Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 22.02.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

am ersten Tag der Übernahme des Oval Office sind nicht nur Anstand und Niveau wieder ins Weiße Haus zurückgekehrt, sondern Präsident Joe Biden hat auch die USA erneut zum Teil des wichtigen Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 gemacht.

Am Freitag vergangener Woche wurde dieser Wiedereintritt in den Bund der Staaten, welche sich verpflichtet haben, den Klimaschutz im eigenen Land umzusetzen, um die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C zu begrenzen, vollzogen.

António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, bezeichnete den Schritt des Präsidenten als „Schlüsselmoment“ auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Klimaschutz.

Die USA sind weltweit der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen nach China, obwohl in den USA ca. eine Milliarde Menschen weniger leben, als in der asiatischen Volksrepublik.

John Kerry, Klimaschutzbeauftragte der US-Regierung, sowie António Guterres haben am Freitag an einer Veranstaltung zum Wiedereintritt der USA in den Vertrag teilgenommen und die Wichtigkeit des geschlossenen Vorgehens im Kampf gegen die globale Erwärmung hervorgehoben.

An der EEX normalisierten sich in der vergangenen Woche die Gebote für die insgesamt 15,1 Millionen EUA, welche in Leipzig unter den Hammer kamen. Das gleiche Volumen wird auch in der neuen Handelswoche zur Versteigerung angeboten.

Bitte beachten Sie, dass die EEX ab dem 30.04.2021 keinen weiteren Handel von CER – Zertifikaten durchführen wird, da diese im EU ETS nur noch für die Compliance der dritten Handelsperiode eingesetzt werden können.

CERs können danach nur noch im Rahmen des Flugsektor – Handelssystems CORSIA genutzt werden, insofern diese zulässig sind oder im Rahmen der freiwilligen Kompensation von Treibhausgasausstößen. Aus diesem Grund ist es für Anlagenbetreiber ratsam zu überprüfen, ob sie ihre freien Quoten zum Umtausch von CERs in EUAs bereits komplett ausgeschöpft haben, oder ob sie hier noch die signifikanten Preisunterschiede zu ihrem Vorteil nutzen können.

Sollten Sie noch CERs besitzen, welche Sie nicht nutzen können, sollten Sie diese veräußern, da diese im Sommer aus den EU-ETS-Registerkonten gelöscht werden. Ein Halten von CERs wird es dann nur noch auf Kyoto-Registerkonten geben.

Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen zur Verfügung.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument12.02.2119.02.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)39,92 EUR37,37 EUR-2,55 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)40,02 EUR37,40 EUR-2,62 EUR
CER (Spotmarkt)0,40 EUR0,39 EUR-0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)62,59 USD62,67 USD+0,08 USD
EURO (Currency, Forex)1,2118 USD1,2117 USD-0,0001 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 15.02.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

am vergangenen Donnerstag berichtete der Börsen-Informationsdienstleister Bloomberg, dass die Möglichkeit bestünde, dass EU-Beamte in Erwägung ziehen könnten, im Rahmen der nächsten Erneuerung der europäischen Finanzmarkt – Richtlinie MiFID Einschränkungen für Spekulanten vorzuschlagen. Hierbei sollten Positionslimits die Treibkraft spekulativer Investoren begrenzen. Die letzte große Novelle trat erst 2018 mit MiFID II in Kraft und hat unter anderem europäische Emissionszertifikate wie EUAs, EUAAs und CERs als Finanzinstrumente klassifiziert.

Wenn die möglicherweise gezielte Streuung dieser Informationen dem stark bullishen Markt Einhalt gebieten sollte, hatten die Verursacher nur einen äußerst kurzfristigen Erfolg. Zwar fiel der Kurs am Freitagmorgen auf einen Wert knapp oberhalb von 37 Euro, jedoch zeigten die Marktteilnehmer im Verlauf des Freitags, was sie von einer derartigen Drohung hielten und pushten die Preise auf ein neues Allzeit-Hoch von 40,25 Euro im Dezember-Future.

Begleitet wurde der Kursanstieg der EUAs von einem weiteren deutlichen Plus der Rohöl-Preise, welche sich die Marke von 60 US-Dollar zurückerobert hat – einen Wert, den man zuletzt im Januar 2020 sehen konnte. Und das, obwohl die Internationale Energieagentur IEA ihre Jahresprognose um weitere 200.000 Barrel täglich gekürzt hatte.

In der kommenden Woche bleibt abzuwarten, ob sich die EUAs länger oberhalb der 40er-Marke behaupten können oder ob Gewinnmitnahmen zu einer technischen Gegenreaktion wie einem 50%-Retracement des starken Anstiegs seit Anfang Februar führen. Neben der möglichen Gegenreaktion könnten steigende Temperaturen in Mitteleuropa die Kauflaune ebenso belasten wie zurückhaltende Käufe aus dem Bereich der Compliance-Anlagenbetreiber. Die neue Handelswoche jedoch startet mit grünen Vorzeichen.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument05.02.2112.02.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)37,99 EUR39,92 EUR+1,93 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)38,20 EUR40,02 EUR+1,82 EUR
CER (Spotmarkt)0,41 EUR0,40 EUR-0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)59,46 USD62,59 USD+3,13 USD
EURO (Currency, Forex)1,2049 USD1,2118 USD+0,0069 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 08.02.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei der Entwicklung der Energiepreise für Privathaushalte kann man es mittlerweile deutlich sehen – die Energiekosten sind derzeit so hoch, wie seit 10 Jahren nicht mehr. Gemäß Angaben des Vergleichsportals Verivox sind die Preise gegenüber Dezember 2020 um knapp 7% gestiegen.

Hierbei lag Heizöl mit einem Plus von 12% ganz vorne auf der Liste, dicht gefolgt von Diesel mit einem durchschnittlichen Plus von 11,2% und bei Benzin waren es immer noch knapp 10%.

Neben den gestiegenen Börsenpreisen für Rohöl ist hierbei auch der nationale Emissionshandel in Deutschland ein Grund für den Anstieg der Energiepreise sowie der CO2-Emissionshandel der EU.

In der vergangenen Woche legten die Preise im europäischen Emissionshandel deutlich um knapp 16% auf 38,20 Euro zu und auch der Start in die neue Handelswoche war mit einem aktuellen neuen Allzeit-Hoch von 39,80 Euro weiterhin deutlich bullish. Alles in allem ist ein Preisanstieg seit November 2020 um ca. 60% zu beobachten.

Neben den bereits erwähnten sichtbar gestiegenen Rohölpreisen, die bei der Sorte Brent heute morgen die 60-US-Dollar-Marke geknackt haben, ist auch der Kälteeinbruch ein weiterer Preistreiber für CO2-Emissionsrechte.

Marktbeobachter und Analysten sind derzeit dabei, ihre Prognosen über Preisentwicklung dem aktuellen Marktgeschehen anzupassen. Ein Analyst eines Öl-Hedge-Fonds brachte Bloomberg gegenüber sogar die Marke von 100 Euro ins Spiel, welche die Preise in diesem Jahr erreichen könnten. Dies hat der Markt in der vergangenen Woche ebenfalls sichtbar bullish aufgenommen.

Die meisten anderen Marktteilnehmer sind jedoch nicht ganz so optimistisch und gehen eher von Hochs zwischen 40 und 50 Euro aus. Aus rein charttechnischer Sicht wäre eine Preiskorrektur aktuell auf den Bereich von 35 Euro für EUAs eine übliche Reaktion, insofern sich Marktteilnehmer mit größeren Positionen für Gewinnmitnahmen entscheiden oder große Anlagenbetreiber ihre Kaufentscheidungen vermehrt verzögern würden. Eine Korrektur – möglicherweise nach Erreichen der 40-Euro-Marke – könnte dabei aber nur von kurzer Dauer sein, da Käufer dieses Niveau wahrscheinlich wieder für Käufe nutzen würden.

In dieser Woche kommt an der Leipziger EEX wieder das normale Auktionsvolumen in Höhe von 15.091.500 EUA an allen fünf Handelstagen zur Versteigerung; es dürfte spannend bleiben, wie stark die Nachfrage der Marktteilnehmer sein wird und ob Auktionen wieder deutlich über dem Marktpreis geschlossen werden, wie es in der vergangenen Woche geschehen ist.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument29.01.2105.02.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)32,88 EUR37,99 EUR+5,11 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)32,95 EUR38,20 EUR+5,25 EUR
CER (Spotmarkt)0,35 EUR0,41 EUR+0,06 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)55,03 USD59,46 USD+4,43 USD
EURO (Currency, Forex)1,2136 USD1,2049 USD-0,0087 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 01.02.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

es dürfte niemanden verwundern – in Deutschland sind die Treibhausgasemissionen im Corona-Jahr 2020 Schätzungen des Denk- und Politiklabors Agora Energiewende zufolge um mehr als 80 Millionen Tonnen auf ca. 722 Millionen Tonnen gesunken. Hierbei hat Deutschland das ambitionierte Ziel, den Treibhausgasausstoß um 40% gegenüber dem Referenzjahr 1990 bis Ende 2020 zu senken, sogar noch übererfüllt; der aktuelle Stand der Datenermittlungen ergab, dass die Reduktion insgesamt 42,3% betragen habe.

Hierbei werden der Corona-bedingten Emissionsreduktion etwa 2/3el zugesprochen. Ohne diesen Effekt wären die Rückgänge jedoch ebenfalls nochmals 25 Millionen Tonnen gegenüber 2019 gewesen, was gegenüber 1990 jedoch lediglich eine Gesamtreduktion von 37,8% bedeuten würde.

Aufgrund des weiter gestiegenen Anteils an erneuerbaren Energien von ca. 45% im Jahr 2020 sind die reellen Emissionsrückgänge nur im Stromsektor zu verzeichnen gewesen, wie der Thinktank Agora hervorhob. Zudem wurde die Kohleverstromung durch die weiter gestiegenen Preise der CO2-Zertifikate neben den Erneuerbaren auch durch den Einsatz von Gaskraftwerken ersetzt, wobei Gas 40% weniger klimaschädlich ist, als Kohle. Die Kohleverstromung in Deutschland wurde insbesondere aufgrund des europäischen CO2-Emissionshandels seit 2015 halbiert.

Für das Jahr 2021 geht Agora jedoch wieder von steigenden Emissionen aus, da mit dem Anstieg der Emissionen im Industrie- und Verkehrssektor gerechnet wird, weswegen auch von weiter steigenden Preisen für CO2-Emissionen auszugehen sei.

Der nationale deutsche CO2-Emissionshandel, welcher in diesem Jahr für den Gebäude- und Verkehrssektor mit 25€ je Tonne startet, werde den Trend in Richtung Gebäudesanierung, erneuerbarer Wärmeproduktion und Elektromobilität weiter antreiben, jedoch müssten noch weitergehende klimapolitische Maßnahmen getroffen werden, um die Erreichung der Klimaziele nicht zu gefährden.

In der vergangenen Woche haben sich die Preise für europäische Emissionsrechte zwischen 32,22 und 34,69 Euro bewegt und auf Wochenbasis mit einem Minus von 3,7% geschlossen. Am Freitag fand die erste Auktion von neuen EUA der 4. Handelsperiode statt, welche für Deutschland durchgeführt wurde. Insgesamt 27 Bieter haben für die 2.651.000 EUA mit einer Cover Ratio von 1,59 geboten, wobei der finale Auktionspreis 33,51 Euro betragen hat und Deutschland Erlöse in Höhe von 88,8 Millionen Euro einbrachte. In dieser Woche werden an allen fünf Handelstagen 15,1 Millionen EUA aus den Kontingenten der EU, Polens und Deutschlands versteigert.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument22.01.2129.01.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)34,15 EUR32,88 EUR-1,27 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)34,24 EUR32,95 EUR-1,29 EUR
CER (Spotmarkt)0,36 EUR0,35 EUR-0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)55,18 USD55,03 USD-0,15 USD
EURO (Currency, Forex)1,2173 USD1,2136 USD-0,0037 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Advantag Services GmbH