Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 03.04.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

nun ist es also von allerhöchster Stelle sozusagen amtlich bestätigt: Der Klimawandel ist nicht durch den Menschen verursacht und deshalb auch nicht aufzuhalten. Zu dieser Erkenntnis kam niemand geringerer als der russische Präsident Wladimir Putin beim Arktisforum in der nordrussischen Stadt Archangelsk.

Schon zuvor hatte Putin die globale Erwärmung des Klimas begrüßt, weil dadurch Rohstoffvorkommen und Transportrouten freigelegt würden, deren Erschließung bislang als zu teuer gegolten habe. Und damit stellt er sich in sonst eher seltener Einigkeit auf dieselbe Position wie US-Präsident Donald Trump, welcher ebenfalls bezweifelt, dass Industrie, Verkehr und andere menschliche Aktivitäten primär für die globale Klimaerwärmung verantwortlich sind. Das Pariser Klimaschutzabkommen will er entsprechend dieser Logik schon bald aufkündigen. Da diese Frage nun also von solch kompetenter Seite abschließend beantwortet werden konnte, müssen sich weltweit die übrigen Politiker und Wissenschaftler nun keinen Kopf mehr machen.

Der Rohölpreis legte in der vergangenen Woche deutlich zu und konnte damit die erheblichen Einbußen seit Anfang März zumindest teilweise wieder ausgleichen. Hierbei dürfte es sich wohl vor allem um eine technische Reaktion gehandelt haben. Aus der OPEC sowie aus Russland verstärken sich weiterhin die Hinweise auf eine Verlängerung der Produktionsdrosselung, was stützend auf den Kurs wirkt, während auf der anderen Seite die hohen Lagerbestände in den USA einen noch stärkeren Preisanstieg ausbremsen.

Der CO2-Preis konnte in der letzten Woche hiervon allerdings noch nicht erkennbar profitieren. Mit knapp 23 Millionen Zertifikaten erlebten wir die auktionsstärkste Woche seit vielen Jahren. Diese Mengen frischer Zertifikate sowie die fortlaufende Zuteilung kostenloser Berechtigungen wurden allerdings vom Markt recht gut absorbiert, sodass sich die Korrektur insgesamt in Grenzen hielt. Von seinem absoluten Tiefststand bei 4,58 EUR am Montag konsolidierte sich der Preis bis auf 4,69 EUR zum Settlement am Freitag.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)
Instrument 31.03.17 24.03.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 4,68 EUR 4,76 EUR -0,08 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 4,69 EUR 4,77 EUR -0,08 EUR
CER (Spotmarkt) 0,27 EUR 0,26 EUR +0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 53,63 USD 50,98 USD +2,65 USD
EURO (Currency, Forex) 1,0665 USD 1,0808 USD -0,0143 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Ihre

Advantag Services GmbH

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 27.03.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Bundesumweltamt hat zu Beginn der vergangenen Woche die Klimabilanz 2016 vorgestellt. Demnach sind in Deutschland die CO2-Emissionen im abgelaufenen Jahr um 4 Millionen Tonnen im Vergleich zu 2015 gestiegen.

Überproportional stark ist dabei die Umweltbelastung durch den Verkehrssektor angewachsen: Hier sind es 5,4 Millionen Tonnen mehr als 2015, ein Plus von 3,4 Prozent. Der Anstieg der Verkehrsemissionen geht nach Angaben des Amtes vor allem darauf zurück, dass mehr Diesel getankt wurde und der Straßengüterverkehr um 2,8 Prozent gewachsen sei. „Wenn sich im Verkehrssektor nicht bald etwas bewegt, werden wir unsere Klimaschutzziele verfehlen. Die Effizienzsteigerungen bei Fahrzeugen sind durch das Verkehrswachstum auf der Straße verpufft“, sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Anders als auf der Straße erlebte der klimafreundliche Schienengüterverkehr 2016 einen Rückgang bei den transportierten Tonnenkilometern um 0,5 Prozent. Grund seien laut UBA die zu niedrigen Mautsätze für Lkw und die günstigen Spritpreise. Letztere führten zu einem Plus von 3,5 Prozent beim Dieselabsatz (Benzin: plus 2 Prozent).

Die Kohlendioxid-Emissionen aus dem Sektor Energiewirtschaft sanken dagegen erneut trotz einer leichten Zunahme der Stromerzeugung. Aufgrund der Preisentwicklung wurde erstmalig seit 2010 wieder mehr emissionsärmeres Erdgas eingesetzt, das andere fossile Energieträger ersetzte. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern lag nur geringfügig über dem Niveau des Vorjahres. Die Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik ging witterungsbedingt sogar zurück.

Der CO2-Markt hat unterdessen in der vergangenen Woche deutliche Verluste verzeichnet und seine stabile Seitwärtsbewegung nach unten durchbrochen. Während ein prall gefüllter Auktionskalender rund 21,5 Millionen frische Zertifikate auf den Markt spülte, ebbte die Nachfrage seitens der abgabepflichtigen Unternehmen deutlich ab. Zudem belastete auch der anhaltend schwächelnde Ölsektor den Kurs für die Europäischen Verschmutzungsrechte.

Bei einem Krisentreffen am Wochenende beschwor der Opec-Generalsekretär die ölproduzierenden Länder, trotz der sinkenden Preise an Förderkürzungen festzuhalten. Man müsse „geduldig sein und einen starken Willen zeigen, damit die getroffenen Entscheidungen ihren Weg gehen können.“ Ob dieser Apell jedoch wirklich ankommt, scheint absolut nicht sicher zu sein, da niedrigere Fördermengen bei gleichzeitig sinkenden Preisen die Staatskassen erheblich belasten. Verantwortlich für dieses Dilemma sind offensichtlich US-amerikanische Förderunternehmen, welche den Markt mit Öl der umstrittenen Fracking-Technologie fluten. Und die Signale aus den Staaten könnten hier nicht eindeutiger sein, da am vergangenen Freitag die Trump-Administration das OK für die von Obama gestoppte Pipeline Keystone XL gegeben hat. Die Keystone XL ist eine Erweiterung einer bereits 2010 in Betrieb genommenen Pipeline, die aus dem kanadischen Calgary in die USA führt. Über die 1.900 Kilometer lange Erweiterung der Röhre sollen täglich bis zu 830 000 Barrel (oder rund 132 Millionen Liter) aus Teersand gewonnenes Öl bis zur Küste am Golf von Mexiko gepumpt werden.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)
Instrument 24.03.17 17.03.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 4,76 EUR 5,13 EUR -0,37 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 4,77 EUR 5,14 EUR -0,37 EUR
CER (Spotmarkt) 0,26 EUR 0,28 EUR -0,02 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 50,98 USD 51,74 USD -0,76 USD
EURO (Currency, Forex) 1,0808 USD 1,0754 USD +0,0054 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Ihre

Advantag Services GmbH

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 20.03.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach dem radikalen Preissturz am Ölmarkt suchte dieser in der vergangenen Woche nach neuer Orientierung. Unterschiedliche bis widersprüchliche Aussagen verunsicherte allerdings die Händler weiterhin. Besonders das Spannungsverhältnis zwischen den großen Playern Saudi-Arabien, Iran und USA lassen die optimistischen Stimmen mehr und mehr verstummen. Dies könnte sich in der nächsten Zeit erneut in einer weiteren Preiskorrektur widerspiegeln.

Der Markt für die Europäischen Verschmutzungsrechte hat sich in der vergangenen Woche sehr abwartend gezeigt. In einer extrem schmalen Preisspanne von gerade einmal 16 Cent bewegte sich der Preis zwischen 5,09 EUR und 5,25 EUR seitwärts. Angebot und Nachfrage halten sich momentan offensichtlich die Waage und sinnvolle Impulse für eine deutliche Steigerung der Volatilität sind aktuell auch nicht zu erkennen.

Anders sieht da die Diskrepanz in der Bewertung des Klimawandels zwischen der neuen US-Administration und führenden Energieagenturen aus. So haben die Internationale Energieagentur und die Internationale Organisation für Erneuerbare Energien vor einigen Tagen in Berlin ihre neuesten Untersuchungsergebnisse vorgelegt. Demnach sei das weltweite Klimaschutzziel, die Erderwärmung auf unter zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, nur durch einen radikalen Kurswechsel zu erreichen. Dem Bericht zufolge müsste schnell und massiv in den Ausbau von Wind- und Sonnenenergie investiert sowie alle Gebäude energetisch saniert werden.

Das sehen die Verantwortlichen in den USA neuerdings ganz anders. Präsident Donald Trump hat kürzlich seinen ersten Budgetvorschlag vorgestellt, wonach er bei der Umweltbehörde EPA massive Kürzungen vornehmen möchte. So soll die Zahl der Mitarbeiter um mehr als 20 Prozent verringert und das Budget um 2,6 Milliarden Dollar auf das niedrigste Niveau seit 40 Jahren gekürzt werden. Vorgesehen ist in diesem Zusammenhang, ohne Ausnahme sämtliche Klimaschutzvorhaben der USA ersatzlos zu streichen. Trump muss dabei auch nicht mit Widerstand aus der EPA selbst rechnen, da ihr Chef, Scott Pruitt, nicht glaubt, dass CO2 der Hauptverursacher der Erderwärmung ist.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)
Instrument 17.03.17 10.03.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 5,13 EUR 5,16 EUR -0,03 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 5,14 EUR 5,17 EUR -0,03 EUR
CER (Spotmarkt) 0,28 EUR 0,28 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 51,74 USD 51,38 USD +0,36 USD
EURO (Currency, Forex) 1,0754 USD 1,0674 USD +0,0080 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ihre

Advantag Brokerage GmbH

Namensänderung Advantag Brokerage GmbH

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 20. März 2017 hat die Gesellschafterversammlung der Advantag Brokerage GmbH beschlossen, den Firmennamen in Advantag Services GmbH zu ändern.

Durch die neue Firmierung wollen wir unseren Dienstleistungscharakter noch stärker zum Ausdruck bringen und gleichzeitig unser Dienstleistungsportfolio im Bereich der nachhaltigen Finanzdienstleistungen unter dem neuen Namen Advantag Services GmbH weiter ausbauen.

Zum Download finden Sie den notariellen Beschluss der Satzungsänderung; die Eintragung der Änderung im Handelsregister ist bereits in Auftrag gegeben worden.

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Advantag Services GmbH

Raik Oliver Heinzelmann

Geschäftsführer

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 13.03.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu Beginn der vergangenen Woche setzte am Ölmarkt ein dramatischer Preissturz ein, welcher noch immer – wenn auch in abgeschwächter Form – anhält.

So erreichte der Preis für Rohöl der Marke Brent am Montag noch einen Spitzenwert von 56,21 USD, sackte danach aber im steilen Sinkflug bis zum Freitag um satte fünf USD ab. Einen derart niedrigen Ölpreis gab es nicht mehr seit dem 30. November 2016, dem Tag der als historisch betrachteten OPEC-Sitzung. Die bis dahin noch religiös-politisch völlig zerstrittene Organisation erdölexportierender Länder sowie kurz danach 13 weitere Staaten einigten sich bekanntermaßen auf eine Reduzierung der Ölfördermengen um mehr als eine Million Barrel täglich. Die Aussicht auf eine Verknappung des Rohstoffes hievte den Kurs folgerichtig auf ein Niveau oberhalb von 55 USD an.

Dass es trotzdem jetzt zu diesem dramatischen Preissturz kam, erklären Analysten mit der Tatsache, dass trotz übereinstimmender Angaben über tatsächliche Produktionsdrosselungen die Lagerbestände nicht abnehmen. Auch die Daten zu den tatsächlichen Öllieferungen aus der OPEC zeigen keinerlei Veränderungen nach unten. Hinzu kommen erneut Ängste in Bezug auf Produktionssteigerungen beim Schieferöl aus den USA. Diese Möglichkeit hatten Skeptiker von Anfang an als Schwachpunkt gesehen, denn ein höherer Ölpreis macht das relativ teure Fracking wieder attraktiver. Diese Befürchtung wird von Aussagen über geplante Ausgabensteigerungen der US-Ölförderer zusätzlich untermauert. Ohne neue, starke Signale seitens der Förderländer ist nun sogar eine weitergehende Korrektur bis zur 40-Dollar-Marke im Bereich des Möglichen.

Auch der CO2-Markt hat diesen erheblichen Preissturz beim Öl zu spüren bekommen. So setzte zum Wochenbeginn ebenfalls eine deutliche Korrektur ein, welche allerdings bei 5,08 EUR eine solide Unterstützung fand. Die positiven Effekte durch die Beschlüsse zur Reform des ETS sind dadurch zwar aufgezehrt worden, die unterstützende Wirkung ist aber dennoch weiterhin erkennbar. Damit deutet sich aktuell eine Seitwärtsbewegung oberhalb der Fünf-Euro-Marke an.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)
Instrument 10.03.17 03.03.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 5,16 EUR 5,59 EUR -0,43 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 5,17 EUR 5,60 EUR -0,43 EUR
CER (Spotmarkt) 0,28 EUR 0,28 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 51,38 USD 55,78 USD -4,40 USD
EURO (Currency, Forex) 1,0674 USD 1,0623 USD +0,0051 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

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Mit freundlichen Grüßen

 

 

Ihre

Advantag Brokerage GmbH