Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 28.04.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Entwicklung der CO2-Emissionen des deutschen Strommixes ist durchaus als positiv zu bezeichnen. Wurden 1990 noch 764 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Strom emittiert, waren es im vergangenen Jahr lediglich 363 Gramm, also weniger als die Hälfte. 10 Jahre zuvor, also 2014, waren es 559 Gramm und im vorangegangenen Jahr 2023 noch 386 Gramm, 2022 wurden 433 Gramm ermittelt, wie das Umweltbundesamt veröffentlichte.

Diese Entwicklung hängt insbesondere mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien zusammen, aber auch mit dem signifikanten Rückgang des Stromverbrauchs. Lag dieser im Jahr der deutschen Einheit 1990 noch bei 479 Terrawattstunden (TWh), stieg dieser bis 2017 kontinuierlich auf 583 TWh an. Seit 2018 jedoch ist erstmalig ein Rückgang des Stromverbrauchs auf 573 TWh zu verzeichnen. Im ersten Coronajahr 2020 lag der Verbrauch mit 513 Terrawattstunden in einem Zwischentief, welchem 2021 ein Anstieg auf 529 TWh folgte.

2022, dem Jahr des Beginns des Ukrainekriegs, war jedoch wiederum ein Rückgang auf 516 TWh zu verzeichnen und im Folgejahr gab es einen erheblichen Rückgang um 12% auf 454 Terrawattstunden. Und diese Entwicklung setzte sich im Jahr 2024 mit einem weiteren Rückgang auf 439 TWh fort, trotz dem deutlichen Anstieg der E-Mobilität im Verkehrssektor sowie dem ebenfalls erhöhten Einsatz von Wärmepumpen im Gebäudebereich.

Seit dem Peak im Jahr 2017 wurden also im vergangenen Jahr gut ein Viertel weniger Strom in Deutschland verbraucht. Darüber wird sich der eine oder andere möglicherweise freuen, jedoch ist ein derart starker Rückgang des Stromverbrauchs mit einem starken Rückgang der Nachfrage in der Industrieproduktion verbunden, was nur durch steigende Inflation ausgeglichen werden konnte, sieht man sich im Vergleich dazu die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts an.

Erst ein sichtbarer Anstieg des deutschen Stromverbrauchs signalisiert den Turnaround der deutschen Wirtschaft und das Verlassen der Talfahrt.

Und dies hat monokausale Auswirkungen auf die Gesamtemissionen und damit einhergehend auf den Preis der europäischen Emissionsrechte, immerhin ist Deutschland die größte Volkswirtschaft der EU.

Aus diesem Blickwinkel betrachtet haben sich die Emissionszertifikate zurecht von ihrem Hoch von über 100 Euro je EUA auf den aktuellen Bereich zwischen 60 und 70 Euro je Tonne zurück bewegt.

In der vergangenen auf vier Tage verkürzten Handelswoche bewegten sich die EUAs in einer Spanne zwischen 63,61 und 67,63 Euro im Benchmark-Kontrakt Dezember 25 und schlossen mit einem leichten Plus von 0,8% bei 66,43 Euro.

Aufgrund des Feiertags finden in dieser Woche nur drei Auktionen von Montag bis Mittwoch an der EEX statt, an denen 8.563.500 EUAs versteigert werden. Dies entspricht einem kleinen Plus von 5,74% im Vergleich zur Vorwoche, in welcher wegen des Ostermontags ebenfalls nur drei Auktionen stattfanden.

    
Instrument17.04.2525.04.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)65,89 EUR66,43 EUR+0,54 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))47,16 GBP47,46 GBP+0,30 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)98,39 GBP89,82 GBP-8,57 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)65,11 USD64,40 USD-0,71 USD
EURO (Forex)1,1372 USD1,1363 USD-0,0009 USD

(EUA, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 22.04.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

während die Europäische Kommission einen Preis für Emissionsrechte im EU ETS II zum Start im Jahr 2027 in Höhe von 45 Euro und im Jahr 2030 von 60 Euro erwartet, sieht eine Analyse des EWI (Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln) die Notwendigkeit eines ambitionierteren Preispfades für das neue europäische Emissionshandelssystem.

Die Analyse des Teams um Projektleiter Philipp Artur Kienscherf sieht Preise von mehr als 160 Euro je Tonne CO2 als möglich, was deutlich oberhalb der Preisvorstellungen der Europäischen Kommission liegt.

So zeigt die Analyse auch, dass ein CO2-Preis von weniger als 250 Euro im Jahr 2030 nicht ausreicht, um die Ziele der Dekarbonisierung der Sektoren Gebäude und Verkehr zu erreichen. Gleichzeitig wiesen die Analysten darauf hin, dass flankierende Maßnahmen, wie Förderprogramme und eine soziale Kompensation hilfreich seien, um die Ziele des Programms Fit-for-55 zu erreichen.

Mit der Marktstabilitätsreserve hat die EU bereits im EU ETS I ein Instrument geschaffen, welches auch im EU ETS II zum Einsatz kommt. Hiermit will der Gesetzgeber die Preise im Jahr 2027 niedrig halten. So sollen im ersten Jahr Zertifikate durch ein Frontloading mit einem Volumen von 130% der versteigert werden. Die zusätzlichen 30% werden dann in den Jahren 2029 bis 2031 weniger versteigert.

Zudem sollen 20 Millionen zusätzliche Zertifikate versteigert werden, wenn an zwei aufeinander folgenden Monaten der Preis von 45 Euro überschritten wird, 50 Millionen, wenn der Kurs an drei aufeinander folgenden Monaten das doppelte des sechs-Monats-Durchschnitts der vorangegangen Monate beträgt und 150 Millionen, wenn der Durchschnittspreis in mehr als drei aufeinander folgenden Monaten das dreifache des vorangegangenen Sechs-Monats-Durchschnitts beträgt. Ein derartiger Markteingriff kann jedoch nur ein Mal binnen 12 Monaten eingesetzt werden.

Allein diese Regelungen werden insbesondere am Anfang zu einer höheren Volatilität führen, denn frühestens im dritten Monat nach Handelsstart des EU ETS II wäre ein Eingriff durch die Marktstabilitätsreserve möglich. Und wenn man die gesamte Zertifikatsobergrenze des Jahres 2027 in Höhe von 1.036.288.784 Emissionsrechten betrachtet, werden zusätzliche 20.000.000 wahrscheinlich keinen längerfristigen Effekt haben.

In der vergangenen verkürzten Karwoche haben sich die Preise sowohl im Energiesektor als auch bei den EU-Emissionsrechten weiter leicht erholt, da aus dem Weißen Haus Signale der Entspannung hinsichtlich der Zoll-Politik der USA kamen.

Auslöser war hier Wohl die Machtdemonstration aus Peking, welche einen Exportstopp für Seltene Erden ausgerufen haben, welche existentiell wichtig für die Computer-Industrie und Elektromobilität sind, beides in den USA wichtige Branchen.

Auch in der aktuellen Woche werden daher die Preise an den Finanz-, Warentermin- und Energiemärkten entsprechend der globalen wirtschaftspolitischen Entwicklungen beeinflusst bleiben.

In den vier Tagen dieser Handelswoche gibt es drei Auktionen an der EEX, an denen 8.098.000 EUAs versteigert werden. In der darauffolgenden Woche werden ebenfalls nur drei Versteigerungstermine stattfinden, da am Donnerstag der 1. Mai – Feiertag ist und auch am Freitag die deutsche Auktion ausfällt, da dieser für viele als Brückentag genutzt wird.

    
Instrument11.04.2517.04.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)64,82 EUR65,89 EUR+1,07 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))46,23 GBP47,16 GBP+0,93 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)94,18 GBP98,39 GBP+4,21 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)62,50 USD65,11 USD+2,61 USD
EURO (Forex)1,1361 USD1,1372 USD+0,0011 USD

(EUA, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 14.04.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

Schiffe in Europa oder solche, die europäische Häfen ansteuern, die dem EU-Emissionshandel EU ETS I unterliegen, sind bereits seit 2024 in der Bepreisung von Treibhausgasemissionen eingeschlossen.

Nun haben sich die Mitgliedstaaten der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) auf ein weltweites System der CO₂-Bepreisung in der Schifffahrt geeinigt, wonach alle Schiffe ab 2028 verpflichtend CO2-reduzierte Kraftstoffmixe nutzen sollen. Zudem wurden jährlich sinkende Emissionsgrenzwerte bis zum Jahr 2035 beschlossen.

Die Einnahmen sollen insbesondere den Entwicklungsländern zugutekommen und es sollen des weiteren Anreize für Palm- und Sojaölnutzung sowie E-Fuels geschaffen werden.

Auch wenn man es kaum für möglich halten mag, ist die globale Schifffahrt lediglich für knapp 3% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich.

In der vergangenen Woche haben die CO2-Emissionsrechte im EU ETS I aufgrund der erratischen Zollpolitik des amtierenden US-Präsidenten wieder eine hohe Volatilität aufgezeigt. So bewegte sich der Benchmark-Kontrakt der EUAs in einer Spanne von 60,07 bis 65,33 Euro und sowohl Investoren als auch abgabepflichtige Unternehmen konnten die Chance nutzen, sich preisgünstig einzudecken.

Wie wir in unserem vorangegangenen CO2-Marktbericht geschrieben haben, konnte man von einer weiteren Volte von Donald Trump ausgehen, welche auch bereits in der vergangenen Woche vollführt wurde. So setzte er einen Großteil der neuen Zölle für viele Länder wieder für 90 Tage aus.

Da er eine Kaufempfehlung zuvor für Aktien ausgesprochen hat, welche danach stark bullish reagierten, wäre es von der US-Börsenaufsicht SEC nur folgerichtig, hier in Bezug auf Insiderinformationen oder gar Insidergeschäfte des Präsidenten oder nahestehender Personen zu ermitteln.

Außerdem erhöhte Trump Zölle gegen China auf 145%, auf welche Peking mit einer Gegenmaßnahme von insgesamt 125% reagierte.

Irgendwann scheint eine Stimme der Vernunft oder des Kapitals zu ihm durchgedrungen zu sein, weswegen er am Samstag Smartphones, Computer und Produkte der Halbleiterindustrie davon ausgenommen hat.

Heute will Donald Trump nun den Versuch einer Erklärung abgeben. Die weitere Entwicklung in diesem wirren Zollstreit wird die Bewegung der globalen Finanz-, Waren- und Energiemärkte in dieser Woche hauptsächlich antreiben und wir rechnen mit anhaltend hoher Volatilität.

Am Karfreitag findet die deutsche Auktion an der EEX nicht statt, weswegen in dieser Woche insgesamt 11.809.000 EUAs zur Versteigerung gelangen.

In der darauffolgende Woche findet am Ostermontag keine Auktion statt und da die polnische Mittwochsauktion ebenfalls ausbleibt, verringert sich das Auktionsvolumen gegenüber dieser Woche auf insgesamt 8.098.000 Emissionsrechte, dem bislang geringsten Wochenvolumen in diesem Jahr.

    
Instrument04.04.2511.04.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)63,82 EUR64,82 EUR+1,00 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))43,28 GBP46,23 GBP+2,95 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)97,98 GBP94,18 GBP-3,80 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)63,57 USD62,50 USD-1,07 USD
EURO (Forex)1,0964 USD1,1361 USD+0,0397 USD

(EUA, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 07.04.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Zölle der US-Regierung auf nahezu alle Länder rund um den Globus und die am vergangenen Freitag aus China bekannt gegebenen Gegenzölle haben die Finanzmärkte in der vergangenen Woche in ein tiefes Rot gefärbt.

So verlor der japanische Nikkei Index in der vergangenen Woche 7,30%, der DAX 7,24% und der Dow Jones 7,41%, allein am Freitag waren es 5,50%. Besonders stark traf es den US-amerikanischen  Technologie-Index NASDAQ Composite mit 8,55%, der letzte Freitag führte nach Bekanntgabe der chinesischen Gegenzölle zu einem Verlust von 5,82%.

Angesichts der aktuellen Marktsituation ist es schwierig, eine klare Prognose für die kommenden Wochen abzugeben. Die zukünftige Marktentwicklung wird stark von den geopolitischen Ereignissen und den Entscheidungen der Zentralbanken abhängen.

Selbst der Sonderberater der US-Regierung, Tesla-Chef Elon Musk, sprach sich für eine Abschaffung aller Zölle zwischen den USA und Europa aus, womit er klar Stellung gegen die Politik von Donald Trump bezog.

Da der Letztgenannte äußerst erratisch ist und mittlerweile in den USA die Proteste gegen seine Politik sichtbar zulegen, ist es nicht auszuschließen, dass er in nicht allzu ferner Zukunft wieder eine Kehrtwende macht, was zu einer entsprechenden Gegenreaktion der Finanzmärkte führen würde.

Und auch die Rohstoffmärkte haben aufgrund der globalen Konjunktursorgen kräftig nachgegeben, so verlor Rohöl der Sorte Brent vergangene Woche 8,69%, britisches Gas 6,67% und auch die Emissionsrechte im EU ETS I sanken um 7,24% auf Wochenbasis.

Je nachdem, wie sich die Situation rund um die US-Zölle und mögliche Gegenmaßnahmen der EU weiter entwickelt, werden sich die äußerst nervösen Finanzmärkte und infolgedessen auch die Rohstoff- und Energiemärkte in den kommenden Wochen bewegen.

Das bedeutet für die EUAs, dass sich die Kurse ebenso verhalten werden und es nach guten Gelegenheiten für abgabepflichtige Unternehmen aussieht, um zumindest Teile der benötigten Zertifikatemengen zu beschaffen. Denn sollte sich das von Trump angerichtete Chaos legen, indem er Signale der Entspannung setzt und sich dabei für einen „Deal“ selbst feiert, werden an den Märkten entsprechende Gegenreaktionen nicht auf sich warten lassen.

In der aktuellen Woche werden an der Leipziger Energiebörse EEX jeweils am Montag, Dienstag und Donnerstag 3.245.500 EUAs der EU versteigert und am Freitag 1.607.000 aus dem Kontingent Deutschlands, die polnische Mittwochsauktion fällt turnusmäßig aus.

    
Instrument28.03.2504.04.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)68,80 EUR63,82 EUR-4,98 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))44,59 GBP43,28 GBP-1,31 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)104,98 GBP97,98 GBP-7,00 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)69,62 USD63,57 USD-6,05 USD
EURO (Forex)1,0829 USD1,0964 USD+0,0135 USD

(EUA, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 31.03.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

Frankreich hat bei der Europäischen Union einen Preiskorridor für den CO2-Emissionshandel gefordert, um die spekulativ getriebene Volatilität zu begrenzen und trotzdem im Einklang mit den Zielen der EU hinsichtlich der Treibhausgasreduktionsziele zu stehen.

Die französische Klimaministerin Agnès Pannier-Runacher führte aus, dass den Unternehmen langfristige Preissignale gegeben werden sollten, damit diese sich anpassen und vorausschauend planen könnten.

Einen Mindestpreis im EU ETS II fordert hingegen der Berliner Thinktank Agora Energiewende. In dessen kürzlich erschienenen Policy Brief „Kurs auf Zielerreichung“ empfiehlt Agora einen Mindestpreis von 90 Euro bei Einführung des EU ETS II im Jahr 2027. Der von der EU angestrebte Zielpreis liegt zwischen 48 und 80 Euro.

Zudem schlägt Agora wiederholt vor, ab 2026 ein Klimageld in Höhe von 120 Euro pro Person zu zahlen, was dann in den Folgejahren sozial gestaffelt nach Einkommenshöhe bemessen werden solle. Aktuell würde das ungefähr der Hälfte der Einnahmen des nationalen Emissionshandels in Deutschland entsprechen.

Bislang gab es hinsichtlich des Klimagelds in den aktuellen Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD jedoch noch keine Information.

Unter dem Druck weiter sinkender Gaspreise hat sich der Kurs der Emissionsrechte im EU ETS I in der vergangenen Woche wieder unter die Marke von 70 Euro begeben und diese am Freitag auf Wochenschlusskursbasis mit einem Minus von 3,7% beendet.

Am vergangenen Donnerstag durchbrachen die EUAs die 200-Tage-Linie und bewegten sich in Richtung der im letzten Marktbericht beschriebenen starken Unterstützungslinie bei knapp über 68 Euro. Am Freitag hielt dieser technische Support ebenfalls und der Kurs erholte sich wieder leicht bis zum Schlusskurs bei 68,80 im Benchmark-Kontrakt.

In dieser Woche finden an allen fünf Handelstagen Auktionen an der EEX statt, an denen insgesamt 13.417.000 EUAs versteigert werden.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument21.03.2528.03.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)71,45 EUR68,80 EUR-2,65 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))46,24 GBP44,59 GBP-1,65 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)109,03 GBP104,98 GBP-4,05 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)69,05 USD69,62 USD+0,57 USD
EURO (Forex)1,0816 USD1,0829 USD+0,0013 USD

(EUA, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team