Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 25.03.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Deutschland scheinen die polarisierenden Proteste von #FridaysforFuture einen Erfolg auf politischer Ebene aufweisen zu können, denn die Bundesregierung hat einen Kabinettsausschuss unter Leitung von Bundesumweltministerin Svenja Schulze gebildet, welcher der Frage nachgehen soll, wie die Treibhausgasemissionen in den verschiedenen Wirtschaftssektoren zu senken seien. Weitere Kabinettsmitglieder sind unter Anderem Bundeskanzlerin Merkel, Wirtschaftsminister Altmaier, Verkehrsminister Scheuer und Finanzminister Scholz.

Kabinettschefin Schulze hatte bereits vor fünf Wochen den Entwurf eines deutschen Klimaschutzgesetzes vorgelegt, welches die Einhaltung der deutschen Verpflichtung hinsichtlich des Pariser Klimaschutzabkommens sichern soll und Einsparvorgaben für alle Sektoren vorsieht. Dies brachte jedoch erwartungsgemäß Kritik von den Koalitionspartnern aus CDU und CSU hervor.

Im Gesetzentwurf soll unter anderem die Energiewirtschaft deutliche CO2-Einsparungen von aktuell mehr als 300 Millionen Tonnen auf 175 Millionen Tonnen im Jahr 2030 erreichen, Industrie und Gebäude sollen 40 Millionen Tonnen einsparen und die Landwirtschaft 10 Millionen Tonnen CO2 oder dessen Äquivalente in anderen Treibhausgasen wie zum Beispiel Methan, welches zu gut 60% aus der Landwirtschaft stammt oder Lachgas, welches zu 80% in diesem Sektor entsteht.

Bundesverkehrsminister Scheuer soll in dieser Woche erläutern, wie er den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor um 40 – 42% gegenüber 1990 zu senken gedenkt, nachdem er ein generelles Tempolimit von 120 oder 130 Km/h auf den Autobahnen ablehnt und immer noch viele deutsche Autokäufer schwere SUVs und anderen Autos mit hohem Verbrauch an fossilen Brennstoffen kaufen.

In dieser Handelswoche kommen aufgrund der am Mittwoch stattfindenden polnischen Auktion von 4.428.500 EUA an der Leipziger EEX insgesamt 15.122.500 EUA neu auf den Markt. Nachdem die EUA in der Vorwoche 8% verloren hatten, wird es interessant sein zu sehen, wie stark die Auktionsnachfrage sein wird und ob sich die Preise auf Sicht der Wochenschlusskurse oberhalb der 20-Euro-Marke behaupten können.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 15.03.19 22.03.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 22,36 EUR 20,52 EUR -1,84 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 22,47 EUR 20,67 EUR -1,80 EUR
CER (Spotmarkt) 0,22 EUR 0,22 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 67,03 USD 66,40 USD -0,63 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1324 USD 1,1300 USD -0,0024 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 18.03.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

vor 30 Wochen hat die Schülerin Greta Thunberg begonnen, freitags vor dem schwedischen Parlamentsgebäude zu streiken, anstatt zur Schule zu gehen. Damit hat sie genau die Aufmerksamkeit erhalten, die sie nicht bekommen hätte, wenn sie beispielsweise Samstagnachmittag Ihr Plakat hochgehalten hätte. Am vergangenen Freitag hat die daraus hervorgegangene Kinder- und Jugendbewegung #fridaysforfuture ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. Mehr als 1,5 Millionen Kinder und Studenten sind an 2.083 Orten in 125 Ländern dafür während ihrer Schulzeit auf die Straße gegangen, damit die Politiker das Pariser Klimaschutzabkommen umsetzen und somit die globale Erwärmung um maximal 1,5°C gegenüber der vorindustriellen Zeit ermöglichen.

In unserer schnelllebigen Zeit, in welcher jeder durchdachte oder auch unüberlegte Kommentare zu allen möglichen Dingen abgeben kann, die sich via Social Media auch entsprechend schnell in ihren jeweiligen Filterblasen verbreiten, zeigt sich das polarisierende Thema in seiner gesamten Bandbreite. Während sich 23.000 Wissenschaftler hinter die Bewegung stellen, sagte die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, dass sie ihren Kindern keine Entschuldigung schreiben würde, wenn sie den Schulstreik begleiten würden. FDP-Chef Lindner ist ebenfalls der Auffassung, dass die Kinder in die Schule gehören und die Klimapolitik genau den Profis zu überlassen sei, welche das Problem nach Auffassung der Klimaaktivisten erst durch Unterlassung hervorgerufen haben.

Auf jeden Fall haben Greta Thunberg und ihre Mitstreiter bereits jetzt erreicht, dass das Thema Klimaschutz auf breiter Basis gesellschaftlich diskutiert wird; dass Kinder mit ihren Eltern darüber sprechen und möglicherweise ihr eigenes Konsumverhalten hinterfragen und im Idealfall nachhaltiger gestalten. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die gesellschaftliche Debatte darüber anhält und ob Fridays for Future weiterhin Gravität behält oder diese noch ausbauen kann. Allein die Tatsache, dass sich Kinder und Jugendliche politisch engagieren und gesellschaftlich einbringen, auch mit den Mitteln des zivilen Ungehorsams, ist auf jeden Fall begrüßenswert.

Der Emissionshandel in Europa als derzeit wichtigstes klimapolitische Mittel der Wahl zur Erreichung der CO2-Reduktionsziele wird nach Ansicht von Analysten verschiedener Häuser im zweiten Halbjahr 2019 die Marke von 30 Euro pro Tonne bzw. EUA erreichen. In der vergangenen Handelswoche jedoch führten die anhaltenden Unsicherheiten in Hinblick auf den Brexit dazu, dass der Kurs reichliche 2% verloren hat und die Handelswoche bei 22,36 Euro im Spotmarkt beendete. Dieses Thema wird den Markt sicherlich noch solange beschäftigen, bis letztendliche Klarheit über den Weg und den Zeitpunkt des Ausstiegs herrscht.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 08.03.19 15.03.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 22,88 EUR 22,36 EUR -0,52 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 23,02 EUR 22,47 EUR -0,55 EUR
CER (Spotmarkt) 0,22 EUR 0,22 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 65,82 USD 67,03 USD +1,21 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1233 USD 1,1324 USD +0,0191 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 11.03.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

gemäß einem Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wird der Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2030 nicht ausreichen, um das Ziel einer Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen in Höhe von 65% zu erreichen. Durch den Wegfall älterer Anlagen und dem zu geringen Zubau neuerer Windkraft- und Solaranlagen sind nach dem Gutachten des DIW voraussichtlich nur 55% zu erreichen.

Zur Erreichung des 65-Prozent-Ziels sollten aus Sicht der DIW-Forscher jährlich 4.400 Megawatt aus Photovoltaikanlagen und 4.300 Megawatt aus Windkraftanlagen an Land errichtet werden. Sollte hierbei zusätzlich die gesamte Wind-Offshore-Kapazität auf 20.000 bis 35.000 Megawatt gesteigert werden, könnte der Ökostrom-Anteil bis 2030 jedoch sogar auf 85 Prozent zulegen.

In der vergangenen Handelswoche bewegten sich die Preise für europäische CO2-Emissionsrechte in einer Range zwischen EUR 21,88 und EUR 23,54. Zum Ende der Handelswoche schlossen Sie mit einem Plus von etwas mehr als 3% gegenüber der Vorwoche.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 01.03.19 08.03.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 22,18 EUR 22,88 EUR +0,70 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 22,28 EUR 23,02 EUR +0,74 EUR
CER (Spotmarkt) 0,23 EUR 0,22 EUR -0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 64,99 USD 65,82 USD +0,83 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1364 USD 1,1233 USD -0,0131 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 05.03.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

drei renommierte Forscher der Universität von Kalifornien, Professor Yangyang Xu, Professor Veerabhadran Ramanathan und Professor David G. Victor, haben in einem Artikel des Wissenschaftsmagazins Nature einen Beitrag veröffentlicht, der zeigt, dass insbesondere die kurzfristigen Folgen des Klimawandels massiv unterschätzt werden und dass sich die Erderwärmung viel schneller als erwartet abzeichnet. Sie führen drei Beweisketten auf. Zum einen wurde allein 2017 ein industrieller Ausstoß von CO2 in Höhe von 37 Gigatonnen ermittelt, was zu einem globalen Temperaturanstieg in den kommenden 25 Jahren von 0,25 bis 0,32°C pro Jahrzehnt führen wird. Zum anderen wird die schneller werdende Verringerung der Luftverschmutzung dazu beitragen, dass sich das Klima schneller erwärmt, da diese nicht mehr das Sonnenlicht reflektieren können. Weiterhin sehen sie Anzeichen dafür, dass die Erde einer natürlichen Wärmephase entgegengeht, welche mehrere Jahrzehnte andauern könnte. Diese drei Effekte verstärken sich gegenseitig und könnten bereits 2030 zu einer Erwärmung von 1,5°C führen. 2045 könnte bereits die 2°C-Marke fallen. Die Wissenschaftler fordern daher unverzüglich neue Prioritäten hinsichtlich des Klimawandels sowie Strategien zur Anpassung an dessen Folgen.

In der vergangenen Woche legten die CO2-Zertifikate wieder deutlich zu, nachdem sie in der Woche zuvor deutliche Kurseinbußen zu verzeichnen hatten. Mit einem Plus von 18% schlossen sie die in der letzten Handelswoche oberhalb der 22-Euro-Marke ab. Auch am Montag setzten sie die Rallye fort und ließen die Marke von 23 Euro hinter sich. Vorerst steht ein wichtiger charttechnischer Widerstand im Bereich von ca. EUR 23,50 im Raum, welchen es zu überwinden gilt, um weiterhin bullish zu bleiben.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 22.02.19 01.03.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 18,80 EUR 22,18 EUR +3,38 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 18,94 EUR 22,28 EUR +3,34 EUR
CER (Spotmarkt) 0,23 EUR 0,23 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 67,13 USD 64,99 USD -2,14 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1338 USD 1,1364 USD +0,0026 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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