Sehr geehrte Damen und Herren,
Mitte des 18. Jahrhunderts begann in Coalbrookdale im Westen Englands mit der ersten koksgefeuerten Eisenverhüttung ein entscheidender Schritt der Industriellen Revolution. In den Jahren 1775–79 wurde dort sogar die erste Eisenbrücke der Welt errichtet. Rund 250 Jahre später hätte die Staatengemeinschaft auf der Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien das Ende der fossilen Brennstoffe als Energielieferant beschließen können. Doch dazu ist es bekanntlich nicht gekommen.
Die Konferenz endete stattdessen mit einem Minimalkompromiss: Der globale Treibhausgasausstoß soll weiter deutlich reduziert werden, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens einzuhalten. Zudem soll ein „Globaler Umsetzungsbeschleuniger“ geschaffen werden, welcher ambitionierte Initiativen unter dem Dach der UN-Klimakonferenzen unterstützt. Ein zentrales Ergebnis betrifft die Klimahilfen für Entwicklungsländer: Bis 2035 sollen diese verdreifacht werden, auf voraussichtlich 120 Milliarden US-Dollar jährlich.
Deutschland beteiligt sich mit einer Milliarde Euro über zehn Jahre an einem neuen Tropenwaldfonds namens „Tropical Forest Forever Facility“ (TFFF), den Gastgeber Brasilien vorgestellt hat. Der Fonds soll Länder belohnen, die ihre Wälder erhalten, und langfristig Milliardenbeträge für den Schutz des Regenwaldes mobilisieren.
Darüber hinaus wurde in Belém eine neue Klima-Allianz ins Leben gerufen: die „Open Coalition on Compliance Carbon Markets“. Ziel ist es, die bestehenden Emissionshandelssysteme weltweit zu harmonisieren und damit den internationalen Handel transparenter und fairer zu gestalten. Neben der EU gehören bislang China, Kanada, Großbritannien, Mexiko, Chile und Sambia zur Allianz.
Die neue Allianz erhöht den Druck auf Staaten, die sich bislang verweigern – darunter die USA, Russland und Saudi-Arabien. China demonstriert zugleich die wirtschaftlichen Chancen: 2025 erzielte das Land mit dem Export grüner Technologien bereits höhere Einnahmen als die USA mit fossilen Energien. Ein global abgestimmter CO2-Markt könnte Emissionen verteuern und Investitionen in klimafreundliche Technologien beschleunigen. EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra bezeichnete die Koordination der CO2-Märkte als möglichen Katalysator für die Energiewende.
Die Preise für EUA im Europäischen Emissionshandel ETS1 bewegten sich in der vergangenen Handelswoche in einer deutlich schmaleren Preisspanne als in der Woche zuvor. Trotz der geringeren Dynamik und einer eher schwachen zweiten Wochenhälfte blieb der Kurs weiterhin leicht bullisch. Am unteren Rand standen 79,52 EUR und in der Spitze 81,89 EUR in den Büchern.
Der Auktionskalender weist für diese Woche Versteigerungen an allen fünf Tagen und ein Gesamtvolumen von 13.657.500 Zertifikaten aus. Um noch Zertifikate des nationalen Emissionshandels nEHS für das Jahr 2025 zu erwerben, verbleiben lediglich noch die vier Auktionstermine in dieser und in der kommenden Woche. Der Nachkauf im Rahmen der 10-Prozent-Regelung startet am 13.01.2026.
| Instrument | 14.11.25 | 21.11.25 | Veränderung |
| EUA (Dezember-2025-Future) | 80,93 EUR | 80,41 EUR | -0,52 EUR |
| EUA2 (Dezember-2028-Future) | 70,15 EUR | 69,67 EUR | -0,48 EUR |
| nEZ25 (nationale Emissionszertifikate (D)) | 55,00 EUR | 55,00 EUR | +0,00 EUR |
| UKA (Dezember-2025-Future (UK)) | 57,00 GBP | 57,77 GBP | +0,77 GBP |
| UK Natural Gas (Dezember-2025-Future) | 82,39 GBP | 78,56 GBP | -3,83 GBP |
| ICE Brent Crude Oil (Januar-2026-Future) | 64,39 USD | 61,84 USD | -2,55 USD |
| EURO (Forex) | 1,1621 USD | 1,1514 USD | -0,0107 USD |
(EUA, EUA2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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