Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 24.06.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Permafrostböden tauen derzeit deutlich schneller, als in den Klimamodellen berechnet worden ist. Einem Bericht des Geophysical Research Letters zufolge ist der Boden in einigen kanadischen Regionen bereits so stark aufgetaut, wie für das Jahr 2090 berechnet wurde. Zum Teil ist dort der Boden in den vergangenen 15 Jahren bereits um nahezu einen Meter abgesunken. Das große Problem des Auftauens der Permafrostböden besteht darin, dass Mikroben das auftauende Pflanzenmaterial zersetzen und dadurch riesige Mengen an Treibhausgasen, allen voran Methan, freisetzen. Methan ist hierbei 25 Mal klimaschädlicher als CO2 und verbleibt zwischen 9 und 15 Jahren in der Atmosphäre unseres Planeten. Sollte sich der Prozess des Auftauens der Permafrostböden durch die globale Erwärmung weiter beschleunigen, wird dies einen erheblichen Einfluss auf die Klimaerwärmung ausüben. Um dies zu verhindern, ist es dringend erforderlich, die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen unverzüglich deutlich zu reduzieren.

Die Preise für den CO2-Ausstoß in der EU sind für die handelspflichtigen Unternehmen in der vergangenen Woche weiterhin angestiegen, was insbesondere durch den Anstieg der Preise bei den fossilen Brennstoffen verursacht wurde. In dieser Woche werden an der Leipziger EEX insgesamt 11,5 Millionen EUA bei den Versteigerung angeboten.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 14.06.19 21.06.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 25,00 EUR 25,24 EUR +0,24 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 25,05 EUR 25,30 EUR +0,25 EUR
CER (Spotmarkt) 0,20 EUR 0,20 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 62,09 USD 65,25 USD +3,16 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1208 USD 1,1367 USD +0,0159 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 17.06.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute beginnt in Bonn die UN-Klimakonferenz, an welcher in den kommenden 10 Tagen 3.000 Klimaexperten aus vielen Nationen teilnehmen. Auch die deutsche Bundesregierung hat sich zuvor nun auch offiziell zu dem ambitionierten Ziel bekannt, Treibhausgasneutralität für die Europäische Union bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Treibhausgasneutralität bedeutet jedoch nicht, dass in gerade einmal 31 Jahren keine Treibhausgase ausgestoßen werden können. Es bedeutet vielmehr, dass der nur schwer vermeidbare Treibhausgasausstoß, wie in Teilen des Transportsektors, der Industrie oder der Landwirtschaft durch andere Projekte kompensiert werden muss. Hierzu zählen zum Beispiel Aufforstungsprojekte oder Anlagen, welche CO2 aus der Atmosphäre oder Industrieprozessen entfernen, um es zu verwenden oder zu lagern.

Der Druck der Öffentlichkeit, nicht zuletzt durch die beharrlichen Aktionen der Kinder und Jugendlichen im Rahmen der Fridays-for-Future-Bewegung haben hieran wohl einen erheblichen Anteil, wie man auch an den aktuellen Wahlumfragen erkennen kann, bei denen die Grünen mittlerweile zur stärkste Partei geworden sind. Denn vor solchen Wahlergebnissen haben die bisherigen deutschen Volksparteien derzeit mehr Angst, als vor der Klimakatastrophe. Ein erfreulicher Nebeneffekt ist dabei, dass es allen Demokratie-Skeptikern zeigt, dass die Bürger die politisch Verantwortlichen zum Handeln zwingen können.

Die Preise für den Ausstoß einer Tonne CO2 im EU-Emissionshandel sind in der vergangen Handelswoche wieder leicht angestiegen und zeigen zum Wochenschluss wieder die 25 vor dem Komma. In dieser Woche kommen knapp 16 Millionen neue Emissionsrechte an der EEX zur Versteigerung. In der kommenden Woche findet turnusmäßig keine polnische Auktion statt, weswegen dann nur 11,5 Millionen Zertifikate angeboten werden.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 07.06.19 14.06.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 24,44 EUR 25,00 EUR +0,56 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 24,51 EUR 25,05 EUR +0,54 EUR
CER (Spotmarkt) 0,21 EUR 0,20 EUR -0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 63,18 USD 62,09 USD -1,09 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1332 USD 1,1208 USD -0,0124 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 11.06.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

die deutsche Bundesregierung fühlt sich anscheinend durch die Klimaschutzproteste und das Erstarken der Grünen dazu gezwungen, ihre Klimapolitik zu überdenken. Für den September hat sie daher weitreichende Grundentscheidungen angekündigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach gar von „disruptiven Veränderungen“. Die CSU-Umweltexpertin Anja Weisgerber kündigte in diesem Zusammenhang ein umfangreiches Klimaschutz-Paket an, welches noch in diesem Jahr beschlossen werden solle. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hatte bereits einen Entwurf eines Klimaschutzgesetzes eingebracht, in welchem die Sektoren Wohnen, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft in die Verantwortung genommen werden soll. Die CO2-Bepreisung solle jedoch im europäischen Rahmen geregelt werden, was aus unserer Sicht auch äußerst sinnvoll ist, da nationale Alleingänge die Wirtschaft zu Standortverlagerungen zwingen könnte.

Eine Ausweitung des Emissionshandels auf weitere Sektoren bei Beibehaltung der aktuellen Menge an Zertifikaten würde die Preise zwar deutlich steigen lassen, jedoch müssten solche Beschlüsse die gesamten Entscheidungsgremien der EU passieren, was entsprechend Zeit in Anspruch nehmen würde. Gleichzeitig gilt es keineswegs als sicher, dass derartige Bestrebungen bei den aktuellen politischen Entwicklungen fruchtbar sein werden. Daher wird der Herbst interessant sein, denn dann wird sich zeigen, was die Bundeskanzlerin als Disruption ansieht – ein für ihre Verhältnisse sehr starker Begriff. Da sich ihre Kanzlerschaft nun dem Ende zuneigt, wäre es nicht überraschend, dass sie nun etwas in Angriff nehmen will, was ihren Platz in den Geschichtsbüchern optimieren soll.

Dass der EU-Emissionshandel aufgrund der gestiegenen Preise funktioniert, zeigt auch der Rückgang an CO2-Emissionen der hiervon betroffenen enthaltenen stationären Anlagen. Im vergangenen Jahr haben diese 3,5% weniger Emissionen verursacht, was 422 Millionen Tonnen entspricht. Insbesondere die Energiewirtschaft, welche 70% der Treibhausgasemissionen der CO2-handelspflichtigen erzeugt, hat hier erheblich eingespart, was nicht zuletzt am gestiegenen Anteil an erneuerbaren Energien lag.

In der vergangenen Handelswoche stiegen die Preise für den Ausstoß einer Tonne CO2 nur trotz eines hohen Auktionsvolumens von knapp 16 Millionen EUA unwesentlich an. Aufgrund des Pfingstmontags werden in dieser Woche finden in dieser Woche an der Leipziger EEX nur drei Auktionen statt, in denen insgesamt 8.760.000 EUA zum Angebot kommen.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 31.05.19 07.06.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 24,41 EUR 24,44 EUR +0,03 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 24,46 EUR 24,51 EUR +0,05 EUR
CER (Spotmarkt) 0,21 EUR 0,21 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 61,64 USD 63,18 USD +1,54 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1167 USD 1,1332 USD +0,0165 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 03.06.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

die älteste deutsche Partei, die SPD, ist in einer Existenzkrise. Die Abstürze bei der Europawahl und bei der Wahl in Bremen haben der Partei weiter zugesetzt, weswegen nun die Parteivorsitzende Andrea Nahles zu Beginn dieser Woche sowohl als Parteivorsitzende als auch als SPD-Fraktionsvorsitzende zurücktreten wird. Wer die Nachfolge antreten wird, ist bislang unklar, da der Posten aufgrund von acht Parteivorsitzenden in gerade einmal 15 Jahren von keiner großen Anziehungskraft geprägt ist.

Ob die große Koalition dies überstehen wird, ist eher zu bezweifeln. Dass der CDU nicht an Neuwahlen gelegen ist, sieht man an den beschwichtigenden Kommentaren der deutschen Bundeskanzlerin. Denn sollten im Herbst wirklich Neuwahlen anstehen, würde dies nach jetzigen Umfragen auch deutliche Verluste bei der Union auslösen. Bei einer der letzten Umfragen rangierte diese hinter den Grünen.

Eines ist bereits jetzt sicher – das Thema Umwelt- und Klimaschutz ist in der Mitte der Bevölkerung angekommen, wie man am aktuellen Erfolg der Grünen erkennen kann. Daher wird dieses Thema sicherlich auch in den kommenden Monaten präsent bleiben.

Die massiven Handelsstreitigkeiten, welche US-Präsident Donald Trump vom Zaun gebrochen hat, haben die Finanzmärkte Ende vergangener Woche massiv unter Druck gesetzt. Auch Rohöl zählte zu den großen Verlierern an den Rohstoffmärkten. Innerhalb von zwei Tagen verlor die Sorte Brent mehr als 10%. Von dieser Marktstimmung blieben auch die Preise für europäische Emissionsrechte nicht verschont, welche sich aus der Seitwärtsbewegung verabschiedeten und am Freitag ebenfalls sichtlich verloren. In dieser Woche kommt ein relativ hohes Auktionsvolumen auf den Markt. Aufgrund der polnischen und deutschen Auktion kommen in dieser Woche an fünf Tagen insgesamt 15.694.000 EUA an der EEX zur Versteigerung. In der nächsten Woche werden hingegen aufgrund des Pfingstmontags nur 8.760.000 EUA angeboten.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 24.05.19 31.05.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 25,42 EUR 24,41 EUR -1,01 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 25,47 EUR 24,46 EUR -1,01 EUR
CER (Spotmarkt) 0,21 EUR 0,21 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 68,41 USD 61,64 USD -6,77 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1204 USD 1,1167 USD -0,0037 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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