Dezember-2025-Future) | 75,94 EUR | 74,85 EUR | -1,09 EUR |
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D)) | 55,00 EUR | 55,00 EUR | +0,00 EUR |
UKA (Dezember-2025-Future (UK)) | 36,61 GBP | 34,88 GBP | -1,73 GBP |
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future) | 117,34 GBP | 112,56 GBP | -4,78 GBP |
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future) | 72,97 USD | 74,27 USD | +1,33 USD |
EURO (Forex) | 1,0307 USD | 1,0242 USD | -0,0065 USD |
(EUA, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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