Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 25.09.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

vor wenigen Wochen haben wir über den US-Milliardär Tom Steyrer berichtet, der den Immobilienbestand seiner Beteiligungen in den kommenden drei Jahren weiter ausbauen wird und diese innerhalb von drei Jahren klimaneutral („Net Zero“) stellen wird.

Sein Unternehmen Galvanize Climate Solutions hat nun den ersten Schritt dazu getan, indem es eine Milliarde US-Dollar für den Weg zu „Net Zero“ eingesammelt hat und dadurch den Weg für die klimaneutralen Immobilien sichert.

Tom Steyrer ist klar, dass Immobilien, die nicht klimaneutral betrieben werden können, in den kommenden Jahren ein Problem für jedes Portfolio darstellen.

Dementsprechend sind die Dienstleistungen der IGP-Gruppe in Europa passgenau, um Bestandsimmobilien auf den Weg zu Net-Zero zu begleiten. Mit der IGP Green Solutions GmbH (www.igp.green) bündeln wir hier neben dem CO2-Emissionshandel alle Kompetenzen unserer Gruppe und bieten Immobilienbesitzern den Weg zur Klimaneutralität und damit zum Werterhalt sowie zur Wertsteigerung.

Zum Beginn arbeiten unsere Ingenieure einen Plan aus, wie wir erneuerbare Energien für die Gebäude umsetzen können und die Energieeffizienz optimieren. Danach zeigen wir Ihnen den Weg zu „Net Zero“, der dann in Etappen modular umgesetzt werden kann. Beginnend von erneuerbaren Energien bis hin zur Nutzung von Wasserstoff in einer Quartierlösung.

Die Finanzierung stellt sich bei größeren Betreibern vielfach durch den Wegfall von der Emissionshandelspflicht und Erhalt von Fördermitteln dar, was im Gesamtkonzept gebündelt wird. Aber auch Bestandshalter von Wohn- oder Gewerbeimmobilien profitieren von diesen Zukunftslösungen.

Die Preise für CO2-Emissionsrechte im EU-Emissionshandel sind in der vergangenen Woche um knapp 4% gestiegen und haben damit wieder die 85-Euro-Marke geknackt. Technische Indikatoren haben hier den Ausschlag gegeben. Die 38-Tages-Linie war hier ein wichtiger Widerstand und die 80-Euro-Marke sollte eine gute Begrenzung nach unten sein. Die 200-Tage-Linie ist derzeit bei 86,79 Euro und könnte als Barriere gelten, zumal man mit Gewinnmitnahmen rechnen könnte.

In dieser Woche werden an allen fünf Börsentagen insgesamt 14.601.000 EUAs an der Leipziger EEX versteigert. Die Nachfrage nach den Auktionen wird sicherlich im Interesse der Marktteilnehmer sein.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument15.09.2322.09.23Veränderung
EUA (Dezember-2023-Future)82,31 EUR85,48 EUR+3,17 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,77 USD2,29 USD+0,52 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,71 USD0,75 USD+0,04 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)94,16 USD93,54 USD-0,62 USD
EURO (Currency, Forex)1,0658 USD1,0644 USD-0,0014 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

ADVANTAG Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 18.09.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Schiffsverkehr wird ab dem 01.01.2024 im EU-Emissionshandel abgabepflichtig werden. Dies fängt jedoch erst mit 40% der Emissionen im kommenden Jahr an und steigt dann bis zum Jahr 2026 auf 100% der verursachten Emissionen, insofern Häfen in der EU oder deren Nähe angelaufen werden.

Zunächst sind nur Schiffe ab 5.000 Bruttoregistertonnen betroffen, diese Grenze sinkt im Jahr 2027 auf 400 Bruttoregistertonnen.

Daniel Gent ist seines Zeichens Energie- und Nachhaltigkeitsmanager bei der Autotransport-Schiffsgesellschaft UECC und rechnet hierbei mit der Verteuerung der Tonne Schiffsdiesel im kommenden um ca. 117 Euro und im Jahr 2026 um ca. 293 Euro, wobei jedoch steigende Preise für Emissionsrechte noch ganz andere Zahlen erreichen könnten.

Die Umlagerung der Kosten auf die Auftraggeber und letztendlich deren Kunden ist hierbei ein möglicher Weg, jedoch werden auch hier diejenigen Schiffsflottenbetreiber, denen es gelingt, die Dekarbonisierung ihrer Flotte voranzubringen, einen entsprechenden Wettbewerbsvorteil haben.

Am vergangenen Mittwoch sind die Preise für EU-Emissionsrechte sichtlich gestiegen, jedoch konnten die EUAs den Schwung nicht bis zum Ende der Handelswoche beibehalten. Dementsprechend schlossen sie auf Wochenschlusskursbasis lediglich mit einem moderaten Plus von weniger als einem Prozent.

In der neuen Handelswoche werden an der EEX 11.524.500 EUA und 775.500 EUAA für die Flugindustrie versteigert. Diese können jedoch mittlerweile auch für stationäre Anlagen zur Erfüllung der Compliance-Pflichten verwendet werden.

An diesem Donnerstag werden nun auch letztmalig nationale deutsche Emissionszertifikate des Jahres 2022 versteigert. Auch wenn diese den gleichen Preis in Höhe von EUR 30,00 wie für das Jahr 2023 haben, sollte man spätestens an dem Tag an der Festpreisauktion teilnehmen, um sicherzustellen, dass man am 29.09.2023 seiner Abgabepflicht für 2022 nachkommen kann und die Übertragungsfristen dabei berücksichtigt.

Bei Fragen hierzu stehen Ihnen Ihre Ansprechpartner bei Advantag gerne zur Verfügung.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument08.09.2315.09.23Veränderung
EUA (Spotmarkt)80,71 EUR81,53 EUR+0,82 EUR
EUA (Dezember-2023-Future)81,52 EUR82,31 EUR+0,79 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,70 USD1,77 USD+0,07 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,87 USD0,71 USD-0,16 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)90,41 USD94,16 USD+3,75 USD
EURO (Currency, Forex)1,0701 USD1,0658 USD-0,0043 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

ADVANTAG Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 11.09.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der vergangenen Woche fand in der kenianischen Hauptstadt Nairobi in Vorbereitung auf den Ende November in Dubai stattfindenden UN-Weltklimagipfel der erste Afrika-Klimagipfel statt.

Der Kontinent, der bereits jetzt besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen ist, hat jedoch auch ein großes Potential, um die globale Erwärmung einzudämmen. Afrika besitzt große Mengen an Rohstoffen, welche zur globalen Dekarbonisierung notwendig sind. Zudem eröffnet der Kontinent Investoren in erneuerbare Energien ein hohes Chancenpotential, wenn es nach den Vorstellungen der Teilnehmer geht.

Die Afrikanische Entwicklungsbank schätzt die jährlich durch den menschgemachten Klimawandel verursachten Kosten durch Extremwetterereignisse bei jährlich 7 – 15 Milliarden US-Dollar mit hohem Steigerungspotential in den kommenden Jahren.

2020 hatten sich die Industriestaaten verpflichtet, jährlich 100 Milliarden zur Finanzierung von Klimaschutzprojekten im globalen Süden aufzubringen. Bislang sind diese Gelder jedoch aufgrund der seitdem stattfindenden globalen Krisen nur in deutlich geringerem Maße geflossen.

Der Europäische Emissionshandel hat auch in der vergangenen Woche eine deutlich bearishe Tendenz gezeigt und auf Wochenschlusskursbasis mehr als vier Prozent verloren. Und das, obwohl in der vergangenen Handelswoche aufgrund einer Sitzung des EEX-Arbeitskomitees lediglich 8.218.000 EUAs an drei Tagen versteigert wurden und der Ölpreis (Brent) über die 90-Dollar-Marke gestiegen ist. In dieser Woche gelangen an allen fünf Börsentagen insgesamt 14.601.000 Emissionsrechte zur Versteigerung.

Zudem werden in Mitteleuropa in der kommenden Woche moderatere Temperaturen erwartet. Sollte es nicht zu einer technischen Gegenreaktion kommen, finden die EUAs erst um die 77 Euro eine technische Unterstützung. Nach oben sind Widerstände im Bereich rund um die 83 Euro zu finden sowie die 200-Tage-Linie, welche aktuell beim EUA-Dezember-Future bei 87,18 Euro liegt.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument01.09.2308.09.23Veränderung
EUA (Spotmarkt)84,43 EUR80,71 EUR-3,72 EUR
EUA (Dezember-2023-Future)85,27 EUR81,52 EUR-3,75 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,98 USD1,70 USD-0,18 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,87 USD0,87 USD+0,00 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)88,84 USD90,41 USD+1,57 USD
EURO (Currency, Forex)1,0785 USD1,0701 USD-0,0084 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

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ADVANTAG Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 04.09.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

es gibt Nachrichten im Zusammenhang mit der globalen Erderwärmung, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Hierzu gehört beispielsweise eine behördliche Ausgangssperre, weil es regnet. Im Sommer, in Spanien. Für rund 10.000 Menschen in der katalanischen Gemeinde Alcanar im Nordosten des Landes wurde gestern aufgrund der Gefahr von schweren Überschwemmungen ein unbefristetes Ausgehverbot verhängt. Der Bevölkerung wurde empfohlen, sich nach Möglichkeit in die oberen Stockwerke der Häuser zu begeben. Innerhalb von nur 24 Stunden war in Alcanar eine Regenmenge von 215 Litern pro Quadratmeter gefallen.

In Deutschland könnte sich die Lücke bei der Reduzierung von klimaschädlichen Treibhausgasen, welche das Umweltbundesamt (UBA) in seinem Projektionsbericht mit bis zu 331 Millionen Tonnen CO2 Äquivalenten bezifferte, im besten Fall auf „nur“ knapp 200 Millionen Tonnen belaufen, aber nur, wenn die Bundesregierung alle bis Oktober 2022 beschlossenen und geplanten Klimavorkehrungen auch konsequent umsetzt. Diese Prognosen beziehen sich auf die im Klimagesetz selbstgesteckten Ziele Deutschlands.

Allerdings gibt es daneben noch eine zweite Lücke, auf welche die Frankfurter Allgemeine vergangene Woche aufmerksam machte. Neben den nationalen Reduktionszielen haben bekanntlich die Staaten der Europäische Union beschlossen, als Gemeinschaft ihre CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren. Hierzu einigten sich die EU-Staaten unter anderem auf die Lastenteilungsverordnung. Unter diese Verordnung fallen vor allem die Hauptverursacher der Emissionen, nämlich der Verkehr und der Gebäudesektor. Sie sieht vor, dass Großemittenten wie Deutschland ihre Emissionen von 2021 bis 2030 um die Hälfte zu senken haben. Gelingt dies einem EU-Staat nicht, so muss er Emissionsberechtigungen am Markt zukaufen. Falls diese nicht ausreichend verfügbar sein sollten, können Strafzahlungen verhängt werden. Bezogen auf Deutschland bedeutet dies – bei einer prognostizierten Lücke von mindestens 152 Millionen Tonnen CO2 – Ausgleichszahlungen im zweistelligen Milliardenbereich.

Um die Klimaziele noch einzuhalten, forderten das UBA und weitere Experten neben anderen Maßnahmen auch eine deutliche Preiserhöhung für die nationalen Emissionszertifikate für die in Verkehr und Gebäuden eingesetzten Kraft- und Brennstoffe (nEZ). In einem im Juli veröffentlichten Papier schlug das UBA vor, den Preis für nEZ schon im kommenden Jahr auf 90 Euro zu erhöhen. In neueren Berichten wird sogar ein Preis von 200 Euro pro Tonne ab 2025 angenommen, in einem anderen sind es 255 Euro ab 2027.

Aber welche Maßnahmen auch immer ergriffen werden, um die riesige Lücke bei der Reduktion von Emissionen zu verkleinern, sie müssen erkennbar sozial abgefedert werden. Und je früher und konsequenter damit begonnen wird, desto geringer wird die finanzielle Druckwelle, die auf uns zukommt – von den Auswirkungen auf unsere Umwelt ganz zu schweigen.

Mit Beginn des Monats September endete am vergangenen Freitag die Periode mit verringerten Auktionsmengen. Doch dieser Umstand löste am europäischen CO2-Markt keinerlei Reaktionen aus. In einer flachen Range von rund 3 Euro bewegte sich der Preis uninspiriert entlang der 86-Euro Marke. Da nun die Händler wieder mehrheitlich an ihre Arbeitsplätze zurückkehren, wird es spannend sein zu beobachten, in welche Richtung der Kurs aus dem sich verjüngenden Preiskorridor ausbrechen wird.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument25.08.2301.09.23Veränderung
EUA (Spotmarkt)84,55 EUR84,43 EUR-0,12 EUR
EUA (Dezember-2023-Future)85,39 EUR85,27 EUR-0,12 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,65 USD1,98 USD+0,33 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,85 USD0,87 USD+0,02 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)84,61 USD88,84 USD+4,23 USD
EURO (Currency, Forex)1,0798 USD1,0785 USD-0,0013 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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