Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 03.11.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

der CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism) erfasst direkte Emissionen aus den Sektoren Eisen, Stahl, Aluminium, Zement, Düngemittel, Strom und Wasserstoff sowie indirekte Emissionen in Branchen ohne Strompreiskompensation (z. B. Zement, Düngemittel). Hauptsächlich betrifft dies Grundstoffe, Vorprodukte und wenige weiterverarbeitete Erzeugnisse. Die Europäische Kommission prüft eine mögliche Ausweiterung auf weitere Bereiche.

Seit Oktober 2023 müssen Importeure quartalsweise ihre direkten und indirekten Emissionen an die EU-Kommission melden. Ab 2026 sind CO₂-Zertifikate verpflichtend zu erwerben und jährlich abzugeben. Die erste Zertifikatsabgabe für das Jahr 2026 erfolgt 2027.

Ziel des CBAM ist es, gleiche Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen in der EU gegenüber Drittländern zu schaffen, in denen es keine oder eine geringere Bepreisung von Treibhausgasemissionen gibt.

Nun wurde das CBAM deutlich verschlankt und kleine Importeure sind nicht mehr vom CBAM betroffen. Laut Europäischer Kommission befreit die neue Regelung etwa 90 Prozent der bisher betroffenen Unternehmen, wie das Umweltbundesamt mitgeteilt hat.

Der europäische CO2-Grenzausgleich wird nun einfacher und auf große Importmengen von Grundstoffen außerhalb der EU begrenzt. Kleine Unternehmen mit weniger als 50 Tonnen pro Jahr sind ab 2026 vom CBAM ausgenommen. Das soll die Bürokratie reduzieren und faire Wettbewerbsbedingungen schaffen, während gleichzeitig Klimaziele eingehalten werden.

Die Preise bei den EU-Emissionsrechten haben sich in der vergangenen Woche gegenüber der Vorwoche kaum verändert. Die Kurse der EUAs haben sich dabei innerhalb einer charttechnischen Unterstützung und einem Widerstand in einer relativ geringen Spanne zwischen 77,01 und 78,67 Euro im Benchmark-Kontrakt bewegt.

Es bleibt abzuwarten, ob die EUAs nun den Ausbruch aus dem bisherigen Verlauf nach oben nehmen, um nochmals die 80-Euro-Marke zu testen oder ob sie die aktuelle Formation nach unten durchbrechen und in Richtung 76 Euro tendieren.

Beim nationalen Emissionshandel beginnt nun die finale Phase der Einkäufe der verpflichteten Unternehmen, da in gut einem Monat die letzte Auktion für Emissionszertifikate mit der Jahreskennung 2025 (nEZ25) stattfindet. Weitere Zukäufe zum Preis von 55 Euro sind im kommenden Jahr nur für maximal 10% der Menge zulässig, welche sich am 31.12.2025 auf dem eigenen Registerkonto befinden.

Da es nie ausgeschlossen ist, dass es zu technischen Problemen, Erkrankungen von Mitarbeitern oder sonstigen Hindernissen kommt, sollte man jedoch nicht bis zu den letzten Auktionen warten und nach bestmöglicher Kalkulation zeitnah die Beschaffung angehen.

             Instrument 24.10.2531.10.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)78,32 EUR78,54 EUR+0,22 EUR
EUA2 (Dezember-2027-Future)62,59 EUR65,85 EUR+3,26 EUR
nEZ25 (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))54,60 GBP56,27 GBP+1,67 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)83,29 GBP80,87 GBP-2,42 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)65,94 USD65,07 USD-0,87 USD
EURO (Forex)1,1627 USD1,1537 USD-0,0090 USD

(EUA, EUA2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team