Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 13.10.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

Künftig wird es erlaubt sein, unvermeidbare CO2 – Emissionen durch Auffangen und dauerhafte Speicherung im Meeresboden zu reduzieren. Das Bundeskabinett hat zwei Gesetzentwürfe verabschiedet, um die rechtlichen Grundlagen für CCS-Technologien (Carbon Capture and Storage) zu schaffen, wie das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit in der letzten Woche mitteilte.

Die Entscheidung des Kabinetts verfolgt dabei zwei Ziele: Erstens soll eine Änderung von Artikel 6 des Londoner Protokolls ratifiziert werden, sodass Deutschland CO2 zur Speicherung ins Ausland exportieren kann. Auf dieser Basis können auch bilaterale Abkommen über den Export von CO2 geschlossen werden. Zudem wird es künftig möglich sein, CO2 sowohl im deutschen Meeresuntergrund der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) als auch auf dem Festlandssockel zu speichern.

Das Kohlendioxid-Speicherungsgesetz, das im August 2025 beschlossen wurde, verpflichtet besonders zum Schutz der Meeresschutzgebiete: Die Einleitung von CO2 unter diesen Gebieten sowie in einer acht Kilometer breiten Pufferzone ist verboten. Dasselbe gilt für die sogenannte Kohärenzsicherungsfläche südlich des Naturschutzgebietes „Sylter Außenriff/Östliche Deutsche Bucht“. Auch dürfen die für die Speicherung vorgesehenen Gesteinsschichten nicht unterhalb geschützter Meeresgebiete liegen.

Die Industrieunternehmen, welche die Speicherung in Anspruch nehmen können, profitieren allein durch die Tatsache, dass Sie für diese via CCS abgeschiedenen und gespeicherten Mengen an CO2 keine Emissionszertifikate im EU ETS erwerben müssen und gegebenenfalls kostenlos zugeteilte Zertifikate gewinnbringend veräußern können.

In der vergangenen Woche haben die EU Emissionsrechte bereits am Montag kurzfristig die Marke von 80 Euro überschritten und diese auch am Freitag nochmals getestet. Auf Tagesschlusskursbasis konnten die EUAs im Benchmark-Kontrakt ebenfalls nicht über dieser psychologisch wichtigen Marke verbleiben. Die Handelsspanne der letzten Handelswoche lag zwischen 77,90 und 80,37 Euro.

Sollten sich die Bullen in dieser Woche durchsetzen, wäre der nächste relevante charttechnische Widerstand im Bereich um die 83 Euro zu verorten. Sollte die Barriere bei 80 Euro nicht auf Tagesschlusskursbasis geknackt werden können, wäre der nächste Support im Bereich um die 76 Euro. Die 200-Tages-Linie liegt derweil bei 71,93 und die 38-Tages-Linie stieg auf 76,40 Euro an.  

In dieser Woche kommen regulär 13.657.500 EUA an allen fünf Handelstagen zur Versteigerung an der Leipziger EEX.

             Instrument03.10.2510.10.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)79,16 EUR79,68 EUR+0,52 EUR
EUA2 (Dezember-2028-Future)87,13 EUR87,66 EUR+0,53 EUR
nEZ25 (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))57,02 GBP55,53 GBP-1,49 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)83,10 GBP84,22 GBP+1,12 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)64,53 USD62,73 USD-1,80 USD
EURO (Forex)1,1743 USD1,1623 USD-0,0120 USD

(EUA, EUA2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung. Gerne können Sie auch hier einen Beratungstermin mit einem Spezialisten aus unserem Haus buchen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team