Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 27.03.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Weltklimarat IPCC hat Anfang vergangener Woche seinen Synthesebericht vorgestellt, aus welchem unmissverständlich klar wird, dass wir das im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 gesetzte Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung um maximal 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter kaum noch erreichen können, da wir bereits bei 1,1°C angekommen sind.

Ca. 3,6 Milliarden Menschen leben dem Bericht zufolge bereits in Regionen, welche besonders vom Klimawandel betroffen sein werden.

Um das 1,5°C-Ziel noch einzuhalten, müssten die globalen Emissionen bis 2030 um nahezu die Hälfte gegenüber dem Jahr 2019 reduziert werden, bis 2035 um 65%. Aus heutiger Sicht ein illusorisches Ziel, da die Emissionen derzeit nach Corona wieder signifikant angestiegen sind.

Insbesondere hob der Weltklimarat hervor, dass die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur seit mindestens 2.000 Jahren noch nie so schnell angestiegen sei, wie seit 1970. Hierzu sei erwähnt, dass sich auch die Weltbevölkerung seit 1970 mehr als verdoppelt hat und ein Ende des Anstiegs noch nicht absehbar ist.

Die liberale deutsche Regierungspartei FDP ist hingegen davon überzeugt, dass alleine der Emissionshandel die notwendige Reduktion der Treibhausgase bringen werde. Sie ist weiterhin gegen ein Geschwindigkeitslimit in Deutschland und hat nun dafür gesorgt, dass Deutschland auf EU-Ebene als wortbrüchig angesehen wird, da sie das Verbot für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2035 untergraben habe. Dass dies nach Klientel-Politik aussieht, da synthetische Kraftstoffe ein Vielfaches an Energie und somit Kosten zur Produktion benötigen, scheint in der Partei, die das deutsche Finanzministerium führt, von untergeordneter Bedeutung zu sein, was augenscheinlich auch auf den Reputationsschaden Deutschlands auf EU-Ebene zutrifft.

Die Preise im EU-Emissionshandel haben sich in der vergangenen Woche sehr volatil gezeigt, da die Angst vor einer weiteren Finanzkrise anhält. Die Ängste werden nicht zuletzt durch Befürchtungen angetrieben, dass die Deutsche Bank Probleme bekommen könnte, was einen europäischen Flächenbrand entfachen könnte.

Nachdem sich die Kurse der EU-Emissionsrechte in der letzten Woche bis Freitag relativ optimistisch gezeigt hatten, brachen sie nach der Auktion am Freitag ein, zeigten auf Wochenschlusskursbasis jedoch immerhin noch ein kleines Plus.

In der neuen Handelswoche werden an allen fünf Handelstagen insgesamt 11.842.500 EUAs an der EEX angeboten und es wird auch in dieser Woche wichtig bleiben, wie stark die Nachfrage an den Auktionen sein wird.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument17.03.2324.03.23Veränderung
EUA (Spotmarkt)86,03 EUR86,32 EUR+0,29 EUR
EUA (Dezember-2023-Future)87,29 EUR87,65 EUR+0,36 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)3,48 USD3,04 USD-0,44 USD
VER (CORSIA eligible carbon credits)2,28 USD2,06 USD-0,22 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)72,51 USD74,90 USD+2,39 USD
EURO (Currency, Forex)1,0667 USD1,0735 USD+0,0068 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

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ADVANTAG Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 20.03.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

das deutsche Umweltbundesamt hat in der vergangenen Woche die vorläufigen Treibhausgasemissionsdaten des vergangenen Jahres veröffentlicht. Demzufolge sind die Ausstöße im vergangenen Jahr in Deutschland um 1,9% gesunken. Insgesamt wurden dem UBA zufolge 746 Millionen Tonnen an CO2 oder dessen Äquivalent (CO2e) ausgestoßen. Seit 1990 sind die jährlichen Emissionen somit bereits um 40,4% gesunken.

Aufgrund der durch den Ukraine-Krieg angestiegenen Energieerzeugung durch Kohle wurde in diesem Bereich 10,7 Millionen Tonnen mehr emittiert als im Jahr 2021, jedoch konnte das Sektorenziel von 257 Millionen Tonnen dank des Anstiegs der erneuerbaren Energien und des relativ milden Winters knapp eingehalten werden.

Leider bleiben die seit 2021 durch den nationalen Emissionshandel einer Bepreisung unterliegenden Sektoren weiterhin über den Zielwerten. Die Sektoren Verkehr und Gebäude liegen dagegen wieder über den im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegten Jahresemissionsmengen.

Im Verkehrsbereich wurden trotz Rekordwerten bei der Zulassung von E-Autos ca. 1,1 Millionen Tonnen CO2 mehr als im Vorjahr ausgestoßen. Mit 148 Millionen Tonnen CO2 ist dieser Bereich deutlich über den zulässigen 138,8 Millionen. Im Sektor Gebäude wurden 2022 ca. sechs Millionen Tonnen oder 5,3% weniger emittiert, mit 112 Millionen Tonnen CO2 lagen die Gebäude jedoch weiter oberhalb des Grenzwertes von 107,4 Millionen.

Der Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch stieg von 41,2% auf 46,2% an. Im Bereich Wärme stieg der Anteil ebenfalls von 15,8% auf 17,4% und die Gesamtreduktion der Treibhausgasemissionen belief sich im vergangenen Jahr in Deutschland durch den Einsatz der erneuerbaren Energien auf bemerkenswerte 232 Millionen Tonnen CO2.

In der vergangenen Woche folgte der Markt für europäische CO2-Emissionsrechte den Finanzmärkten und gab auf breiter Front nach. Die EUAs im Benchmark-Terminkontrakt Dezember 2023 waren im Tief am vergangenen Freitag nur knapp oberhalb der Marke von 86 Euro, erholten sich jedoch wieder leicht und schlossen die letzte Handelswoche bei 87,29 Euro, was einem Verlust auf Wochenschlusskursbasis in Höhe von 12,5% entspricht.

Damit folgten die EUAs den Bankwerten. Im gleichen Zeitraum verlor der EURO STOXX Banks Index 11,4% im Rahmen der Angst vor einer neuen Finanzkrise, nachdem mehrere US-Banken gestützt werden mussten und auch die Schweizer Credit Suisse mit 50 Milliarden vor dem Bankrott gerettet wurde. In der Zwischenzeit hat die Schweizer Großbank UBS Interesse signalisiert, die angeschlagene Credit Suisse zu übernehmen.

Gerade institutionelle Anleger wie Banken und Finanzinstitute sind in der vergangenen Woche aus den Emissionsrechten ausgestiegen und der Spread zwischen den Auktionsergebnissen am Freitag und dem aktuellen Börsenhandel fiel mit einem Minus von 2,4% außergewöhnlich hoch aus.

In diesem Marktumfeld ist es schwierig, vorherzusagen, ob es nur eine Finanzkrise „light“ ist, oder ob es zu einem Déjà-vu von 2008 kommt.

Sollten sich die Wogen glätten, könnten sich die EUA schnell wieder über die 90er Marke bewegen, insofern die Finanzmärkte weiterhin nervös bleiben, wäre der nächste technische Support im Bereich um die 83 Euro.

Die Leipziger Energiebörse EEX versteigert in der kommenden Woche insgesamt 9.168.000 EUAs sowie am Mittwoch 775.500 Emissionsrechte für den Flugverkehr (EUAA). Die Nachfrage nach den Auktionen in der kommenden Woche wird hierbei ein wichtiger kursbeeinflussender Faktor am Markt bleiben.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument10.03.2317.03.23Veränderung
EUA (Spotmarkt)98,22 EUR86,03 EUR-12,19 EUR
EUA (Dezember-2023-Future)99,80 EUR87,29 EUR-12,51 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)3,52 USD3,48 USD-0,04 USD
VER (CORSIA eligible carbon credits)2,29 USD2,28 USD-0,01 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)82,66 USD72,51 USD-10,15 USD
EURO (Currency, Forex)1,0640 USD1,0667 USD+0,0027 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 13.03.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

von Beginn dieses Jahrtausends an bis zum Jahr 2021 sind mindestens 145 Milliarden Euro an Schäden im Zusammenhang mit dem Klimawandel entstanden, wie die deutsche Umweltstaatssekretärin Christiane Rohleder in der vergangenen Woche resümiert hat.

Der Großteil in Höhe von 80 Milliarden Euro ist hierbei erst in den vier Jahren von 2018 bis 2021 entstanden und die Studie beziffert die Schäden bis Mitte des Jahrhunderts auf bis zu 900 Milliarden Euro. Hinzu kommen finanziell schwer messbare Schäden, wie Todesfälle durch Überflutungen und Hitze sowie die schwere Belastung der Ökosysteme und der weitere Verlust der Artenvielfalt auf unserem Planeten.

Um das abzumildern haben die Klimaexperten der deutschen Nationalakademie Leopoldina in der vergangenen Woche einen Fahrplan vorgestellt, der die Wege der Wirtschaft in Richtung erneuerbarer Energien beschleunigen soll. Hierzu haben die Wissenschaftler sechs Leitideen entwickelt.

Eine der wichtigen Themen ist die Vollendung des EU-Emissionshandels EU ETS in Richtung eines langfristigen und alle Emittenten umfassenden Handelssystems als wichtiges Steuerungssystem zur Einhaltung des 2015 verhandelten Pariser Klimaschutzabkommens.

Zudem sind die technologisierte Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre, der Ausbau einer „grünen“ Wasserstoffinfrastruktur, der Ausbau digitaler Stromnetze (Smart Grids), der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie eine marktkonforme und beschleunigte Planung des Energiesystemumbaus wichtige Bausteine in der notwendigen Dekarbonisierung Europas.

Die Preise im EU-Emissionshandel haben sich in der vergangenen Woche von den Gewinnmitnahmen der Vorwoche erholt und die Käufer sind wieder zurückgekehrt und haben den Benchmark-Kontrakt der EU-Emissionsrechte (EUA-Dez-2023) am vergangenen Freitag wieder über die 100-Euro-Marke getrieben.

Sollten sich die EUAs in dieser Handelswoche nachhaltig über der Widerstandslinie von ca. 100 Euro bewegen, wäre der nächste wichtige technische Widerstand im Bereich von etwas mehr als 105 Euro. Falls dies nicht gelingen sollte, wäre die nächste relevante Unterstützung im Bereich um die 92 Euro.

Die Leipziger EEX versteigert in dieser Woche an allen Handelstagen insgesamt 11.842.500 EUA. Am Dienstag und am Donnerstag finden zudem die wöchentlichen Auktionen für nationale Emissionszertifikate nEZ statt.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument03.03.2310.03.23Veränderung
EUA (Spotmarkt)91,04 EUR98,22 EUR+7,18 EUR
EUA (Dezember-2023-Future)92,18 EUR99,80 EUR+7,62 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)3,45 USD3,52 USD+0,07 USD
VER (CORSIA eligible carbon credits)2,55 USD2,29 USD-0,26 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)85,98 USD82,66 USD-3,32 USD
EURO (Currency, Forex)1,0636 USD1,0640 USD+0,0040 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 06.03.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

in vielen Städten auf der ganzen Welt gingen am vergangenen Freitag wieder Menschen auf die Straße, um für mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Klimakrise zu demonstrieren. Allein in Deutschland sollen es mehr als 200.000 Demonstranten gewesen sein. Die Slogans auf den Plakaten forderten unter anderem „Klimaschutz statt Kohleschmutz“ und „Tempolimit jetzt“. Rund um den Globus waren hunderte Demonstrationen und Kundgebungen unter dem Motto #tomorrowistoolate („Morgen ist es zu spät“) angekündigt. Mit besonders scharfen Worten kritisierte Luisa Neubauer auf der Kundgebung in Berlin die Bundesregierung sowie die Kohle-, Öl- und Gas-Konzerne. Die Presse zitierte sie mit den Worten: „Sie haben gedacht, sie kommen mit grünen Worten und grünen Reden durch – ob Parteien, Kanzler oder Konzerne. Sie dachten, uns fällt nicht auf, wenn unter der Hand weitergemacht wird, als hätten wir drei weitere Planeten auf der Autobahnbaustelle rumliegen.“ Die Aktivistin prangerte speziell das Verhalten der FDP an, welche nicht nur in der Bundesregierung die Energiewende und die Bauwende blockiere, sondern nun auch das EU-weite Ende des Verbrennermotors.

Interessant ist in diesem Zusammenhang das folgende Statement: „In der politischen Diskussion sehen wir das Risiko, dass der klare Beschluss der EU zum Verbrenner-Ausstieg 2035 wieder infrage gestellt wird. Das birgt die Gefahr einer Hängepartie, und die wäre für die Autoindustrie fatal.“ Bemerkenswert ist, dass diese Aussage von Audi-Chef Markus Duesmann stammt, der in einem Interview des „Spiegel“ die Notwendigkeit der Planungssicherheit für die Autobranche und ihre milliardenschweren Investitionen betonte.

Welche positive Rolle bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft das ETS und insbesondere das hohe und weiter steigende Preisniveau der europäischen Verschmutzungsrechte hat, zeigt sich unter anderem in den Anstrengungen der großen Emittenten in den Bereichen Stahl und Chemie. Und der Druck wir nach der aktuellen Reform des ETS noch größer. Das unterstrich zum Beispiel der Verband der Chemischen Industrie (VCI). Eine Mitteilung an seine Mitglieder aus dem Dezember war überschrieben: „Weniger kostenlose Zertifikate und die nur unter Bedingungen“. Der Verband wies darauf hin, dass durch die Verschärfung der Benchmarks die kostenlosen Zuteilungen an Produktionsanlagen, die unter den Emissionshandel fallen, weiter zurückgehen werden. Zudem seien diese Anlagen verpflichtet, Energieaudits durchzuführen. Wenn die Audit-Empfehlungen nicht umgesetzt werden, würden zukünftig 20 Prozent der zugeteilten kostenlosen Emissionszertifikate gestrichen. Außerdem wird es verpflichtende Dekarbonisierungspläne für die emissionsintensivsten Anlagen geben. Bei Nichterreichen der in den Plänen vorgesehenen Ziele werden ebenfalls 20 Prozent der freien Zuteilungen gestrichen.

Der Markt für die europäischen Verschmutzungsrecht startete knapp unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 100€ in die vergangene Handelswoche. Dies war offensichtlich das Startsignal für spekulativ handelnde Marktteilnehmer, ihre Long-Positionen abzubauen und Gewinne mitzunehmen. Die europäischen Kohlenstoffpreise gaben daraufhin im Lauf der Woche ein ums andere Mal nach, verzeichneten schließlich einen Wochenverlust von 5,4% und fielen auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Wochen. Dies weckte allerdings das zu erwartende Interesse von Compliance-Käufern, wodurch der Rückgang am Freitag gebremst wurde. Der Benchmark-Kontrakt schloss knapp unterhalb einer technischen Unterstützungslinie, was als Hinweis gedeutet werden kann, dass der Kurs auch noch leicht unter die 90-Euro-Marke fallen könnte.

Derweil ist in die Frage, wann und wie der vorgezogene Verkauf von Zertifikaten (frontloading) im Rahmen des REPowerEU-Plans in den Auktionskalender einfließen wird, ein wenig Bewegung gekommen. Nach durchgesickerten Hinweisen deutet sich an, dass die Korrekturen – um mehrfache Anpassungen zu vermeiden – erst im Sommer, zusammen mit Anpassungen im Rahmen der Marktstabilitätsreserve, in den Kalender eingearbeitet werden.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument24.02.2303.03.23Veränderung
EUA (Spotmarkt)96,36 EUR91,04 EUR-5,32 EUR
EUA (Dezember-2023-Future)97,39 EUR92,18 EUR-5,21 EUR
VER (Carbon Offsets)4,00 USD3,45 USD-0,55 USD
VER (CORSIA eligible carbon credits)2,47 USD2,55 USD+0,08 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)83,29 USD85,98 USD+2,69 USD
EURO (Currency, Forex)1,0545 USD1,0636 USD+0,0091 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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