Sehr geehrte Damen und Herren,
derzeit gibt es viele wichtige Themen im Bereich Klimaschutz und CO2-Emissionshandel.
30. Weltklimakonferenz in Brasilien
Heute beginnt am Rande des Amazonas-Gebietes die 30. Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém. Diese findet genau 10 Jahre nach der Pariser Klimaschutzkonferenz statt, in welcher die globale Erwärmung durch ambitionierte Treibhausgasreduktion auf 1,5°C begrenzt werden sollte.
10 Jahre später ist klar, dass die Staatengemeinschaft dieses Ziel bereits jetzt klar verfehlt hat und dass der kleine blaue Planet auf eine Erwärmung von 2,8°C bis zum Ende des Jahrhunderts zusteuert, wie das UN-Umweltprogramm der Vereinten Nationen im Vorfeld der COP30 mitteilte.
In den vergangenen Jahren wurden bei der COP28 in Dubai und der Klimakonferenz 2024 in Baku wichtige Beschlüsse zur Klimaschutzfinanzierung gefasst. Bis 2035 sollen Entwicklungsländer jährlich 1,3 Billionen US-Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen erhalten, mindestens 300 Milliarden Dollar sind als verbindliche Hilfen für besonders betroffene Länder vorgesehen.
Bei der COP30 stehen erneut die nationalen Klimaziele im Fokus, doch nicht alle Staaten haben ihre Beiträge für 2035 eingereicht. Ein weiteres zentrales Thema ist die internationale Finanzierung des Klimaschutzes. Viele weniger wohlhabende Länder kritisieren unzureichende und unverbindliche Hilfszusagen; zudem wird über die Kosten der Anpassung an den Klimawandel verhandelt.
Auseinandersetzungen werden auch beim Ausstieg aus fossilen Energien erwartet.
Brasilien hat eine „Action Agenda“ mit sechs Themenblöcken und 30 Zielen vorbereitet, darunter Waldschutz, Energiewende und nachhaltige Landwirtschaft. Der Schutz der Regenwälder spielt hierbei eine zentrale Rolle. Brasilien plant, einen 125-Milliarden-Dollar-Fonds für den globalen Tropenwaldschutz zu initiieren, finanziert aus öffentlichen und privaten Mitteln. Viele Länder haben bereits milliardenschwere konkrete Zusagen gemacht, Deutschland bleibt noch vage.
Verschiebung EU ETS2 auf 2028
Im Vorfeld der COP30 hat sich die europäische Union darauf geeinigt, den Start des EU-Emissionshandelssystems für die Sektoren Transport und Gebäude von 2027 auf 2028 zu verschieben und Eingriffe im Markt vorzunehmen, insofern die Preise zu deutlich über das zu Beginn vorgesehene Niveau von maximal 45 Euro steigen sollten.
Nationales Emissionshandelssystem in Deutschland
Die Verschiebung hat des EU ETS2 hat dabei direkte Auswirkungen auf den nationalen Emissionshandel im Jahr 2027, denn hier wurde bereits die Rechtsgrundlage geschaffen, wie in diesem Fall die Bepreisung der Auktionen für die nationalen Emissionszertifikate stattfinden soll.
Nachdem im kommenden Jahr eine Spanne von 55 bis 65 Euro in den Auktionen gelten soll, wird im Jahr 2027 der mengengewichtete Durchschnittspreis des vorletzten Quartals als Preis für die Versteigerungen der CO2-Zertifikate angewandt.
Dies stellt für viele handelspflichtige Unternehmen eine hohe Herausforderung bezüglich einer optimalen Beschaffungsstrategie sowie einer sinnvollen Absicherung gegen deutlich steigende Preise dar.
Gerne unterstützen wir Sie hier mit Rat und Tat durch unsere langjährige Erfahrung im europäischen Emissionshandel EU ETS.
In der vergangenen Woche hat die European Energy Exchange EEX zudem den neuen Auktionskalender für das Jahr 2026 veröffentlicht. Der erste Versteigerungstag ist dabei der 13.01.2026, an welchem Zertifikate mit dem Geltungsjahr 2025 zum Preis von 55 Euro im Rahmen der 10%-Nachkaufregelung erworben werden können. Die letzte Gelegenheit zum Nachkauf an der EEX bietet der 17.09.2026.
Zwischen Juli und Oktober sollen dann planmäßig die regulären Versteigerungen für 2026er nEZ durchgeführt in der Preisrange von 55 bis 65 Euro durchgeführt werden.
EU Emissionshandel EU ETS1
Zu Beginn der vergangenen Handelswoche durchbrachen die EUAs eine wichtige Widerstandslinie auf dem Weg zur 80-Euro-Marke und überwanden auch diese am vergangenen Dienstag mühelos. Im Laufe der Woche konnte sich das bullishe Sentiment nicht weiter durchsetzen und die EUAs gingen unterhalb der 80-Euro-Marke, jedoch oberhalb der am Montag durchbrochen Widerstandslinie ins Wochenende.
Sollten sich in dieser Woche die Bären durchsetzen, gibt es im Bereich kurz unterhalb von 78 Euro einen nächsten Support. Wenn allerdings die Bullen die Kurse wieder über die 80er Marke befördern, wäre der nächste relevante charttechnische Widerstand erst im Bereich oberhalb von 83 Euro zu verorten.
In dieser Woche werden an der EEX an allen fünf Handelstagen insgesamt 13.657.500 EUAs im Rahmen der Versteigerung offeriert.
| Instrument | 31.10.25 | 07.11.25 | Veränderung |
| EUA (Dezember-2025-Future) | 78,54 EUR | 79,47 EUR | +0,93 EUR |
| EUA2 (Dezember-2028-Future) | 68,41 EUR | 68,49 EUR | +0,08 EUR |
| nEZ25 (nationale Emissionszertifikate (D)) | 55,00 EUR | 55,00 EUR | +0,00 EUR |
| UKA (Dezember-2025-Future (UK)) | 56,27 GBP | 55,35 GBP | -0,92 GBP |
| UK Natural Gas (Dezember-2025-Future) | 80,87 GBP | 81,15 GBP | +0,28 GBP |
| ICE Brent Crude Oil (Januar-2026-Future) | 63,72 USD | 64,77 USD | +1,05 USD |
| EURO (Forex) | 1,1537 USD | 1,1565 USD | +0,0028 USD |
(EUA, EUA2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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