Sehr geehrte Damen und Herren,
die Entwicklung der CO2-Emissionen des deutschen Strommixes ist durchaus als positiv zu bezeichnen. Wurden 1990 noch 764 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Strom emittiert, waren es im vergangenen Jahr lediglich 363 Gramm, also weniger als die Hälfte. 10 Jahre zuvor, also 2014, waren es 559 Gramm und im vorangegangenen Jahr 2023 noch 386 Gramm, 2022 wurden 433 Gramm ermittelt, wie das Umweltbundesamt veröffentlichte.
Diese Entwicklung hängt insbesondere mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien zusammen, aber auch mit dem signifikanten Rückgang des Stromverbrauchs. Lag dieser im Jahr der deutschen Einheit 1990 noch bei 479 Terrawattstunden (TWh), stieg dieser bis 2017 kontinuierlich auf 583 TWh an. Seit 2018 jedoch ist erstmalig ein Rückgang des Stromverbrauchs auf 573 TWh zu verzeichnen. Im ersten Coronajahr 2020 lag der Verbrauch mit 513 Terrawattstunden in einem Zwischentief, welchem 2021 ein Anstieg auf 529 TWh folgte.
2022, dem Jahr des Beginns des Ukrainekriegs, war jedoch wiederum ein Rückgang auf 516 TWh zu verzeichnen und im Folgejahr gab es einen erheblichen Rückgang um 12% auf 454 Terrawattstunden. Und diese Entwicklung setzte sich im Jahr 2024 mit einem weiteren Rückgang auf 439 TWh fort, trotz dem deutlichen Anstieg der E-Mobilität im Verkehrssektor sowie dem ebenfalls erhöhten Einsatz von Wärmepumpen im Gebäudebereich.
Seit dem Peak im Jahr 2017 wurden also im vergangenen Jahr gut ein Viertel weniger Strom in Deutschland verbraucht. Darüber wird sich der eine oder andere möglicherweise freuen, jedoch ist ein derart starker Rückgang des Stromverbrauchs mit einem starken Rückgang der Nachfrage in der Industrieproduktion verbunden, was nur durch steigende Inflation ausgeglichen werden konnte, sieht man sich im Vergleich dazu die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts an.
Erst ein sichtbarer Anstieg des deutschen Stromverbrauchs signalisiert den Turnaround der deutschen Wirtschaft und das Verlassen der Talfahrt.
Und dies hat monokausale Auswirkungen auf die Gesamtemissionen und damit einhergehend auf den Preis der europäischen Emissionsrechte, immerhin ist Deutschland die größte Volkswirtschaft der EU.
Aus diesem Blickwinkel betrachtet haben sich die Emissionszertifikate zurecht von ihrem Hoch von über 100 Euro je EUA auf den aktuellen Bereich zwischen 60 und 70 Euro je Tonne zurück bewegt.
In der vergangenen auf vier Tage verkürzten Handelswoche bewegten sich die EUAs in einer Spanne zwischen 63,61 und 67,63 Euro im Benchmark-Kontrakt Dezember 25 und schlossen mit einem leichten Plus von 0,8% bei 66,43 Euro.
Aufgrund des Feiertags finden in dieser Woche nur drei Auktionen von Montag bis Mittwoch an der EEX statt, an denen 8.563.500 EUAs versteigert werden. Dies entspricht einem kleinen Plus von 5,74% im Vergleich zur Vorwoche, in welcher wegen des Ostermontags ebenfalls nur drei Auktionen stattfanden.
Instrument | 17.04.25 | 25.04.25 | Veränderung |
EUA (Dezember-2025-Future) | 65,89 EUR | 66,43 EUR | +0,54 EUR |
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D)) | 55,00 EUR | 55,00 EUR | +0,00 EUR |
UKA (Dezember-2025-Future (UK)) | 47,16 GBP | 47,46 GBP | +0,30 GBP |
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future) | 98,39 GBP | 89,82 GBP | -8,57 GBP |
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future) | 65,11 USD | 64,40 USD | -0,71 USD |
EURO (Forex) | 1,1372 USD | 1,1363 USD | -0,0009 USD |
(EUA, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Advantag – Team