Sehr geehrte Damen und Herren,
Schiffe in Europa oder solche, die europäische Häfen ansteuern, die dem EU-Emissionshandel EU ETS I unterliegen, sind bereits seit 2024 in der Bepreisung von Treibhausgasemissionen eingeschlossen.
Nun haben sich die Mitgliedstaaten der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) auf ein weltweites System der CO₂-Bepreisung in der Schifffahrt geeinigt, wonach alle Schiffe ab 2028 verpflichtend CO2-reduzierte Kraftstoffmixe nutzen sollen. Zudem wurden jährlich sinkende Emissionsgrenzwerte bis zum Jahr 2035 beschlossen.
Die Einnahmen sollen insbesondere den Entwicklungsländern zugutekommen und es sollen des weiteren Anreize für Palm- und Sojaölnutzung sowie E-Fuels geschaffen werden.
Auch wenn man es kaum für möglich halten mag, ist die globale Schifffahrt lediglich für knapp 3% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich.
In der vergangenen Woche haben die CO2-Emissionsrechte im EU ETS I aufgrund der erratischen Zollpolitik des amtierenden US-Präsidenten wieder eine hohe Volatilität aufgezeigt. So bewegte sich der Benchmark-Kontrakt der EUAs in einer Spanne von 60,07 bis 65,33 Euro und sowohl Investoren als auch abgabepflichtige Unternehmen konnten die Chance nutzen, sich preisgünstig einzudecken.
Wie wir in unserem vorangegangenen CO2-Marktbericht geschrieben haben, konnte man von einer weiteren Volte von Donald Trump ausgehen, welche auch bereits in der vergangenen Woche vollführt wurde. So setzte er einen Großteil der neuen Zölle für viele Länder wieder für 90 Tage aus.
Da er eine Kaufempfehlung zuvor für Aktien ausgesprochen hat, welche danach stark bullish reagierten, wäre es von der US-Börsenaufsicht SEC nur folgerichtig, hier in Bezug auf Insiderinformationen oder gar Insidergeschäfte des Präsidenten oder nahestehender Personen zu ermitteln.
Außerdem erhöhte Trump Zölle gegen China auf 145%, auf welche Peking mit einer Gegenmaßnahme von insgesamt 125% reagierte.
Irgendwann scheint eine Stimme der Vernunft oder des Kapitals zu ihm durchgedrungen zu sein, weswegen er am Samstag Smartphones, Computer und Produkte der Halbleiterindustrie davon ausgenommen hat.
Heute will Donald Trump nun den Versuch einer Erklärung abgeben. Die weitere Entwicklung in diesem wirren Zollstreit wird die Bewegung der globalen Finanz-, Waren- und Energiemärkte in dieser Woche hauptsächlich antreiben und wir rechnen mit anhaltend hoher Volatilität.
Am Karfreitag findet die deutsche Auktion an der EEX nicht statt, weswegen in dieser Woche insgesamt 11.809.000 EUAs zur Versteigerung gelangen.
In der darauffolgende Woche findet am Ostermontag keine Auktion statt und da die polnische Mittwochsauktion ebenfalls ausbleibt, verringert sich das Auktionsvolumen gegenüber dieser Woche auf insgesamt 8.098.000 Emissionsrechte, dem bislang geringsten Wochenvolumen in diesem Jahr.
Instrument | 04.04.25 | 11.04.25 | Veränderung |
EUA (Dezember-2025-Future) | 63,82 EUR | 64,82 EUR | +1,00 EUR |
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D)) | 55,00 EUR | 55,00 EUR | +0,00 EUR |
UKA (Dezember-2025-Future (UK)) | 43,28 GBP | 46,23 GBP | +2,95 GBP |
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future) | 97,98 GBP | 94,18 GBP | -3,80 GBP |
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future) | 63,57 USD | 62,50 USD | -1,07 USD |
EURO (Forex) | 1,0964 USD | 1,1361 USD | +0,0397 USD |
(EUA, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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