Sehr geehrte Damen und Herren,
der EU-Emissionshandel für Verkehr und Gebäude (ETS2), der ab 2027 geplant war, wird von mehreren EU-Staaten infrage gestellt. So fordern Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Zypern eine Verschiebung auf 2030.
Die EU-Kommission hingegen plant Reformen EU ETS2, um starke Preisanstiege zu verhindern. Klimakommissar Hoekstra schlug bei einem Treffen der EU-Umweltminister in der vergangenen Woche in Luxemburg vor, mehr CO2-Zertifikate mit der Marktstabilitätsreserve auszugeben und die Emissionsrechte günstiger zu machen, falls der Preis über 45 Euro pro Tonne steigt.
Einnahmen aus dem CO2-Handel sollen früher genutzt werden, etwa für soziale Ausgleiche oder klimafreundliche Investitionen. Die Europäische Investitionsbank könnte diese Einnahmen nach Vorstellungen der Kommission vorstrecken.
Die Mehrheit der Analysten erwarteten bislang zum Start einen Preis von 50 bis 75 Euro pro Tonne, der später in den dreistelligen Bereich steigen könnte. Entsprechende Gesetzesvorschläge zur ETS2-Reform sollen in den nächsten Wochen kommen, danach werden die EU-Staaten und das Europaparlament darüber beraten.
Europaabgeordnete wie Tiemo Wölken (SPD) und Peter Liese (CDU) begrüßen die Vorschläge, da sie soziale Härten abfedern und den EUA2-Preis möglicherweise sogar unter das aktuelle deutsche Niveau senken könnten. So erwartet Liese eher ein Preisniveau von 25 als 55 Euro je EUA2.
Diese politischen Entwicklungen haben dazu geführt, dass sich die Preise für EUA2-Futures deutlich nach unten bewegt haben. So hat der an der ICE notierte Terminkontrakt mit Laufzeitende Dezember 2027 in der vergangenen Woche einen Absturz von 21,11 Euro oder 25,2% zu verzeichnen. Dieser Trend sollte sich weiter fortsetzen, insofern sich die Vorschläge der EU-Kommission weiter hinsichtlich der Abschwächung des EU ETS2 konkretisieren sollten.
Die Preise im EU ETS1 haben in der letzten Handelswoche ebenfalls nachgegeben, mit einem Wochenverlust von 1,4% jedoch deutlich moderater als im EU ETS2. Die Handelsspanne des EUA-Dezember-2025-Futures lag dabei im Bereich von 77,91 und 79,99 Euro.
Hierbei war wieder zu erkennen, dass die 80 eine entsprechenden psychologischen Widerstand aufwies und die 38-Tages-Linie in der vergangenen Woche einen technischen Support bildete.
An der European Energy Exchange werden in dieser Woche 13.657.500 EUAs an allen fünf Handelstagen zur Versteigerung gelangen.
| Instrument | 17.10.25 | 24.10.25 | Veränderung |
| EUA (Dezember-2025-Future) | 79,46 EUR | 78,32 EUR | -1,14 EUR |
| EUA2 (Dezember-2027-Future) | 83,70 EUR | 62,59 EUR | -21,11 EUR |
| nEZ25 (nationale Emissionszertifikate (D)) | 55,00 EUR | 55,00 EUR | +0,00 EUR |
| UKA (Dezember-2025-Future (UK)) | 56,46 GBP | 54,60 GBP | -1,86 GBP |
| UK Natural Gas (Dezember-2025-Future) | 82,68 GBP | 83,29 GBP | +0,61 GBP |
| ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future) | 61,29 USD | 65,94 USD | +4,65 USD |
| EURO (Forex) | 1,1653 USD | 1,1627 USD | -0,0026 USD |
(EUA, EUA2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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