Sehr geehrte Damen und Herren,
in Brasilien ist Halbzeit bei der Weltklimakonferenz, welche von zahlreichen Protesten der indigenen Bevölkerung und Klimaschutzaktivisten wie beispielsweise „Fridays for Future“ begleitet wird.
Es geht bei der COP30 natürlich um die wichtigste aller Fragen, die Finanzierung des Klimaschutzes. Ob in Belém ein Durchbruch gelingt, bleibt unklar. Die Konferenz startete laut Teilnehmenden ungewöhnlich harmonisch. Im Fokus steht die Klimafinanzierung: Bis 2035 sollen jährlich mindestens 300 Milliarden Dollar bereitstehen, langfristig sogar deutlich mehr, vor allem durch private Mittel. Die privaten Investitionen werden insbesondere dann von Interesse sein, wenn entsprechende CO2-Zertifikate ausgegeben werden, durch welche die Investoren aus der Privatwirtschaft ihre nicht vermeidbaren Emissionen kompensieren können.
Die Staaten diskutieren, ob und wie sie den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas verbindlich machen. Brasiliens Präsident Lula schlägt einen globalen Fahrplan zur Abkehr von fossilen Energien vor, was laut Staatssekretär Flasbarth ein wichtiger, wenn auch informeller Aspekt der Verhandlungen ist. Deutschland sieht seinen Kohleausstiegsplan als mögliches Vorbild.
In der zweiten Woche verhandeln die Minister. Bundesumweltminister Carsten Schneider kam am Wochenende nach Belém.
Aufgrund der Verschiebung des EU ETS2 um ein Jahr auf 2028 wird das nationale Emissionshandelssystem in Deutschland ein Jahr verlängert. Die aktuell für diese Situation gültige Regelung sieht vor, dass sich der Preis der Zertifikate 2027 aus dem mengengewichteten Durchschnittskurs des vorletzten Quartals der Emissionsrechte (EUA) im EU ETS1 ergeben.
Nun plant die Bundesregierung jedoch, die Preisgestaltung des Jahres 2026 ebenfalls 2027 anzuwenden, also den Preiskorridor zwischen 55 und 65 Euro im Auktionsverfahren. Hierzu müssen jedoch die erforderlichen Mehrheiten im Gesetzgebungsverfahren gefunden werden.
Die Preise im EU ETS1 haben sich in der vergangenen Handelswoche weiterhin charttechnisch innerhalb des seit Ende Juli begonnenen seitwärts-aufwärts Trendkanals in einer Spanne zwischen 78,91 und 82,79 Euro im EUA-Benchmark-Kontrakt bewegt.
Daher spricht einiges dafür, dass die Kurse den Trendkanal auch in dieser Woche auf Tagesschlusskursbasis nicht verlassen werden, der aktuell zwischen 80 und 84 Euro liegt.
An der EEX werden in dieser Woche an allen fünf Handelstagen 13,7 Millionen EUAs versteigert.
| Instrument | 07.11.25 | 14.11.25 | Veränderung |
| EUA (Dezember-2025-Future) | 79,47 EUR | 80,93 EUR | +1,46 EUR |
| EUA2 (Dezember-2028-Future) | 68,49 EUR | 70,15 EUR | +1,66 EUR |
| nEZ25 (nationale Emissionszertifikate (D)) | 55,00 EUR | 55,00 EUR | +0,00 EUR |
| UKA (Dezember-2025-Future (UK)) | 55,35 GBP | 57,00 GBP | +1,65 GBP |
| UK Natural Gas (Dezember-2025-Future) | 81,15 GBP | 82,39 GBP | +1,24 GBP |
| ICE Brent Crude Oil (Januar-2026-Future) | 64,77 USD | 64,39 USD | -0,38 USD |
| EURO (Forex) | 1,1565 USD | 1,1621 USD | +0,0056 USD |
(EUA, EUA2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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