Sehr geehrte Damen und Herren,
die abgabepflichtigen Unternehmen im nationalen Emissionshandel Deutschlands gemäß Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) müssen bis spätestens Donnerstag ihrer Berichtspflicht nachgekommen sein. Zudem werden hierbei die Daten hinsichtlich der Berichtspflicht gemäß Treibhausemissionshandelsgesetz (TEHG) für das EU ETS 2 ermittelt.
Nicht nur, dass das von der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) vorgegebene Formular-Management-System in der vergangenen Woche nicht ordnungsgemäß funktionierte, die gesamte Website der DEHSt war am Freitag teilweise nicht zu erreichen.
Die Strafen für zu spät oder nicht abgegebene Berichte sind erheblich und es gibt keine Garantie dafür, dass die DEHSt hier wegen eigener IT-Probleme Ausnahmeregelungen verhängen wird.
Da nicht sicher gestellt werden kann, dass dies ebenfalls bei der Abgabe der nationalen Emissionszertifikate ebenfalls geschieht, sollten daher noch zu beschaffende Volumina bereits besser in den kommenden Wochen beschafft und abgegeben werden, um auch eventuellen Problemen vorzubeugen. Hier ist das Abgabefristende am 30.09.2025.
Aktuell schreibt das Umweltbundesamt die elektronische Plattform aus, über welche im kommenden Jahr die Auktionen im nationalen Emissionshandelssystem durchgeführt werden sollen. Diese sollen spätestens am 01.07.2026 beginnen. Bislang hat sich hier die EEX aufgrund ihrer Expertise und Referenzen durchgesetzt und es wäre verwunderlich, wenn eine andere digitale Plattform Einsatz finden sollte, auszuschließen ist dies jedoch nicht. Ebenfalls ist noch nicht klar, wie das Zulassungsverfahren für zugelassene Intermediäre oder Teilnehmer sein wird.
Im EU ETS 1 haben sich die Kurse am vergangenen Donnerstag aus dem Abwärtstrend zumindest kurzfristig verabschiedet und sowohl 70-Euro-Marke als auch die 200-Tagelinie, welche aktuell bei 70,27 Euro liegt, nach oben durchbrochen. Auf Wochenschlusskursbasis schloss der Benchmark-Kontrakt mit einem Plus von 2,1% bei 71,34 Euro.
Gestern haben sich EU-Präsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump in Turnberry in Schottland, nachdem Letzterer sich auf seinen dortigen Golfplätzen präsentierte.
Von der Leyen kam gerade erst aus China zurück, wo sie Alternativen zu den USA als Handelspartner eruiert hat, was nicht zuletzt eine Botschaft an Trump hinsichtlich seiner Zollpolitik war.
Da Trump den glänzenden Showdown für sich selbst in Anspruch nehmen wollte, hatte er die bisherigen Verhandler für eine Einigung im Zollbereich nicht mit den ausreichenden Kompetenzen dafür ausgestattet. Zudem konnte er so offiziell auf US-Staatskosten auf seinen eigenen Golfplätzen spielen und somit einmal mehr unter Beweis stellen, wo sein Handicap liegt.
Gestern Abend dann kam die Meldung, dass Exporte aus der EU in die USA nun mit 15% an Stelle der bislang aus Washington angekündigten 30% ab August gelten.
Zudem wurde für diverse Waren wie Stahlschrott ein Exportstopp vereinbart.
Dies wird sicherlich die Finanz, Waren und Energiemärkte in den nächsten Tagen beruhigen, auch wenn es gewiss von einigen Marktteilnehmern erwartetet worden war.
Instrument | 18.07.25 | 25.07.25 | Veränderung |
EUA (Dezember-2025-Future) | 69,89 EUR | 71,34 EUR | +1,45 EUR |
EUA 2 (Dezember-2028-Future) | 78,39 EUR | 83,01 EUR | +4,62 EUR |
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D)) | 55,00 EUR | 55,00 EUR | +0,00 EUR |
UKA (Dezember-2025-Future (UK)) | 49,21 GBP | 50,10 GBP | +0,89 GBP |
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future) | 94,50 GBP | 93,38 GBP | -1,12 GBP |
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future) | 67,33 USD | 66,65 USD | -0,68 USD |
EURO (Forex) | 1,1626 USD | 1,1742 USD | +0,0116 USD |
(EUA, EUA 2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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