Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 29.05.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

1975 nahm Helmut Schmidt gemeinsam mit den Staatschefs fünf weiterer führender Industrienationen, unter anderem Präsident Gerald Ford aus den USA, beim ersten Gipfeltreffen der Gruppe der Sechs, kurz G6, im französischen Rambouillet, teil. Ende 1975 gab es dann bereits die G7 und von 1998 bis 2014 war es aufgrund der temporären Mitgliedschaft Russlands gar die Gruppe der Acht.

Sollte Donald Trump auch noch im kommenden Jahr US-Präsident sein, könnte sich das Treffen wieder als Gruppe der Sechs darstellen, denn seit dem vergangenen Treffen auf Sizilien steht einmal mehr fest, dass dieser US-Präsident eine kaum zu meisternde Herausforderung für die Staatschefs Frankreichs, Italiens, Japans, Kanadas, Großbritanniens und Deutschlands ist.

Selbst die deutsche Bundeskanzlerin hat ihre Enttäuschung mit selten deutlichen Worten kundgetan, nicht zuletzt, da Donald Trump es als einziger Teilnehmer vorzog, seine Entscheidung hinsichtlich der Einhaltung des Pariser Klimaschutzvertrags erst in dieser Woche bekannt zu geben, wie er auf Twitter verkündete.

Bezeichnend für das gesamte Treffen waren die Schlüsselszenen, bei denen Trump ohne Dolmetscher den italienischen Redebeitrag überging  –  da dieser offenkundig länger als eine Twitter-Nachricht war  –  oder wie er Emmanuel Macron ähnlich einem pubertären Teenager die Hand in der Annahme stark drückte, dass er sich somit Respekt verschaffen und Dominanz zeigen könne.

Der europäische Emissionshandel indes zeigt sich hiervon unbeeindruckt, da das Risiko Trump schon eingepreist ist. Vielmehr nutzt der Markt das aufgrund vieler Feiertage geringere wöchentliche Auktionsvolumen zum Sprung über die 5-Euro-Marke.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 26.05.17 19.05.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 5,19 EUR 4,85 EUR +0,34 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 5,19 EUR 4,86 EUR +0,34 EUR
CER (Spotmarkt) 0,22 EUR 0,24 EUR -0,02 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 52,47 USD 53,68 USD -1,21 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1182 USD 1,1208 USD -0,0026 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Ihre

Advantag Services GmbH

 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 22.05.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

kräftige Pluszeichen markieren die Marktverläufe der vergangenen Woche. So erreichte der Euro im Verhältnis zum US-Dollar den höchsten Stand seit Oktober letzten Jahres, also unmittelbar vor der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Doch die anfängliche Trump-Euphorie hat sich spürbar gelegt. Da mittlerweile sogar offen über ein Amtsenthebungsverfahren gesprochen wird, verlieren die Anleger zunehmend das Vertrauen in den Dollar.

Auch der Ölpreis ist in der letzten Woche erheblich gestiegen. Saudi-Arabien und Russland sind in der Frage einer Verlängerung der Förderbeschränkung bereits vorangegangen und der Markt erwartet vom Treffen der OPEC in dieser Woche ebenfalls deren Zustimmung zu der Vereinbarung. Dies würde bedeuten, dass die Limitierung der Fördermengen bis März 2018 ausgedehnt würde, was einen weiteren, vielleicht sogar signifikanten Preisanstieg nach sich ziehen könnte.

Der CO2-Markt hat im Gefolge dieser Tendenzen die großen Versteigerungsmengen der vergangenen Woche mit Leichtigkeit absorbiert und sogar mit Auktionsergebnissen über dem jeweils aktuellen Spotpreis den Markt angetrieben. Mit einem Zuwachs von 0,40 EUR hat der Kurs dabei deutlich die mittelfristige Abwärtslinie durchbrochen, konnte allerdings die Fünf-Euro-Marke noch nicht überwinden. Bekanntermaßen wecken solche sprunghaften Preisanstiege auch immer Begehrlichkeiten für Gewinnmitnahmen, sodass es abzuwarten bleibt, ob der Aufwärtstrend in dieser Woche weiter unvermindert fortgesetzt wird.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 19.05.17 12.05.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 4,85 EUR 4,45 EUR +0,40 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 4,85 EUR 4,46 EUR +0,39 EUR
CER (Spotmarkt) 0,24 EUR 0,25 EUR -0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 53,68 USD 50,80 USD +2,88 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1208 USD 1,0934 USD +0,0274 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 15.05.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Markt für Europäische Verschmutzungsrechte litt in der vergangenen Woche unter einem prall gefüllten Auktionskalender, da am Mittwoch an der EEX 4.857.000 EUA aus Polen zusätzlich zur Versteigerung kamen. Das Interesse an den frischen Zertifikaten war allerdings ausgesprochen gering. Am Freitag meldete Leipzig einen Überzeichnungsgrad von nur 1,43 – der niedrigste Wert bisher in diesem Jahr.

Trotz allem federte der Preis am Freitag beim Stand von 4,29 EUR ab und schloss mit 4,46 EUR deutlich höher, als man es vielleicht erwartet hätte. In dieser Woche findet an der Londoner ICE die planmäßige Versteigerung von 4.269.500 EUA statt, sodass im Vergleich zur abgelaufenen Woche nur geringfügig weniger Zertifikate angeboten werden. Es bleibt abzuwarten, ob sich hierfür überhaupt genügend Abnehmer finden werden.

Wie das US-amerikanische Wissenschaftsportal Climate Central unlängst berichtete, wurde an der Messstation Mauna Loa auf Hawaii zum ersten Mal in der Geschichte der Datenerhebung ein CO2-Gehalt von mehr als 410 ppm gemessen. Nach Angaben von Wissenschaftlern gab es einen solch hohen Wert zuletzt vor mehreren Millionen Jahren. Die Messstation auf Hawaii ist für ihre stabilen Messdaten bekannt. Als dort im Jahr 1958 mit den Aufzeichnungen begonnen wurde, lag der Wert noch bei 315,71 ppm – und das war bereits deutlich mehr als die durchschnittlichen 280 ppm in vorindustrieller Zeit.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 12.05.17 05.05.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 4,45 EUR 4,57 EUR -0,12 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 4,46 EUR 4,58 EUR -0,12 EUR
CER (Spotmarkt) 0,25 EUR 0,24 EUR +0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 50,80 USD 49,24 USD +1,56 USD
EURO (Currency, Forex) 1,0934 USD 1,0998 USD -0,0064 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 08.05.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Handel am CO2-Markt startete mit stärkerem Druck auf der Verkäuferseite in die vergangene Handelswoche. Dieser Negativtrend hielt in den darauffolgenden Tagen weiter an und mündete am Donnerstag in einem 6-Monats-Tief von 4,30 EUR. Damit scheint der Markt aber vorläufig seinen Boden gefunden zu haben, denn der Preis zog im Anschluss wieder an. Am Freitag erreichte der Kurs einen Spitzenwert von 4,70 EUR, musste aber bis zum Settlement noch Abschläge durch Gewinnmitnahmen hinnehmen.

Parallel hierzu hat auch der Ölpreis in der vergangenen Woche zunächst starke Abschläge bis knapp über 47,00 USD erfahren, konnte sich zum Ende der Woche aber ebenfalls wieder ein wenig erholen.

Schon seit langem beklagen Biologen im Allgemeinen und Umweltschützer im Besonderen einen dramatischen Rückgang von Insektenpopulationen, und zwar besonders in Gegenden mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Besonders das sogenannte Bienensterben wurde dabei des Öfteren thematisiert. Nun hat die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen geantwortet und dabei festgestellt, dass auch die Zahl der Vögel in Europa dramatisch zurückgegangen ist. So habe sich die Zahl der Brutpaare in diesen Bereichen Europas in den vergangenen 30 Jahren um 300 Millionen Paare verringert, was einem Minus von 57 Prozent entspricht. Dieser immense Rückgang wird im engen Zusammenhang mit dem Insektensterben gesehen. Wie die Bundesregierung weiter mitteilte, sei der Bestand mancher Insektenarten um bis zu 90 Prozent zurückgegangen, wobei der Einsatz von Unkraut- und Insektengiften einen „relevanten Einflussfaktor“ darstelle.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 05.05.17 28.04.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 4,57 EUR 4,56 EUR +0,01 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 4,58 EUR 4,57 EUR +0,01 EUR
CER (Spotmarkt) 0,24 EUR 0,24 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 49,24 USD 51,84 USD -2,60 USD
EURO (Currency, Forex) 1,0998 USD 1,0896 USD +0,0102 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 02.05.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

der stets für eine Überraschung gute US-Präsident Donald Trump will sich offenbar bis Mitte des Monats zum Pariser Weltklimavertrag äußern. Im Wahlkampf hatte Trump bekanntlich den Ausstieg der USA aus dem globalen Abkommen angekündigt. Hierzu hat nun SPIEGEL ONLINE berichtet, dass sich der amerikanische Energieminister Rick Perry gegen einen Ausstieg seines Landes aus dem Vertrag ausgesprochen habe. Allerdings will er ihn neu verhandeln. Dem Bericht zufolge sprach der Minister bei einer Konferenz für neue Energien in New York und machte Deutschland dabei massive Vorwürfe, weil es seinen Treibhausgas-Ausstoß nicht ausreichend zurückfahre. Perry erklärte, die USA und China leisteten einen großen Beitrag zur Verringerung klimaschädlicher Emissionen. Frankreich und Deutschland hingegen täten nicht genug. Deutschland habe den Atomausstieg und einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien angekündigt. „Aber Tatsache ist, dass ihre Emissionen gestiegen sind, weil sie mehr Kohle benutzen, und sie benutzen Kohle, die keine saubere Technologie ist“, kritisierte der Minister. Wie sich die US-Administration eine Neuverhandlung des bereits ratifizierten und in Kraft getretenen Vertrages vorstellen, ist allerdings völlig unklar.

Apropos Kohle – ausgerechnet am sogenannten „Tag der Erde“, ein Aktionstag, welcher alljährlich am 22. April in über 175 Ländern begangen wird, konnte die britische Energiewirtschaft für 24 Stunden komplett auf den Einsatz von Kohle zur Energieversorgung verzichten. Der nationale Stromnetzbetreiber National Grid bezeichnete dies verständlicher Weise als Meilenstein. Großbritannien hatte im Vorfeld des Pariser Klimaabkommens angekündigt, bis 2025 gänzlich auf Kohle als Energieträger zu verzichten und ist hierbei tatsächlich auf einem guten Weg – auch dank der CO2-Steuer, welche die Kohleverbrennung im Vergleich finanziell unattraktiver macht. In Schottland wird bereits seit 2016 keine Kohle mehr verfeuert. In Deutschland hingegen haben Kohlekraftwerke mit rund 45 Prozent noch einen sehr erheblichen Anteil an der Energieversorgung.

Am Markt für Europäische Verschmutzungsrechte sind die sonst üblichen Last-Minute-Käufe von Anlagebetreibern zum Ende der Compliance-Pflicht in diesem Jahr ausgeblieben.  Dadurch fehlten in den letzten Apriltagen sowohl Handelsimpulse als auch Orientierung. In der Folge bewegte sich der Kurs in einer extrem engen Preisspanne seitwärts und pendelte sich zuletzt zwischen 4,50 EUR und 4,60 EUR ein.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 28.04.17 21.04.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 4,56 EUR 4,59 EUR -0,03 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 4,57 EUR 4,60 EUR -0,03 EUR
CER (Spotmarkt) 0,24 EUR 0,25 EUR -0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 51,84 USD 51,93 USD -0,09 USD
EURO (Currency, Forex) 1,0896 USD 1,0727 USD +0,0169 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

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