Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 30.12.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

während Deutschland über Verbote von Silvesterfeuerwerk und ein einheitliches Tempolimit streitet, hat die US-amerikanische Wetterbehörde NOAA in der vergangenen Woche gemeldet, dass 2019 global gesehen das zweitheißeste Jahr nach dem bisherigen Rekordjahr 2016 gewesen ist. Die durchschnittliche Temperatur der Land- und Ozeanflächen der Erde lag um 0,94 Grad Celsius über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts. Ebenfalls in die Top Ten der heißesten Jahre haben es 2015, 2017, 2018, 2014, 2010 und 2013 geschafft.

Aktuell halten sich die Preise für europäische CO2-Emissionsrechte während der Auktionspause trotz steigender Öl-Preise stabil. In der zweiten Januarwoche beginnt das Auktionsvolumen auch noch verhalten; es werden insgesamt nur 8.544.000 EUA zur Versteigerung gelangen. In der darauffolgenden Woche steigt die Volumina deutlich auf 16.966.500 EUA und 810.500 EUAA (Emissionsrechte für den Luftverkehr) an.

Insgesamt kommen 2020 aufgrund der geringeren kostenlosen Zuteilung an der Leipziger EEX deutlich mehr Emissionsrechte durch die Auktionen auf den Markt. Das sind insbesondere 493.571.000 EUA der EU-Mitgliedsstaaten, 131.266.000 EUA aus Deutschland sowie 141.067.500 aus Polen. Weiterhin sollen im kommenden Jahr 4.588.500 EUAA für die EU-Mitgliedsstaaten, 801.500 EUAA für Deutschland und 112.500 EUAA für Polen versteigert werden.

Wir möchten es nicht versäumen, allen Lesern unseres Newsletters an dieser Stelle einen guten Start in das neue Jahr sowie ein glückliches und gesundes Jahr 2020 zu wünschen!

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 20.12.19 27.12.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 26,58 EUR 26,54 EUR -0,04 EUR
EUA (Dezember-2020-Future) 26,67 EUR 26,70 EUR +0,03 EUR
CER (Spotmarkt) 0,22 EUR 0,26 EUR +0,04 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 65,13 USD 68,12 USD +2,99 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1078 USD 1,1173 USD +0,0095 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 23.12.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Neuwahlen in Großbritannien haben die einstige „Unendliche Geschichte“ des Brexits nun maximal beschleunigt. In der vergangenen Woche hat das Britische Parlament dem Brexit-Gesetz zugestimmt und es besteht kaum ein Zweifel daran, dass in Kürze auch das EU-Parlament dem ausgehandelten Deal zustimmen wird. Damit wären alle Horror-Szenarien eines ungeregelten Austritts endgültig vom Tisch, doch längst nicht alle Unsicherheiten geklärt. Denn im Austrittsvertrag sind zwar die Modalitäten der Trennung geregelt, jedoch nicht die Grundlagen der künftigen Beziehungen.

Und hiervon ist auch das Emissionshandelssystem betroffen. Es gibt natürlich Arbeitspapiere bezüglich der künftigen Ausrichtung, doch noch längst keine Entscheidung darüber, wie die Briten in Sachen CO2-Bepreisung weiter vorgehen werden. Manche Experten tippen hier auf eine CO2-Steuer, es gibt aber auch Überlegungen hinsichtlich eines eigenen, Britischen Handelssystems. Dieses könnte dann mit dem Europäischen ETS und/oder anderen Systemen verknüpft werden. Möglich ist aber ebenfalls noch ein Verbleib Großbritannien im ETS als Nicht-EU-Staat und zwar entweder bis zum Ende der dritten Handelsperiode am 31.12.2020, oder, bei Umsetzung gesetzlicher Vorgaben, sogar darüber hinaus.

Bei all diesen Erwägungen schwebt die relevante Frage im Raum, was aus den gemarkerten Britischen EUAs wird, welche in 2019 wegen der Gefahr eines ungeregelten Brexits nicht versteigert wurden. Es handelt sich hier um schätzungsweise 120 bis 150 Millionen EUAs, welche möglicherweise noch in den Markt einströmen könnten. Doch auch hier gibt es noch keine abschließende Klarheit. Falls diese beispielsweise über 2020 verteilt in wöchentlichen Auktionen auf den Markt kämen, wären das überschlägig drei Millionen Zertifikate pro Woche.

Am Dienstag der letzten Handelswoche begann die auktionsfreie Winterpause und der Markt reagierte mit einem überaus deutlichen Preisanstieg. Von seinem Tiefststand am Montag zog der Kurs unaufhaltsam an und hat, nach einer kleinen Verschnaufpause am Freitag, heute früh bereits die 27-Euro-Marke überwunden.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 13.12.19 20.12.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 24,01 EUR 26,58 EUR +2,57 EUR
EUA (Dezember-2020-Future) 24,02 EUR 26,67 EUR +2,65 EUR
CER (Spotmarkt) 0,20 EUR 0,22 EUR +0,02 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 64,93 USD 65,13 USD +0,20 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1120 USD 1,1078 USD -0,0042 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr 2020!

Sehr geehrte Damen und Herren,

Am Ende des Jahres möchten wir uns für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit im zu Ende gehenden Jahr 2019 bedanken!

Wir wünschen Ihnen sowie Ihren Freunden und Familienmitgliedern besinnliche Weihnachtsfeiertage und einen guten Start in ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2020!

An Stelle des Postversands von Weihnachtskarten oder Geschenken haben wir in diesem Jahr die freiwillige Kompensation von fünfundzwanzig Tonnen CO2 vom internationalen Klimaschutzprojekt (CDM PK5461 in Pakistan) durchgeführt, welches jährlich den Ausstoß von 458.114 Tonnen CO2-Equivalenten vermeidet, indem es die Emission von Distickstoffmonoxid (Lachgas, N2O) vermeidet, was in der Atmosphäre 298–fach klimaschädlicher wirkt als das Treibhausgas CO2.

Mit weihnachtlichen Grüßen

Ihr ADVANTAG Team

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 16.12.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Chilenische Leitung der Weltklimakonferenz, welche gestern mit der bislang größten Verzögerung in seiner Geschichte abgeschlossen wurde, zeigte sich deutlich enttäuscht vom Ausgang des Gipfels. Die Teilnehmer hätten vermutlich auch schon pünktlich am Freitag die Abreise antreten können, denn die Bemühungen der Chilenischen Umweltministerin Carolina Schmidt, in der Verlängerung doch noch ein vorzeigbares Ergebnis hinzubekommen, scheiterten am erbitterten Widerstand einiger weniger Staaten – allen voran Brasilien. Aber auch die USA, Saudi-Arabien und Australien wollten sich nicht auf verbindliche Regelungen zur internationalen Zusammenarbeit und damit in Verbindung zum globalen Handel mit Klimaschutz-Zertifikaten bekennen.

An derselben Frage war vor einem Jahr bereits der Gipfel in Polen gescheitert und nun soll es 2020 in Glasgow endlich gerichtet werden. Doch man muss kein ausgesprochener Pessimist sein, um hier Zweifel zu äußern. Dabei rütteln die Staaten grundsätzlich nicht an den Beschlüssen von Paris, sieht man einmal von den USA ab, welche ja ihren Austritt aus dem Abkommen erklärt hatten und damit am 04.11.2020 offiziell austeigen. Doch es bleiben eben diese einzelstaatlichen Interessen, welche eng mit den Interessen der Lobby rund um fossile Energieträger verknüpft sind und bislang nicht überwunden werden konnten. So stellt sich berechtigter Weise die Frage, wie die Staatengemeinschaft der UN diesen Knoten lösen will.

Vor einer ähnlichen Frage fand sich vor wenigen Tagen auch die Europäische Union, deren neue Kommissionspräsidentin von der Leyen mit dem Vorschlag eines sogenannten „Green Deals“ vorpreschte. Hier war es Polen, das die Unterschrift verweigerte. Aber auch hier sollte der Fokus auf die übrigen Staaten gelenkt werden, welche offenbar verstanden haben, dass das Tempo der globalen Prozesse zugunsten des Weltklimas deutlich hinter der sich verschlimmernden Klimakrise zurückbleibt. Auch wachsen offenbar die Erkenntnis und die Empörung darüber, dass einige wenige Staaten in der Lage sind, wichtige Prozesse zu blockieren.

Der CO2-Markt wurde in der vergangenen Woche einmal mehr von spekulativ agierenden Händlern beeinflusst. Während der ersten Handelstage stagnierte der Preis bei 25 Euro. Erst seit Donnerstag ist wieder deutlich Schwung in den Markt gekommen. Am Freitag wurde der Kurs sogar bis knapp an die 26-Euro-Marke geschoben. Doch den Bullen ging an dieser Stelle offenbar die Luft aus. Als die Marke nicht überwunden wurde, übernahmen die Bären erneut die Regie. Der Preis schmolz dahin und hat erst heute im frühen Handel knapp oberhalb von EUR 23,50 Unterstützung gefunden.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 06.12.19 13.12.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 24,88 EUR 24,01 EUR -0,87 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 24,94 EUR 24,02 EUR -0,92 EUR
CER (Spotmarkt) 0,18 EUR 0,20 EUR +0,02 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 64,34 USD 64,93 USD +0,59 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1055 USD 1,1120 USD +0,0065 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Mit freundlichen Grüßen

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 09.12.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

Deutschland gehörte im ablaufenden Jahr weltweit zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Staaten. Folgerichtig hat sich das Bundesumweltamt kürzlich in einem sehr ausführlichen Statement mit der Klimawende im Verkehrswesen beschäftigt und hierin den Begriff der Minderungslücke geprägt. Der Bericht zeigt auf, dass selbst bei Umsetzung der bisher beschlossenen Maßnahmen und Instrumente das Minderungsziel für den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 bei weitem verfehlt wird. Um diese Minderungslücke zu schließen, empfiehlt das Bundesumweltamt zahlreiche Maßnahmen. Hierzu zählen unter anderem eine Quote für Neuzulassungen in Höhe von 70% Elektrofahrzeugen und eine stärkere Besteuerung von Fahrzeugen mit hohen CO2-Emissionen sowie für Dieselmotoren. Daneben werden noch etliche andere Korrektive, zum Beispiel bei der Pendlerpauschale und der LKW-Maut, vorgeschlagen. Ob diese in den wenigen, verbleibenden Jahren jemals auch nur in Betracht gezogen werden, bleibt anzuzweifeln, sodass wir uns schon jetzt an den Begriff der Minderungslücke gewöhnen sollten. Vielleicht wird es demnächst einmal das traurige „Wort des Jahres“.

Der Europäische Emissionshandel stand in der ersten Dezemberwoche unter Druck eines hohen Auktionsangebots frischer Zertifikate und einer gleichzeitigen deutlichen Delle beim Ölpreis. In der nun beginnenden Woche ist die Anzahl der zu versteigernden EUA wieder moderater und auch der Ölpreis ist seit Freitag deutlich in die Höhe geschossen, weil sich die Gruppe der OPEC-Staaten und weitere Player nach langen Verhandlungen auf eine schärfere Produktionskürzung geeinigt hat, als erwartet. Die 24 Länder wollen in den kommenden Monaten 500 000 Barrel (zu je 159 Litern) Öl pro Tag weniger aus dem Boden pumpen als derzeit. Die sogenannte Opec+ mit ihren Schwergewichten Saudi-Arabien und Russland versucht mit solchen Förderlimits bereits seit drei Jahren mehr oder weniger erfolgreich, den Ölpreis zu beeinflussen.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 29.11.19 06.12.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 25,12 EUR 24,88 EUR -0,24 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 25,22 EUR 24,94 EUR -0,28 EUR
CER (Spotmarkt) 0,18 EUR 0,18 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 60,76 USD 64,34 USD +3,58 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1017 USD 1,1055 USD +0,0038 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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