Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 21.10.2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Januar dieses Jahres hat der Grenzausgleichsmechanismus CBAM (Carbon Borderline Adjustment Mechanism) begonnen und Importeure von Waren wie Aluminium, Eisen, Stahl, Zement, Düngemitteln, Wasserstoff oder elektrischem Strom sowie deren Primärprodukten in die Europäische Union sind verpflichtet, quartalsweise Informationen zu den damit zusammenhängenden Treibhausgasemissionen an die  Europäische Kommission zu übermitteln.

Ab Januar des kommenden Jahres besteht für betroffene Unternehmen eine  zusätzliche Registrierungspflicht. Sollten verpflichtete Unternehmen dieser Pflicht nicht nachkommen müssen diese damit rechnen, dass sie keine Waren mehr in die EU einführen können.

Finanziell bedeutsam wird es ab Januar 2026, denn dann müssen die Importeure am EU Emissionshandel EU ETS teilnehmen und für ihre Importe Emissionsrechte erwerben.

Das Nordrhein Westfälische Wirtschaftsministerium unter Leitung von Wirtschaftsministerin Mona Neubaur sieht die aktuellen Regelungen jedoch noch nicht als ausreichend an und weist auf einige Konstruktionsfehler hin. Beispielsweise sieht das Ministerium den administrativen Aufwand der Unternehmen als zu hoch an, was betroffene Unternehmen sicher genauso sehen.

Außerdem fehle ein Ausgleich für europäische Exporteure, welche am EU ETS teilnehmen und für ihre Emissionen Rechte erwerben, jedoch auf dem globalen Markt mit Unternehmen konkurrieren müssen, die keiner oder einer weitaus geringeren CO2-Bepreisung unterliegen.

Aktuell kostet beispielsweise das Emissionsrecht einer Tonne CO2 in der EU mehr als 62 Euro, in China jedoch nur etwas mehr als 13 Euro und noch wird dort nur die Energiewirtschaft zur Abgabe herangezogen, was sich jedoch bald ändern wird.

Weiterhin wird von NRW eine Ausweitung auf Waren bei der EU gefordert, die Eisen, Stahl oder Aluminium enthalten – wie Bremsscheiben, Grills, Waschmaschinen oder Autos.

Die Preise für EU-Emissionsrechte haben sich in der vergangenen Woche 3,6% leichter als in der Vorwoche präsentiert. Ein nachhaltiger Durchbruchsversuch über die 200-Tageslinie, welche derzeit bei 64,95 liegt, scheiterte am Mittwoch.

Ein bearisher Faktor wird hierbei Öl zuzuschreiben sein, welches einen Kurseinbruch in der vergangenen Woche aufzeigte, welcher mit News darüber einherging, dass Israel wohl doch nicht iranische Öl-Raffinieren und -Lager angreifen würde, was Rohöl der Sorte Brent auf Wochenschlusskursbasis um 7,5% einbrechen ließ.

In dieser Woche werden an allen fünf Handelstagen 14.582.500 EUA an der European Energy Exchange versteigert, was einem Plus von 13,8% gegenüber der Vorwoche entspricht.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument11.10.2418.10.24Veränderung
EUA (Dezember-2024-Future)64,62 EUR62,28 EUR-2,34 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)0,33 USD0,34 USD+0,01 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,43 USD0,42 USD-0,01 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))45,00 EUR45,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)79,38 USD73,46 USD-5,92 USD
EURO (Currency, Forex)1,0931 USD1,0866 USD-0,0065 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team