Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 28.03.2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

auch in der vergangenen Woche war der Krieg Russlands gegen die Ukraine beherrschendes Thema an den Finanz-, Energie- und Rohstoffmärkten.

Auch wenn man es Deutschlands Wirtschaftsminister Habeck ansehen konnte, hat er mit Katar eine langfristige Energiepartnerschaft geschlossen, wobei es insbesondere um die Lieferung von Flüssiggas (LNG) in den kommenden Jahren geht. Katar ist einer der weltweit wichtigsten Produzenten von Flüssigerdgas. Und damit wenigstens ein leichtes Grün zu erkennen ist, betonte Habeck, dass die vereinbarte Partnerschaft nicht nur Flüssiggas, sondern auch den Ausbau von erneuerbaren Energien verbunden mit weiteren Maßnahmen zur Energieeffizienz beinhalte.

Die deutsche Bundesregierung beabsichtigt somit, den Anteil von Gas aus Russland bis Ende 2022 auf circa 30 Prozent zu senken. Schon bis Anfang April soll der russische Anteil um 15 auf nur noch 40 Prozent sinken.

Ebenfalls hat US-Präsident Joe Biden gemeinsam mit der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel verstärkte Lieferungen von Flüssiggas aus den USA in die EU verkündet. Bis 2030 solle Europa eine kontinuierliche Nachfrage nach zusätzlichem Flüssiggas über mindestens 50 Milliarden Kubikmeter pro Jahr aus den USA haben, was der Menge eines Drittels des russischen Gases entspräche, welches derzeit nach Europa kommt. Bereits in diesem Jahr solle der US-Import ein Zehntel der russischen Importe ersetzen. Neben den USA verhandelt die EU-Kommission noch mit Katar, Südkorea, Aserbaidschan und Japan.

Um Lieferungen zu diversifizieren, ist die EU-Kommission auch mit Ländern wie Katar, Aserbaidschan, Japan und Südkorea in Kontakt. Die Bundesregierung will den Anteil russischen Gases in Deutschland bis Ende des Jahres auf etwa 30 Prozent senken. Bereits Ende dieses Monats soll der Anteil statt bislang 55 Prozent nur noch bei 40 Prozent liegen.

Mit Blick auf das nahende Ende der Abgabefrist Ende der 17. Kalenderwoche könnten die EU-Emissionsrechte, speziell bei Signalen der Entspannung in der Ukraine, wieder bullishe Tendenzen aufweisen. Aus dieser Sicht bietet es sich möglicherweise an, zumindest Teile noch zu beschaffender Zertifikate für das Compliance-Portfolio zu beschaffen.

In dieser Woche finden an der EEX regulär an allen fünf Arbeitstagen Auktionen für insgesamt 12.786.000 EUAs statt.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument18.03.2225.03.22Veränderung
EUA (Spotmarkt)78,84 EUR78,31 EUR-0,53 EUR
EUA (Dezember-2022-Future)78,89 EUR78,60 EUR-0,29 EUR
VCU (Voluntary Carbon Units ø)8,42 USD8,95 USD+0,53 USD
VER (Gold Standard Spotmarkt ø)8,00 USD8,54 USD+0,54 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)108,21 USD119,31 USD+11,10 USD
EURO (Currency, Forex)1,1091 USD1,0981 USD-0,0110 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VCU- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (CBL markets), welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 21.03.2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Umweltbundesamt hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine Pressemitteilung zur Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland im Jahr 2021 vorgelegt. In der Summe belegen die Zahlen, dass nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2020 die Emissionen wieder signifikant ansteigen, und zwar um gut 33 Millionen Tonnen oder 4,5 Prozent.

Der Anstieg ist insbesondere im Energiesektor zu verzeichnen: Dieser weist ein Plus von 27 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente auf, da wegen gestiegener Stromnachfrage, geringerer Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und des gestiegenen Gaspreises verstärkt Kohle zur Stromerzeugung genutzt wurde. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sank vor allem aufgrund schlechter Windverhältnisse um sieben Prozent.

Klima-Staatssekretär Patrick Graichen kommentiert: „Der Anstieg der Treibhausgasemissionen hat sich leider abgezeichnet. Dem wird die Bundesregierung jetzt mit einem ? Klimaschutz ?-Sofortprogramm zügig entgegenwirken. A & O ist ein wesentlich höheres Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Wir müssen es schaffen, dreimal so viele Kapazitäten wie bisher zu installieren, um den Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung bis 2030 auf 80 Prozent zu steigern. Eine Hängepartie wie in den letzten Jahren darf es dabei nicht mehr geben. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat uns zudem auf dramatische Weise deutlich gemacht, wie sehr Sicherheit und Energieversorgung zusammenhängen. … Die schnellere Abkehr von fossilen Energien muss alle Bereiche umfassen – von der Industrieproduktion über den Gebäudebereich bis hin zur Mobilität und der Landwirtschaft. Entscheidend ist dabei, die soziale Balance zu wahren.“

Seit 1990 sanken die Emissionen in Deutschland damit um lediglich 38,7 Prozent. Das Ziel für 2030 ist ein Minus von 65 Prozent. Die verfügbaren Daten zeigen, dass seit 2010 vor allem die Energiewende zur Reduktion der Emissionen beigetragen hat. Alle anderen bedeutenden Sektoren stagnieren seit 2010 mehr oder weniger. Wie ein Treffen der Umweltminister der EU am vergangenen Donnerstag zeigte, ist eine wachsende Zahl von EU-Mitgliedsstaaten bereit, ein zweites Emissionshandelssystem für Gebäude und Verkehr zu unterstützen.

Bei den Europäischen Verschmutzungsrechten konnte man in der abgelaufenen Handelswoche eine ausgeprägte Seitwärtsbewegung in einer Spanne von 76 – 80 Euro beobachten. Zum Wochenschluss wurden EUAs sogar in ihrer engsten wöchentlichen Spanne seit Ende 2021 gehandelt, da offenbar die 80-Euro-Marke wie ein Magnet wirkte und gleichzeitig einen stabilen technischen Widerstand darstellte.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument11.03.2218.03.22Veränderung
EUA (Spotmarkt)76,38 EUR78,84 EUR+2,46 EUR
EUA (Dezember-2022-Future)76,39 EUR78,89 EUR+2,50 EUR
VCU (Voluntary Carbon Units ø)7,32 USD8,42 USD+1,10 USD
VER (Gold Standard Spotmarkt ø)9,32 USD8,00 USD-1,32 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)112,40 USD108,21 USD-4,19 USD
EURO (Currency, Forex)1,0912 USD1,1091 USD+0,0179 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VCU- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (CBL markets), welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Mit freundlichen Grüßen

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 14.03.2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Krieg in der Ukraine war auch in der vergangenen Woche das beherrschende Thema an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten.

Aufgrund des hohen Ölpreises in Zusammenhang mit dem schwächelnden Euro hat dies auch direkte Auswirkungen auf die Verbraucher weltweit. Hierbei haben die Märkte jedoch anscheinend den ersten Schock verdaut und haben sich von den Höchstständen der vergangenen Tage wieder deutlich entfernt.

Auch bei den CO2-Zertifikaten konnte man eine typische Gegenbewegung erkennen, welche sich von den Tiefstständen bei 55 Euro in der Vorwoche wieder sichtbar erholt haben.

In der vergangenen Woche stiegen die Preise, wieder in Richtung 80-Euro-Marke und konnten diese bereits kurz nach dem heutigen Handelsbeginn überschreiten.

Auch in der neuen Handelswoche wird der Krieg in der Ukraine die Marktbewegung an den Finanz-, Energie- und Rohstoffmärkten bleiben.

Sollte sich die Lage in der Ukraine entspannen, wird zudem wieder das nahende Ende der Abgabefrist für die Emissionsrechte am 30.04.2022 in den Fokus der Marktteilnehmer geraten und könnte die Preise in den Bereich vor dem russischen Überfall der Ukraine steigen lassen.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument04.03.2211.03.22Veränderung
EUA (Spotmarkt)65,48 EUR76,38 EUR+10,30 EUR
EUA (Dezember-2022-Future)65,10 EUR76,39 EUR+11,29 EUR
VCU (Voluntary Carbon Units ø)5,45 USD7,32 USD+1,87 USD
VER (Gold Standard Spotmarkt ø)9,84 USD9,32 USD-0,52 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)118,03 USD112,40 USD-5,63 USD
EURO (Currency, Forex)1,0931 USD1,0912 USD-0,0019 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VCU- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (CBL markets), welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 07.03.2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit dem Krieg in der Ukraine führt Putin dem Westen die eigene Machtlosigkeit vor Augen, da ein Eingreifen der NATO in das Kriegsgeschehen zweifelsohne zu einer weiteren Eskalation führen würde, bei welcher der Einsatz von Atomwaffen keinesfalls auszuschließen ist.

Besonders absurd jedoch ist die Tatsache, dass sich Europa, allen voran Deutschland, mit seiner bisherigen Energiepolitik abhängig von russischem Erdgas und Erdöl gemacht hat. Mit jedem dritten Liter Benzin, Diesel oder Heizöl und mit jedem zweiten Kubikmeter Erdgas finanzieren wir die Kriegstreiber mit.

Daher ist ein radikaler Wechsel in der Energiepolitik erforderlich, um derart toxische Abhängigkeiten zu verhindern. Und dies kann nur durch den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien erfolgen, womit man gleichzeitig die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft erreicht.

Aber der Krieg in der Ukraine hat nicht nur die Preise für Energie in der vergangenen Woche verteuert, sondern auch von allen anderen Rohstoffen, nicht zuletzt von Lebensmitteln und Metallen, was die Inflation entsprechend in die Höhe treibt.

Genau der entgegengesetzte Effekt war in der vergangenen Woche bei den Emissionsrechten zu sehen, welche den größten jemals zu verzeichnenden Einbruch gezeigt haben. Zeigte der Dezember-Kontrakt bei Kriegsbeginn am 24.02.2022 noch einen Eröffnungskurs von EUR 95,00 je EUA, rutschte der Kurs am vergangenen Mittwoch auf ein Tief von EUR 55,00, was einem Verlust von 42% entspricht. Bis zum Ende der Woche stabilisierten sich die Preise oberhalb der 60-Euro-Marke und schlossen bei über 65 Euro am vergangenen Freitag.

Hauptgründe für den starken Rückgang waren institutionelle Anleger und Energieunternehmen, welche sich durch die Verkäufe Liquidität beschaffen mussten, zudem wurden durch den Crash technische Verkäufe ausgelöst.

Da derzeit niemand sicher voraussagen kann, wie sich die Situation in der Ukraine in dieser Woche entwickeln wird, ist auch in den kommenden Tagen von einer hohen Volatilität an den Rohstoff- und Energiemärkten sowie bei den Emissionszertifikaten auszugehen. Zum Wochenstart jedenfalls ist der EUA-Kurs weiter unter Druck und befindet sich aktuell knapp oberhalb der 60-Euro-Marke.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument25.02.2204.03.22Veränderung
EUA (Spotmarkt)87,74 EUR65,48 EUR-22,26 EUR
EUA (Dezember-2022-Future)88,14 EUR65,10 EUR-23,04 EUR
VCU (Voluntary Carbon Units ø)9,44 USD5,45 USD-3,99 USD
VER (Gold Standard Spotmarkt ø)10,27 USD9,84 USD-0,44 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)94,40 USD118,03 USD+23,63 USD
EURO (Currency, Forex)1,1272 USD1,0931 USD-0,0341 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VCU- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (CBL markets), welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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