Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 25.05.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

das deutsche Bundeskabinett hat am vergangenen Mittwoch zwei wichtige Regelungen zur Umsetzung der Beschlüsse des Vermittlungsausschusses zum Klimaschutzprogramm 2030 beschlossen. Die Bundesregierung sowie die Bundesländer einigten sich im Dezember 2019 unter anderem darauf, ab dem kommenden Jahr die CO2-Bepreisung von Brennstoffen zu erhöhen, im Gegenzug jedoch die Belastungen für Stromverbraucher und Fernpendler zu reduzieren. Somit startet der nationale Emissionshandel mit einem festen CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne im Jahr 2021, obwohl dieses Preisniveau erst 2023 ursprünglich angedacht war. Außerdem hat das Bundeskabinett eine Verordnung beschlossen, womit Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel auch zur Entlastung der EEG-Umlage eingesetzt werden können.

Nach Angaben des Umweltbundesamts entspricht ein Preis von EUR 25,00 pro Tonne brutto 7 Cent pro Liter Benzin, 8 Cent pro Liter Diesel, 8 Cent pro Liter Heizöl und 0,5 Cent pro Kilowattstunde Erdgas. Bis zum Jahr 2025 steigen die Preise der nationalen CO2-Zertifikate nun bis auf 55 Euro in Form eines Festpreises. Und ab dem Jahr 2026 wird der Preis der Zertifikate dann durch Versteigerungen sowie den Sekundärmarkt ermittelt; hierbei soll 2026 eine Range von 55 Euro bis 65 Euro pro Tonne CO2 gelten.

Das nationale deutsche Emissionshandelssystem wird neben dem EU-Emissionshandel für große Industrieanlagen und Kraftwerke eingeführt und erfasst alle Brennstoffemissionen, die nicht bereits im EU-Emissionshandel mit einem CO2-Preis belegt sind – unabhängig vom Sektor, in dem die Brennstoffe eingesetzt werden. So werden insbesondere ca. 350 Unternehmen vom Handel betroffen sein, welche fossile Treibstoffe und Heizmittel in Deutschland in Verkehr bringen.

Die Preise der Zertifikate im EU-Emissionshandel haben in der vergangenen Woche wieder sichtlich zugelegt und nach der wichtigen 20-Euro-Marke ebenfalls die 21-Euro-Marke hinter sich gelassen. Die anhaltende Erholung an den Aktienmärkten und den Energiemärkten sowie die feiertagsbedingten verringerten Auktionsmengen haben hierbei die Preisbildung unterstützt. Auch in dieser Woche gelangen aufgrund des Spring Brake Holiday nur Dienstag, Donnerstag und Freitag insgesamt 8,5 Millionen EUA zur Auktion und in der kommenden Woche fällt ebenfalls der Pfingstmontag weg, weswegen nur 13,9 Millionen EUA versteigert werden.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument15.05.2022.05.20Veränderung
EUA (Spotmarkt)19,47 EUR21,32 EUR+1,85 EUR
EUA (Dezember-2020-Future)19,52 EUR21,40 EUR+1,88 EUR
CER (Spotmarkt)0,32 EUR0,30 EUR-0,02 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)32,86 USD36,04 USD+3,18 USD
EURO (Currency, Forex)1,0820 USD1,0901 USD+0,0081 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 18.05.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

obwohl das Ausmaß der globalen Rezession noch völlig unbekannt ist, scheint sich der Energiemarkt langsam zu erholen. So sieht zum Beispiel die Internationale Energie Agentur IEA eine gegenüber dem Vormonat entspanntere Lage bei Rohöl. Und die Preiserholung der vergangenen Wochen scheinen ihr Recht zu geben. Für das laufende Jahr kalkuliert die IEA nun einen Nachfragerückgang von lediglich 8,6 Millionen Barrel täglich; gegenüber der bisherigen Berechnung sind dies 0,7 Millionen Barrel am Tag mehr.

Analysten gehen nun verstärkt davon aus, dass es insbesondere am Ölmarkt zu einer Konsolidierung kommen könnte, bei welcher die gut aufgestellten Branchenriesen gestärkt herauskommen könnten und sich die Zahl der Mitbewerber verkleinern wird. Außerdem wird sie Förderung von Schieferöl und -Gas in den kommenden Jahren wegen der geringen Marktpreise weiter zurückgehen.

Einer der globalen Ölgiganten, die Firma Shell, veröffentlichte in der vergangenen Woche das Ergebnis einer Analyse des Preises des europäischen CO2 – Emissionsmarktes in Verbindung mit dem erklärten Ziel, im Jahr 2050 in Europa Treibhausgasneutral zu sein. Shell geht davon aus, dass hierfür ein Preis pro EUA in Höhe von 200 Euro notwendig ist, um die entsprechende Leitwirkung durch den Emissionshandel zu erzielen.

Auch in der vergangenen Woche zeigten sich die EUA stabil, jedoch weiterhin unterhalb der wichtigen Marke von EUR 20,00 pro Tonne.

In dieser Woche werden aufgrund des Feiertags lediglich Montag bis Mittwoch insgesamt 11,5 Millionen EUAs bei zwei europäischen und einer polnischen Auktion an der Leipziger Strombörse EEX versteigert. Am Brückentag Freitag sowie an Christi Himmelfahrt findet keine Auktion statt. In der kommenden Woche sind ebenfalls nur aufgrund des britischen Spring Bank Holiday drei Auktionen angesagt, bei welcher lediglich insgesamt 8,5 Millionen EUA angeboten werden.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument08.05.2015.05.20Veränderung
EUA (Spotmarkt)19,27 EUR19,47 EUR+0,20 EUR
EUA (Dezember-2020-Future)19,35 EUR19,52 EUR+0,17 EUR
CER (Spotmarkt)0,32 EUR0,32 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)30,96 USD32,86 USD+1,90 USD
EURO (Currency, Forex)1,0836 USD1,0820 USD-0,0016 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 11.05.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

wohl kaum einer freut sich über die Beschränkungen, welche mit Beginn der Corona-Krise einhergegangen sind. Ein Großteil der Menschen freut sich über die Lockerungen, welche in den vergangenen Tagen verkündet wurden. Das ist verständlich. Die Problematik dabei ist, dass die Gefahr, welche immer mehr Menschen sehr abstrakt erscheint, eine zweite Infektionswelle auslösen können, welche wiederum deutlich stärkere Einschränkungen notwendig macht. Insbesondere Deutschland hat in den vergangenen Wochen vieles richtig gemacht, wie man an der Mortalitätsrate und der Auslastung der Intensivbetten erkennen kann. Doch nun besteht die Gefahr, dass dieser Vorteil leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird, was signifikante wirtschaftliche und gesellschaftliche Risiken birgt. Aus Sicht vieler Wissenschaftler wären weitere zwei, drei Wochen mit verstärktem Lockdown notwendig gewesen, um die Fallzahlen auf unter 300 pro Tag zu bringen, was die Nachverfolgung von Infektionsketten deutlich vereinfachen würde.

Nun soll die Fallzahl pro 100.000 Bürger in den Städten und Landkreisen darüber entscheiden, ob Lockerungen ermöglicht werden oder wieder zurückgenommen werden. Über der nun bestehenden Grenze von 50 liegen aktuell vier Landkreise, aber weitere stehen kurz davor. Dies könnte in einigen Landkreisen zu optimistischeren Zahlendarstellungen verführen, um Arbeitsplätze zu sichern.

Dessen ungeachtet gibt es Menschen, die die Corona-Krise als Verschwörung mit wahrhaft kruden Theorien behaften. Es sind zumeist auch jene, welche den anthropogen verursachten Klimawandel ignorieren. Es zeigt wiederholt auf anschauliche Weise, dass sowohl die globalen Zusammenhänge als auch die simple Logik von Ursache und Wirkung für einige Menschen zu komplex sind, um diese richtig einordnen zu können.

Es bleibt zu hoffen, dass die Mehrzahl der Menschen sich weiterhin an die Hygiene-Regeln hält, damit eine zweite Welle nicht oder nur in geringem Ausmaß wieder weitere Einschränkungen notwendig macht, um die weiteren wirtschaftlichen Schäden und Kosten so gering wie nur irgend möglich zu halten, denn nur das kann Arbeitsplätze und Wohlstand bewahren.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument01.05.2008.05.20Veränderung
EUA (Spotmarkt)18,90 EUR19,27 EUR+0,37 EUR
EUA (Dezember-2020-Future)18,97 EUR19,35 EUR+0,38 EUR
CER (Spotmarkt)0,32 EUR0,32 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)26,52 USD30,96 USD+4,44 USD
EURO (Currency, Forex)1,0978 USD1,0836 USD-0,0142 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 04.05.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der Zeit des harten Lockdowns zwischen dem 23. März und 19. April 2020 war der Stromverbrauch an Werktagen in Deutschland gemäß dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW)  durchschnittlich 7,5 Prozent geringer als an vergleichbaren Tagen zuvor; in der Woche nach Ostern sogar bis zu 13 Prozent. Nach den teilweisen Lockerungen erhöhte sich der Stromverbrauch wieder leicht, ist jedoch weiterhin ca. 6,6 Prozent niedriger. An den Wochenenden, wenn insbesondere die Industrie weniger produziere, sei die Abweichung minimal.

Weitaus signifikanter sind jedoch die Rückgänge in Spanien und Italien. Das Beispiel Österreichs zeigt, dass die zuletzt beschlossenen Lockerungen keinen großen Anstieg bringen; hier liegt der Stromverbrauch ca. 11% unter dem normalen Durchschnitt.

Mit dem Ende der Abgabefrist für das vergangene Jahr sind auch die Preise für CO2-Emissionsrechte um ca. 10% gegenüber dem Vorwochenschluss eingebrochen und unter die Marke von 19 Euro gefallen. Am heutigen Morgen jedoch sind wieder leichte Kursgewinne zu verzeichnen, jedoch wird es in den kommenden Wochen viele Branchen geben, welche beim unterjährigen Zukauf aufgrund der Unsicherheiten hinsichtlich der Corona-Krise zögerlich bleiben werden.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument24.04.2001.05.20Veränderung
EUA (Spotmarkt)21,01 EUR18,90 EUR-2,11 EUR
EUA (Dezember-2020-Future)21,05 EUR18,97 EUR-2,08 EUR
CER (Spotmarkt)0,33 EUR0,32 EUR-0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)21,86 USD26,52 USD+4,66 USD
EURO (Currency, Forex)1,0819 USD1,0978 USD+0,0159 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH