Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 27.07.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

in den USA und vielen Staaten Südamerikas ist die Corona-Pandemie in vollem Gange und auch in Europa befürchten Wissenschaftler, dass eine zweite Welle spätestens zum Ende der Urlaubssaison kommen wird. Wie die Politik mit dieser zweiten Welle umgehen wird, ist bislang unklar, jedoch sind zumindest regionale Lockdowns eine mögliche Option.

Auch wenn sich die Preise für Rohöl der Sorte Brent seit Mitte Juni über der 40-USD-Marke hält und auch die Preise für NE-Metalle wie Kupfer, Aluminium oder auch Zink von einer steigenden Nachfrage zeugen, zeigt der rasante Anstieg des Krisenmetalls Gold die Nervosität der Anleger, welche den ebenfalls deutlich gestiegenen Aktienmärkten derzeit nicht so recht trauen wollen.

Die Preise für CO2 – Zertifikate haben kurz vor der Sommerpause und dem Sprung über die 30-Euro-Marke vor zwei Wochen durch Gewinnmitnahmen eine Korrektur hingelegt, welche auch in der vergangenen Woche anhielt. Aus charttechnischer Sicht ist der bullishe Trend weiterhin gegeben, insofern die Unterstützung im Bereich von ca. 26 Euro hält.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument17.07.2024.07.20Veränderung
EUA (Spotmarkt)27,73 EUR26,29 EUR-1,44 EUR
EUA (Dezember-2020-Future)27,82 EUR26,37 EUR-1,45 EUR
CER (Spotmarkt)0,30 EUR0,30 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)43,08 USD43,26 USD+0,18 USD
EURO (Currency, Forex)1,1425 USD1,1655 USD+0,0230 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 20.07.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

während sich Polen weiterhin der Verantwortung zu einem europaweiten Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2050 entziehen will, beschließt das deutsche Bundesumweltministerium ein umfangreiches Maßnahmenpaket aufgelegt, um Entwicklungs- und Schwellenländer bei der ökologisch orientierten Bewältigung der COVID-19-Krise zu unterstützen. Hierfür stellt sie 68 Millionen Euro aus Mitteln der internationalen Klimaschutzinitiative zur Verfügung. Hierbei sollen 29 Projekte in 25 Ländern unterstützt werden. Insbesondere werden Soforthilfemaßnahmen für Naturschutzgebiete, Stabilisierung der Wirtschaft mit beschäftigungsfördernden Klimaschutzprojekten, Beratung für klimafreundliche Konjunkturprogramme und Pandemieprävention durch Schutz der Biodiversität unterstützt werden.

Dass der Klimaschutz durch weltweite Maßnahmen zügig vorangebracht werden muss, zeigt unter anderem ein Bericht des „Scientific Report“, welcher bereits für das Jahr 2025 einen CO2-Gehalt in der Atmosphäre prognostiziert, wie er vor 3,3 Millionen Jahren im sogenannten Pliozän vorherrschte. Zu diesem Zeitpunkt lag der weltweite Meeresspiegel um die 20 Meter höher – bei 3 bis 4°C höherer globaler Durchschnittstemperatur.

Am Montag der vergangenen Handelswoche haben die Preise für europäische CO2-Emissionsrechte die 30-Euro-Marke gebrochen und ein Hoch von EUR 30,80 markiert, was in der zweiten Wochenhälfte zu Gewinnmitnahmen spekulativ orientierter Marktteilnehmer geführt hat.

In dieser Woche werden an der EEX 13 Millionen EUA zur Versteigerung kommen, gefolgt von 18,5 Millionen EUA in der kommenden Woche. Danach startet der August mit halbiertem Auktionsvolumen, was in der ersten Augustwoche ein Volumen von lediglich 6,6 Millionen EUA bedeutet.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument10.07.2017.07.20Veränderung
EUA (Spotmarkt)28,96 EUR27,73 EUR-1,23 EUR
EUA (Dezember-2020-Future)29,02 EUR27,82 EUR-1,20 EUR
CER (Spotmarkt)0,28 EUR0,30 EUR+0,02 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)43,20 USD43,08 USD-0,12 USD
EURO (Currency, Forex)1,1305 USD1,1425 USD+0,0120 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 13.07.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

noch immer reiben sich Händler und Analysten die Augen, wenn sie auf die Kursentwicklung am CO2-Markt seit Ende Juni schauen. Nachdem zu Beginn der vergangenen Handelswoche der Preis für die europäischen Verschmutzungsrechte an der Londoner ICE die 29-Euro-Marke in Windeseile überwand, kam das Allzeithoch am Dienstag in greifbare Nähe. Nun hätte man einen Preis um 30 Euro durchaus erwarten können – allerdings erst gegen Ende des Jahres und vor allem ohne den Einfluss einer Pandemie. So verdichteten sich schnell die Vermutungen, dass der CO2-Markt von spekulativ agierenden Händlern, zum Beispiel von Hedge-Fonds, künstlich nach oben getrieben wird, weshalb offenbar einige Staaten neue Reglements wie Preisdeckelungen zur Eindämmung von Spekulationen ins Gespräch brachten. Tatsächlich verließ der Kurs daraufhin seinen unaufhaltsamen Aufwärtstrend, allerdings ohne wirklich eindeutige Korrektur. Seither pendelte der Preis in einem breiten Korridor, zog aber zum Wochenschluss erneut signifikant nach oben. Wenn auch ein hoher CO2-Preis tatsächlich das erklärte Ziel des Europäischen Handelssystems ist, so kann ein solcher Einfluss von sachfremden Spekulanten natürlich nicht erwünscht sein.

Die EU verabschiedete unterdessen in der vergangenen Woche Regeln für den sogenannten Modernisierungsfonds, mit welchem Investitionen zur Modernisierung des Energiesektors generell und die Energieeffizienz in einkommensschwächeren Mitgliedstaaten gefördert werden soll. Der Fonds wird demnach mit 14 Milliarden Euro aus den Einnahmen des EHS ausgestattet werden.

Ein Blick auf den Start in die neue Handelswoche zeigt einen deutlich gestärkten CO2-Preis, welcher erneut Kurs auf sein Allzeithoch zu nehmen scheint.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument03.07.2010.07.20Veränderung
EUA (Spotmarkt)27,89 EUR28,96 EUR+1,07 EUR
EUA (Dezember-2020-Future)27,96 EUR29,02 EUR+1,06 EUR
CER (Spotmarkt)0,27 EUR0,28 EUR+0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)42,78 USD43,20 USD+0,42 USD
EURO (Currency, Forex)1,1245 USD1,1305 USD+0,0006 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 06.07.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

am vergangenen Freitag haben die beiden gesetzgebenden Organe Deutschlands den schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 beschlossen. Verbunden ist das Gesetz mit einer Option für einen früheren Ausstieg, falls die Rahmenbedingungen dies zulassen sowie mit milliardenschweren Strukturhilfen für die betroffenen Bundesländer und massiven Entschädigungszahlungen für die Kraftwerksbetreiber für die vorzeitige Stilllegung ihrer Kraftwerke. Ist dies nun das „historische Generationenprojekt“, wie der Bundeswirtschaftsminister die Entscheidung bezeichnet, oder der „historische Fehler“, wie der Geschäftsführer von Greenpeace erklärte?

Wie auch immer man das Gesetz einordnen möchte, es liefert auf jeden Fall den verbindlichen Anstoß für eine Reihe schwerwiegender Hausaufgaben, welche von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in den nächsten Jahren zu erledigen sind. Zum Bespiel steht noch der Beweis aus, dass in Deutschland erneuerbare Energien eine hundertprozentige Versorgungssicherheit gewährleisten können. Andernfalls müsste Kohle- oder Atomstrom aus dem Ausland importiert werden, was die Zielsetzung des Ausstiegsgesetzes ad absurdum führen würde. Außerdem muss man sich darüber im Klaren sein, dass Brückentechnologien wie Gaskraftwerke mit dem Stichwort Nordstream 2 eine Zeitlang eine gravierende Rolle spielen werden. Ein erhöhter Strombedarf durch Elektromobilität und elektrifizierte Autobahntrassen für den Schwerverkehr muss durch geringeren Verbrauch in anderen Sektoren und durch neue Technologien kompensiert werden. So gesehen, erscheint der Zeitrahmen bis 2038 beziehungsweise 2035 durchaus realitätsnah.

Ein Blick auf die Entwicklung des CO2-Preises gibt einen deutlichen Hinweis auf eine spektakuläre Handelswoche. Ein völlig losgelöster, fast divenhafter Handelsverlauf katapultierte den Markt bis knapp über die 28-Euro-Marke. Sämtliche Corona bedingten Verluste wurden damit mehr als egalisiert. Anfang März stand der durchschnittliche Kurs bei rund 24 Euro, fiel dann um etwa 10 Euro in die Tiefe um nun seit etwa vier Wochen wieder kontinuierlich anzusteigen. Allein am Mittwoch zog der Preis um circa 1,60 Euro an. Im heutigen frühen Handel setzt sich dieser unerklärliche Trend ungebremst fort – die 29-Euro-Marke ist in Sichtweite.

Diese Entwicklung ist mehr als erstaunlich. Wenn man auch die ausgleichende Wirkung der Marktstabilitätsreserve als Begründung anführen möchte, so ist der Kursverlauf doch offensichtlich rein spekulativ getrieben. Seit dem 01.07. gilt ein korrigierter Auktionskalender, welcher uns für den Rest des Jahres ein deutlich erhöhtes Versteigerungsvolumen beschert. Hauptgrund für die Anpassung ist die Versteigerung von zusätzlich 50 Millionen EUA für den Europäischen Innovationsfond. In Wochen mit polnischen Auktionen steigt das Volumen dabei auf fast 21 Millionen Zertifikate.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument26.06.2003.07.20Veränderung
EUA (Spotmarkt)24,66 EUR27,89 EUR+3,23 EUR
EUA (Dezember-2020-Future)24,73 EUR27,96 EUR+3,23 EUR
CER (Spotmarkt)0,30 EUR0,27 EUR-0,03 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)40,69 USD42,78 USD+2,09 USD
EURO (Currency, Forex)1,1215 USD1,1245 USD+0,0030 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Advantag Services GmbH