Sehr geehrte Damen und Herren,
die Internationale Energie Agentur (IEA) sieht einen deutlich steigenden Strombedarf in den kommenden drei Jahren. Bis 2027 soll der globale Stromverbrauch jährlich um jeweils vier Prozent steigen, was insbesondere durch die höhere Nutzung in der Industrieproduktion, die zunehmende Elektrifizierung des Verkehrssektors und den deutlich höheren Energiebedarf von Rechenzentren und künstlicher Intelligenz bedingt sei.
Dies sind auch wichtige Themen für die neue deutsche Bundesregierung, denn eine stabile Energieversorgung zu international wettbewerbsfähigen Konditionen für Unternehmen, auch in Zeiten der Dekarbonisierung, wird für den Industriestandort Deutschland von zentraler Bedeutung bleiben.
Die rechtskonservative Regierung unserer Nachbarn in den Niederlanden will über das ganze Land verteilte Mini-Atomkraftwerke, sogenannte Small Modular Reactors (SMR), errichten, auch in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze. Während große Atomkraftwerke eine Leistung von mehr als 1.000 Megawatt haben, liegen SMR im Bereich um die 300 MW.
Nun werden auch im Gelderland, welches direkt an den Niederrhein grenzt, mehrere mögliche Standorte entlang der Flüsse im Gebiet Arnheim, Nimwegen sowie Tiel und Zaltbommel ins Spiel gebracht. Die dortigen Flüsse würden über ausreichend Wasser verfügen, um die SMR jederzeit kühlen zu können. Mittlerweile formieren sich jedoch dort die ersten Proteste der Bürger.
Aber auch die Errichtung dieser Klein-Atomraftwerke wird voraussichtlich mindestens fünf Jahre benötigen, bevor diese ans Netz gehen, allein die finale Standortfindung wird nicht vor 2027 erwartet.
In der vergangenen Handelswoche haben die EU-Emissionsrechte in einem schwachen Energieumfeld nochmals signifikante Verluste erlitten und auf Basis der Wochenschlusskurse 7,3% verloren. Sowohl am Donnerstag als auch am Freitag hat jedoch eine Unterstützungslinie im Bereich um die 72,50 den weiteren Sturz in Richtung 70 gebremst.
Sollte dieser Support auch in der aktuellen Woche halten, wäre eine Erholung denkbar, insofern das gesamte Energieumfeld sich ebenfalls in diese Richtung entwickelt. Ansonsten wäre die nächste Unterstützung die 200-Tages-Linie des Benchmark-Futures Dezember-25 bei aktuell 70,98, der nächste technische Widerstand nach oben im Bereich um die 75 Euro.
Aufgrund der turnusmäßig ausbleibenden polnischen Auktion am Mittwoch werden in dieser Woche an allen anderen Handelstagen der EEX insgesamt 11.343.500 Emissionsrechte zur Versteigerung gelangen.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 14.02.25 | 21.02.25 | Veränderung |
EUA (Dezember-2025-Future) | 79,75 EUR | 73,90 EUR | -5,85 EUR |
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D)) | 55,00 EUR | 55,00 EUR | +0,00 EUR |
UKA (Dezember-2025-Future (UK)) | 46,71 GBP | 40,66 GBP | -6,05 GBP |
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future) | 125,03 GBP | 117,13 GBP | -7,90 GBP |
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future) | 71,87 USD | 71,46 USD | -0,41 USD |
EURO (Forex) | 1,0492 USD | 1,0461 USD | -0,0031 USD |
(EUA, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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