Sehr geehrte Damen und Herren,
das deutsche Bundeskabinett hat am vergangenen Mittwoch zwei wichtige Regelungen zur Umsetzung der Beschlüsse des Vermittlungsausschusses zum Klimaschutzprogramm 2030 beschlossen. Die Bundesregierung sowie die Bundesländer einigten sich im Dezember 2019 unter anderem darauf, ab dem kommenden Jahr die CO2-Bepreisung von Brennstoffen zu erhöhen, im Gegenzug jedoch die Belastungen für Stromverbraucher und Fernpendler zu reduzieren. Somit startet der nationale Emissionshandel mit einem festen CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne im Jahr 2021, obwohl dieses Preisniveau erst 2023 ursprünglich angedacht war. Außerdem hat das Bundeskabinett eine Verordnung beschlossen, womit Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel auch zur Entlastung der EEG-Umlage eingesetzt werden können.
Nach Angaben des Umweltbundesamts entspricht ein Preis von EUR 25,00 pro Tonne brutto 7 Cent pro Liter Benzin, 8 Cent pro Liter Diesel, 8 Cent pro Liter Heizöl und 0,5 Cent pro Kilowattstunde Erdgas. Bis zum Jahr 2025 steigen die Preise der nationalen CO2-Zertifikate nun bis auf 55 Euro in Form eines Festpreises. Und ab dem Jahr 2026 wird der Preis der Zertifikate dann durch Versteigerungen sowie den Sekundärmarkt ermittelt; hierbei soll 2026 eine Range von 55 Euro bis 65 Euro pro Tonne CO2 gelten.
Das nationale deutsche Emissionshandelssystem wird neben dem EU-Emissionshandel für große Industrieanlagen und Kraftwerke eingeführt und erfasst alle Brennstoffemissionen, die nicht bereits im EU-Emissionshandel mit einem CO2-Preis belegt sind – unabhängig vom Sektor, in dem die Brennstoffe eingesetzt werden. So werden insbesondere ca. 350 Unternehmen vom Handel betroffen sein, welche fossile Treibstoffe und Heizmittel in Deutschland in Verkehr bringen.
Die Preise der Zertifikate im EU-Emissionshandel haben in der vergangenen Woche wieder sichtlich zugelegt und nach der wichtigen 20-Euro-Marke ebenfalls die 21-Euro-Marke hinter sich gelassen. Die anhaltende Erholung an den Aktienmärkten und den Energiemärkten sowie die feiertagsbedingten verringerten Auktionsmengen haben hierbei die Preisbildung unterstützt. Auch in dieser Woche gelangen aufgrund des Spring Brake Holiday nur Dienstag, Donnerstag und Freitag insgesamt 8,5 Millionen EUA zur Auktion und in der kommenden Woche fällt ebenfalls der Pfingstmontag weg, weswegen nur 13,9 Millionen EUA versteigert werden.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 15.05.20 | 22.05.20 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 19,47 EUR | 21,32 EUR | +1,85 EUR |
EUA (Dezember-2020-Future) | 19,52 EUR | 21,40 EUR | +1,88 EUR |
CER (Spotmarkt) | 0,32 EUR | 0,30 EUR | -0,02 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 32,86 USD | 36,04 USD | +3,18 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,0820 USD | 1,0901 USD | +0,0081 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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