Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 26.04.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

die vergangene Woche könnte zu Recht als historisch in Hinblick auf den globalen Klimaschutz in die Geschichtsbücher eingehen.

Unternehmenslenker, die bislang den Klimaschutz als lästige und unnötige Sache eingestuft haben, werden zukünftig das gleiche Schicksal haben, wie die fossilen Brennstoffe.

Am vergangenen Mittwoch haben die Entscheidungsträger der Europäischen Union das Reduktionsziel von 55% Treibhausgasreduktionen gegenüber 1990 manifestiert und somit den Fahrplan für die nächsten 30 Jahre beschrieben.

Im Jahr 2030 sollen somit in der EU nicht mehr als 255 Millionen Tonnen CO2 oder dessen Äquivalent an anderen Treibhausgasen emittiert werden.

Neben dem ambitionierten 2030er Reduktionsziel soll die Europäische Kommission zudem bis 2024 ein weiteres Zwischenziel im Jahr 2040 formulieren. Das Ziel, die CO2 – Emissionen 2050 um 95% zu senken, könnte zukünftig aber auch einer Netto-Null-Strategie weichen.

Als ob das nicht bereits eine sehr gute Woche für den Klimaschutz gewesen ist, kam Ende der vergangenen Woche noch die Ankündigung des US-Präsidenten Joe Biden bei der von ihm einberufenen virtuellen Klimaschutzsitzung, dass die USA als zweitgrößter Treibhausgasemittent bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral werden soll.

UN-Generalsekretär António Guterres verlangte zudem, dass fossile Energieträger bis 2030 auslaufen sollen und CO2 weltweit bepreist werden soll und auch Chinas Staatschef Xi Jinping sowie der russische Präsident Wladimir Putin zeigten Kooperationsbereitschaft.

Wenn hier der Grundstein für ein ambitioniertes gemeinschaftliches Vorgehen gegen die globale Erwärmung gelegt worden sein sollte, ist der April 2021 möglicherweise der Zeitpunkt, der die Dekarbonisierung besiegelt hat.

Eine Woche vor Ende der Abgabefrist der Unternehmen, die dem EU-Emissionshandel unterliegen, haben sich unsere Voraussagen erfüllt und der Preis für European Allowances (EUA) markierte ein neues Allzeithoch bei 47,36 Euro je Tonne CO2.

Wer also darauf spekuliert hat, dass die Zertifikate noch einmal nachgeben, sieht sich nun getäuscht und muss nun einen deutlich höheren Preis zur Erfüllung seiner Abgabepflicht bezahlen; die Preise legten gegenüber der Vorwoche nochmals gut 6% zu.

Wann die ersten sichtbaren Gewinnmitnahmen der Spekulanten erfolgen, ist nicht genau vorherzusagen, jedoch ist die Börse keine Einbahnstraße und Spekulanten neigen auch dazu, zumindest Teile ihrer Positionen mit Gewinn zu liquidieren. Die kommenden Handelstage bleiben daher spannend.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument16.04.2123.04.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)44,42 EUR46,90 EUR+2,48 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)44,33 EUR46,95 EUR+2,62 EUR
CER (Spotmarkt)0,62 EUR0,63 EUR+0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)66,69 USD66,05 USD-0,64 USD
EURO (Currency, Forex)1,1980 USD1,2097 USD+0,0117 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 19.04.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

durch den Brexit ist Großbritannien auch aus dem europäischen Emissionshandelssystem EU EHS ausgeschieden und hat ein eigenes Emissionshandelssystem nach dem Vorbild des EU EHS entwickelt.

Um eine effizientere Absenkung der gesamteuropäischen Treibhausgasemissionen zu erreichen, haben nun mehr als 40 Industrieverbände aus Großbritannien und der EU den britischen Premierminister Boris Johnson und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, aufgefordert, das EU-Emissionshandelssystem mit dem britischen Emissionshandelssystem zu verknüpfen.

Zudem sollen hierdurch neben fairen Wettbewerbsbedingungen eine bessere Marktliquidität in beiden Handelssystemen gesichert werden.

Seit vergangenem Jahr ist das europäische Emissionshandelssystem bereits mit dem Schweizer Emissionshandelssystem verknüpft.

In der vergangenen Handelswoche haben die Preise für EU-Emissionsberechtigungen ein neues Allzeithoch bei 44,90 im Benchmark-Terminkontrakt Dezember 2021 vorgelegt und im Spotmarkt lagen die Preise für Käufer teilweise bereits oberhalb der 45-Euro-Marke.

In dieser Woche kommen an allen fünf Arbeitstagen wieder insgesamt 15.091.500 EUAs aus den Kontingenten der EU, Polens und Deutschlands an der Leipziger EEX zur Versteigerung.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument09.04.2116.04.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)43,56 EUR44,42 EUR+0,86 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)43,64 EUR44,33 EUR+0,69 EUR
CER (Spotmarkt)0,60 EUR0,62 EUR+0,02 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)63,02 USD66,69 USD+3,67 USD
EURO (Currency, Forex)1,1900 USD1,1980 USD+0,0080 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 12.04.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Januar dieses Jahres startete der nationale Emissionshandel in Deutschland, um auch dem Verkehrs- und Immobiliensektor einen Preis für CO2-Emissionen zu geben.

Dass dies notwendig ist, zeigt sich an den Zahlen: mehr als 2,2 Milliarden Tonnen an CO2-Emissionen werden in diesen beiden Sektoren jährlich verursacht, was ungefähr 50% mehr ist, als in den vom europäischen Emissionshandel erfassten Sektoren.

Aus diesem Grund prüft die Europäische Kommission nun Möglichkeiten der Einbeziehung dieser beiden Sektoren in den EU-Emissionshandel. Um im Einklang mit den EU-Emissionsminderungszielen 2050 für diese Sektoren zu bleiben, wäre ein Preis von EUR 250,00 je Tonne erforderlich, wie Experten vom Informationsdienstleister ICIS in der vergangenen Woche veröffentlicht haben.

Aktuell stehen mehrere Möglichkeiten der EU-weiten Bepreisung dieser Sektoren zur Debatte; unter anderem ein vom EU-Emissionshandel zuerst abgekoppelter eigener europäischer Cap-and-Trade-Mechanismus oder auch ein schrittweises System mit vorgegebenem Preiskorridor, wie in Deutschland, wo die Bepreisung in diesem Jahr mit 25 Euro je Tonne startet und ab 2026 eine Preisrange von 55-65 Euro je Tonne haben soll.

Für welche Regelung sich die EU auch entscheiden wird – die Zeichen mehren sich, dass Treibhausgasemissionen fossiler Brennstoffe und Kraftstoffe in nicht allzu ferner Zukunft europaweit bepreist werden.

Die Preise für CO2-Emissionen in den bereits erfassten Sektoren, wie Energieerzeugung, innereuropäische Flüge und Schwerindustrie, haben sich auch in der vergangenen Woche weiter bullish entwickelt. Am Dienstag legte der Dezember-Benchmark-Kontrakt ein neues Allzeithoch von 44,35 Euro je EUA hin, auch wenn der Rest der Woche etwas schwächer ausfiel.

Es wäre erstaunlich, wenn die Kurse noch vor dem Ende der Abgabefrist in der übernächsten Handelswoche deutlich nachgeben würden.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument01.04.2109.04.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)42,43 EUR43,56 EUR+1,13 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)42,47 EUR43,64 EUR+1,17 EUR
CER (Spotmarkt)0,63 EUR0,60 EUR-0,03 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)64,64 USD63,02 USD-1,62 USD
EURO (Currency, Forex)1,1815 USD1,1900 USD+0,0085 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 06.04.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

die vieldiskutierten Entscheidungen Deutschlands zum Ausstieg aus der Kohleverstromung wird von vielen als alternativlos betrachtet, andere bewerten sie als halbherzig und nicht wenige beklagen die damit verbundenen immensen Kosten. Diese Beschlüsse wurden allerdings gefasst, als die CO2-Emissionszertifikate nur einen Bruchteil des heutigen Marktpreises kosteten. Es war voraussehbar, dass bei einem erfolgreich funktionierenden Emissionshandelssystems Kohle als Energieträger früher oder später unrentabel werden würde. Durch den extremen Preisanstieg der jüngsten Vergangenheit wurde dieses Scenario schneller Realität, als sich viele vorstellen konnten. Welche Einzelheiten auch immer im Zusammenhang mit dem Kohleausstieg kritisiert werden können, er selbst war und bleibt unausweichlich. Dies bekommen nun besonders schmerzhaft solche Regierungen zu spüren, welche hartnäckig an einer Bewahrung ihrer Kohleförderung festhalten wollten.

Der CO2-Markt wird unterdessen weiterhin stärker von Aktionen seitens einer neuen Klasse von Investoren getrieben als von fundamentalen Daten. Diese setzen offensichtlich weiterhin auf steigende Preise und haben dabei zweifellos bereits die 50-Euro-Marke im Sinn. Es wird daher interessant sein zu beobachten, ob nach dem Abschluss der jährlichen Abgabepflicht Ende April ein Preisrückgang eintreten wird, oder nicht.

Zum Beginn der neuen, kurzen Handelswoche reagierte der Markt zunächst deutlich bullisch und stiegt bereits wieder über 43 Euro.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument26.03.2101.04.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)41,63 EUR42,43 EUR+0,80 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)41,73 EUR42,47 EUR+0,74 EUR
CER (Spotmarkt)0,50 EUR0,63 EUR+0,13 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)64,47 USD64,64 USD+0,17 USD
EURO (Currency, Forex)1,1794 USD1,1815 USD+0,0021 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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