Abgabefristende im Emissionshandel

Geldern, 01.09.2025

  • Am 30.09.2025 endet die Abgabefrist für Emissionsrechte im EU ETS
  • Ebenfalls am 30.09.2025 endet die Abgabefrist im nEHS
  • Letzte Auktion im nationalen Emissionshandel für 2024er Zertifikate am 18.09.2025

Der europäische Emissionshandel (EU ETS), welcher vor 20 Jahren eingeführt worden ist, zeigt Wirkung. Seit dessen Beginn haben die dem Emissionshandel unterliegenden ca. 9.000 Unternehmen in der Europäischen Union ihren Ausstoß an Treibhausgasen, allen voran CO2, mehr als halbiert.

Die verpflichteten Unternehmen müssen hierbei für jede Tonne CO2 oder dessen Äquivalent an anderen klimaschädlichen Treibhausgasen (CO2e) ein Emissionsrecht EUA – European Allowance) abgeben. Die Abgabefrist für das Jahr 2024 endet am Dienstag, dem 30.09.2025.

Für den im Jahr 2021 in Deutschland für die Sektoren Gebäude und Verkehr eingeführten nationalen Emissionshandel (nEHS) ist das Ender der Abgabefrist ebenfalls am 30.09.2025 für die nationalen Emissionszertifikate mit der Jahreskennung 2024 (nEZ24).

Hierbei können noch bis Donnerstag, den 18.09.2025 Zertifikate zum Preis von EUR 45,00 je nEZ24 an der Leipziger European Energy Exchange (EEX) im Rahmen der Nachkaufregelung erworben werden.

Ab dem kommenden Jahr ist auch beim nationalen Emissionshandel das Ende der Festpreisphase gekommen und die Zertifikate werden in einer Handelsspanne von EUR 55,00 bis EUR 65,00 versteigert. Ab 2027 ist die europaweite Einführung des EU ETS 2 für die Sektoren Gebäude und Energie geplant, wobei der Preis wie im EU ETS durch Angebot und Nachfrage geregelt wird.

Als Intermediär an der EEX beschafft die Advantag GmbH für ihre Kunden Emissionszertifikate an der Börse oder in bilateralen Geschäften seit über 15 Jahren mit der Erfahrung im Handel von mehr als 60 Millionen Zertifikaten unkompliziert und schnell. Zudem arbeiten die Spezialisten des Emissionshandels-unternehmens eine optimale Beschaffungsstrategie aus, da der Markt für Emissionsrechte teilweise einer hohen Volatilität unterliegt.

Über die ADVANTAG GmbH

Die Advantag GmbH hat sich seit mehr als 15 Jahren auf den Handel von marktbasierten Klimaschutzinstrumenten spezialisiert und bietet ihren Kunden maßgeschneiderte Lösungen im Bereich der einzelnen verpflichtenden und freiwilligen Märkte an. Unter anderem ist Advantag Intermediär (Broker Dealer) im verpflichtenden Europäischen Emissionshandel EU ETS, dem nationalen deutschen Emissionshandel nach Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG), dem Handel von Emissionsrechten für den internationalen Flugverkehr (CORSIA), dem Handel von Herkunftsnachweisen (HKN) für Grünstrom und dem Handel von F-Gas-Quoten aktiv. Advantag besitzt die Börsenmitgliedschaften an diversen Handelsplätzen für marktbasierte Klimaschutzinstrumente.

Pressekontakt

Advantag GmbH

Glockengasse 5

47608 Geldern

Telefon: +49 2831 1348220

E-Mail: presse@advantag.de

Homepage: www.advantag.de   

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 01.09.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

Thyssenkrupp hat in der vergangenen Woche eine Abschwächung des EU-Emissionshandels (EU ETS 1) gefordert, indem die Industrie bis 2050 weiterhin teilweise freie Emissionsrechte erhalten soll. Dies wären insgesamt 11 Jahre länger, als dies in Bezug auf die Umsetzung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens vorgesehen ist.

Wettbewerber, wie die Salzgitter AG, Dillinger und Saarstahl hingegen haben sich klar gegen eine Verlängerung der Ausgabe freier Zertifikate und somit die Schwächung der Wirkung des Emissionsrechtehandels ausgesprochen, da dies diejenigen Unternehmen bestrafen würde, welche aktiv an der Dekarbonisierung gearbeitet haben.

Die Einnahmen aus dem Emissionshandel sind zweckgebunden und sollen für die Transformation in eine klimaneutrale Gesellschaft verwendet werden. Hierzu gibt es den sogenannten Klima- und Transformationsfonds (KTF).

Nun kam das deutsche Finanzministerium auf den Gedanken, Gelder aus dem KTF zweckentfremdet zu verwenden, um Emissionszertifikate aus anderen Ländern zu kaufen, wenn Deutschland seine Treibhausgas-Reduktionsziele in den kommenden Jahren nicht einhält.

Wie der Expertenrat für Klimafragen ermittelt hat, wird Deutschland bis 2030 ca. 224 Millionen Tonnen CO2 oder dessen Äquivalent in anderen Treibhausgasen zu viel ausstoßen, wofür nun durch den Finanzminister Klingbeil (SPD) Mittel gefunden werden müssen.

Sowohl aus den Reihen der Union als auch von der Opposition wird diese Idee deutlich kritisiert.

In der vergangenen Woche haben sich die Preise der EU-Emissionsrechte im Benchmark-Kontrakt in einer Preisspanne von 71,31 bis 73,30 Euro bewegt. Dabei blieben die EUAs charttechnisch orientiert und legten auf Wochenschlusskursbasis moderate 0,6% zu.

An der EEX werden in dieser Woche an allen fünf Handelstagen insgesamt 13.657.500 Emissionsrechte versteigert, was einem Plus in Höhe von 20,3% gegenüber der Vorwoche entspricht.

ANSTEHENDE TERMINE

18.09.2025Letzter Auktionstermin nationale Emissionszertifikate (nEZ24) an der EEX mit Jahreskennung 2024 zum Preis von EUR 45,00
30.09.2025Ende der Abgabefrist für nationale Emissionszertifikate (nEZ24) für das Jahr 2024
30.09.2025Ender der Abgabefrist für EU Emissionsrechte (EUA/EUAA) für das Jahr 2024
04.12.2025Letzte Auktion für nationale Emissionszertifikate im Jahr 2025 (nEZ25)
15.12.2025Letzte Auktion für Europäische Emissionsrechte (EUA) im Jahr 2025
07.01.2026Erste Auktion für Europäische Emissionsrechte (EUA) im Jahr 2026
Instrument22.08.2529.08.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)72,53 EUR72,99 EUR+0,46 EUR
EUA 2 (Dezember-2028-Future)88,24 EUR88,64 EUR+0,40 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))52,19 GBP53,14 GBP+0,95 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)91,78 GBP86,39 GBP-5,39 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)66,77 USD66,89 USD+0,12 USD
EURO (Forex)1,1720 USD1,1685 USD-0,0035 USD

(EUA, EUA 2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung. Gerne können Sie auch hier einen Beratungstermin mit einem Spezialisten aus unserem Haus buchen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 25.08.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

militärische Aktivitäten sind ein weitgehend unterschätzter Faktor im globalen Klimawandel. Trotz ihrer enormen Emissionen werden sie in internationalen Klimaverträgen wie dem Kyoto-Protokoll und dem Pariser Abkommen kaum berücksichtigt. Die Erfassung von Militäremissionen erfolgt meist freiwillig – viele Staaten berufen sich auf Sicherheitsbedenken und veröffentlichen keine oder nur unvollständige Daten.

So wurden beim Gaza-Krieg nach Hochrechnungen bislang mindestens 32 Millionen Tonnen an Treibhausgasen verursacht. Der Krieg in der Ukraine hat in den letzten drei Jahren sogar 230 Millionen Tonnen hervorgebracht und auch die deutsche Bundeswehr verursacht jährlich Treibhausgasemissionen von ca. 10 Millionen Tonnen.

Laut einem Arbeitspapier der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) machen militärische Emissionen weltweit etwa 5,5 % der globalen Treibhausgasemissionen aus. Diese Zahl umfasst sowohl direkte Emissionen durch Kampfhandlungen als auch indirekte durch Infrastruktur, Logistik und Wiederaufbau.

Bewaffnete Konflikte sind somit ein bedeutender, aber oft übersehener Treiber des Klimawandels. Die geschätzten Emissionen einzelner Kriege zeigen, dass militärische Aktivitäten nicht nur Menschenleben kosten, sondern auch die Klimaziele gefährden. Eine stärkere Integration militärischer Emissionen in die Klimapolitik ist daher dringend erforderlich.

Die europäischen Emissionsrechte (EUA) haben sich in der vergangenen Woche weiterhin charttechnisch orientiert und haben sich oberhalb der 200-Tage-Linie, welche in den letzten Wochen als starke Unterstützung galt, eingerichtet. Am Donnerstag durchbrachen die EUAs die 38-Tages-Linie nach oben und schlossen auf Wochenschlusskursbasis mit einem Plus von 2,6%.

In dieser Woche werden an vier Börsentagen insgesamt 11.350.000 EUAs zur Versteigerung gelangen. Aufgrund des zweiwöchentlichen Wegfalls der polnischen Mittwochs-Auktion ist dies ein Minus von 15,4% gegenüber der Vorwoche.

Im nationalen deutschen Emissionshandel finden nur noch vier Wochen lang Auktionen für Emissionsrechte mit der Jahreskennung 2024 (nEZ24) zum Preis von 45 Euro im Rahmen der 10%igen Nachkaufregelung an der EEX statt.

Die letzte Festpreis-Auktion für nEZ24 ist am Donnerstag, dem 18. September 2025, hier können bis 15:00 Uhr Kaufaufträge platziert werden..

Um auch technische Probleme, Schwierigkeiten beim Zahlungsverkehr oder sonstigen Imponderabilien zu vermeiden, empfiehlt es sich, nicht bis zur letzten Woche zu warten.

Gerne stehen Ihnen unsere Spezialisten bei allen Fragen zum Emissionshandel zur Verfügung.

Instrument15.08.2522.08.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)70,68 EUR72,53 EUR+1,85 EUR
EUA 2 (Dezember-2028-Future)86,37 EUR88,24 EUR+1,87 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))50,80 GBP52,19 GBP+1,39 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)86,46 GBP91,78 GBP+5,32 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)66,14 USD66,77 USD+0,63 USD
EURO (Forex)1,1699 USD1,1720 USD+0,0021 USD

(EUA, EUA 2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung. Gerne können Sie auch hier einen Beratungstermin mit einem Spezialisten aus unserem Haus buchen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 18.08.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

während in Norwegen bereits satte 97 % der Neuzulassungen Fahrzeuge mit E-Antrieb sind, liegt Deutschland mit nicht einmal 19 % weit zurück. Die Gründe sind vielfältig: günstiger Strom aus Erneuerbaren (zu 99%), konsequente staatliche Förderung und klare politische Stringenz haben die Skandinavier zum Vorreiter bei der E-Mobilität gemacht. In Deutschland hingegen herrscht Unsicherheit – nicht nur bei der Infrastruktur, sondern auch in der politischen Haltung. Der Wandel ist zwar beschlossen, doch die Umsetzung bleibt holprig. Im Gegensatz zu Norwegen gibt es in Deutschland eine einflussreiche Autoindustrie.

Doch dieser Schlingerkurs Deutschlands ist bei Weitem kein Signal, dass an der Energiewende und der nächsten industriellen Revolution gerüttelt werden soll.

Glücklicherweise gibt es bei den Entscheidungsträgern in der Industrie (nicht nur) hierzulande Einsicht und ernsthafte Anstrengungen hin zur CO2-neutralen Produktion. Es entwickelt sich eine neue Generation von Managemententscheidungen, die nicht nur auf kurzfristige Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zielen, sondern aktiv zur Dekarbonisierung beitragen.
Dazu braucht es den Mut, in neue Technologien zu investieren, lange Amortisationszeiträume zu akzeptieren und regulatorische Unsicherheiten als Gestaltungsraum zu begreifen. Beispiele hierfür gibt es bereits viele:

In der Stahlindustrie gilt die Kombination aus Direktreduktion und Lichtbogentechnik als Schlüssel zur klimaneutralen Produktion. Bei der Direktreduktion wird Eisenerz mithilfe von grünem Wasserstoff zu Eisenschwamm verarbeitet – ein Verfahren, das den kohlebasierten Hochofen ersetzt und die CO2-Emissionen drastisch reduziert. Der Eisenschwamm wird anschließend in einem Elektrolichtbogenofen (EAF) eingeschmolzen. Diese Öfen arbeiten mit Strom und benötigen keine zusätzliche Kohle oder Koks. Damit entsteht ein vollständig kohlenstofffreier Prozess – vorausgesetzt, die Energie stammt aus Wind, Sonne oder Wasserkraft.

In der Chemischen Industrie wird zunehmend bewiesen, dass CO2 nicht nur vermieden, sondern auch als Rohstoff genutzt werden kann. Carbon Capture wird in bestehende Prozesse integriert, neue Wertschöpfungsketten rund um CO2-basierte Produkte entstehen.

Die Zementindustrie zeigt ein Umdenken im Produktdesign, Pioniere investieren in CO2-freie Bindemittel sowie in Technologien zur Abscheidung, Speicherung oder Weiterverwendung des bei der Zementherstellung entstehenden CO2.

Die Palette möglicher Stellschrauben ist nahezu unerschöpflich – und immer mehr Unternehmen erkennen die Chance, durch kluge Managemententscheidungen international neue Standards zu setzen. Es entsteht eine neue Generation von Industriepolitik, die Ökologie und Ökonomie nicht als Widerspruch, sondern als verbundene Zukunft begreift. Künstliche Intelligenz und irgendwann auch Quantenphysik werden als potente Katalysatoren hinzukommen.

In der vergangenen Handelswoche haben sich die EUA in einer, lediglich am Mittwoch kurzzeitig unterbrochenen, sanften Abwärtslinie vom Schlussstand der Vorwoche verabschiedet und mit einem Settlement-Preis von 70,68 Euro sämtliche Gewinne wieder eingebüßt.

Es scheint fast so, als fühlten sich die Händler nun schon seit vielen Wochen in diesem Bereich  wohl. Doch auf Dauer wird es hier nicht so etwas wie eine „neutrale Zone“ geben und einige Indikatoren lassen erahnen, dass der Markt in absehbarer Zeit einen neuen, bullischen Kurs einschlagen könnte.

Instrument08.08.2515.08.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)73,21 EUR70,68 EUR-2,53 EUR
EUA 2 (Dezember-2028-Future)88,97 EUR86,37 EUR-2,60 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))51,86 GBP50,80 GBP-1,06 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)90,52 GBP86,46 GBP-4,06 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)65,49 USD66,14 USD+0,65 USD
EURO (Forex)1,1642 USD1,1699 USD+0,0057 USD

(EUA, EUA 2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung. Gerne können Sie auch hier einen Beratungstermin mit einem Spezialisten aus unserem Haus buchen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 11.08.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

am vergangenen Mittwoch fand eine Länder- und Verbändeanhörung zum Entwurf einer zweiten Änderungsverordnung der Brennstoffemissionshandelsverordnung (BEHV) hinsichtlich des nationalen Emissionshandels Deutschlands statt.

Ziel der Novelle ist es, Regelungen zur nationalen CO2-Bepreisung ab 2026 sowie zur Versteigerung und zum Verkauf von Emissionszertifikaten festzulegen.

Zudem wurden Anpassungen im Emissionshandelsregister vorgenommen, um den Vollzug zu erleichtern. Der Referentenentwurf befindet sich noch im Abstimmungsprozess, und Stellungnahmen konnten bis zum 7. Juli 2025 eingereicht werden.

Da im kommenden Jahr erstmalig eine Obergrenze der zu versteigerten Emissionszertifikate gilt, können die Unternehmen, welche bei den Auktionen leer ausgegangen sind, zum Preis von 68 Euro nachkaufen, bislang sollte der Preis 70 Euro betragen. Die Preisspanne in den Auktionen für das Jahr 2026 beträgt 55 bis 65 Euro je nationalem Emissionszertifikat (nEZ).

Zudem sollen wie bislang 10% der Zertifikate im Folgejahr 2027 zum Preis von 70 Euro nachgekauft werden und nicht wie zuletzt vorgesehen 4% des Volumens, welches zum 31.12.2026 auf dem Registerkonto dokumentiert ist.

Im nicht unwahrscheinlichen Fall, dass es zu Verzögerungen bei der Einführung des EU ETS2 kommt, wird der nationale Emissionshandel fortgeführt und die Marktpreisbildung für die Auktionen der nEZ soll sich am mengengewichteten durchschnittlichen Preis der EUA (EU ETS) des vorletzten Quartals orientieren.

Last but not least wurde auch die Regelung für die Zulassungsbedingungen zu den Auktionen überarbeitet. Gemäß aktuellem und wahrscheinlich auch finalem Stand soll der beauftragte Marktplatz verpflichtet werden, Zulassungsberechtigte für die Teilnahme am Veräußerungsverfahren unter Bedingungen zuzulassen, die objektiv und diskriminierungsfrei sind. Die Zulassungsbedingungen dürfen zudem keine höheren Anforderungen stellen als die Zulassungsbedingungen für die Teilnahme am Handel mit den Produkten, die am geregelten Markt der beauftragten Stelle veräußert werden.   

Hieraus ist zu schließen, dass die entsprechende Börse auch für bisherige Compliance-Teilnehmer und Intermediäre höhere Zulassungsvoraussetzungen haben wird.

Die EU-Emissionsrechte haben in der vergangenen Woche einen negativen Wochenstart gehabt und damit gleichzeitig das Wochentief bei 70,85 Euro für den Benchmark-Kontrakt Dezember 2025 gesetzt. Am vergangenen Freitag legten die EUAs jedoch deutlich zu und durchbrachen die 38-Tages-Linie. Sie zeigten gleichzeitig ein Sechs-Wochen-Hoch bei 73,35 Euro und beendeten die Handelswoche mit einem Plus von 3,1%.

In dieser Woche fällt die polnische Auktion am Mittwoch wieder turnusmäßig aus und es kommt an den übrigen vier Tagen zur Versteigerung von insgesamt 11.343.500 EUAs an der Leipziger Energiebörse EEX.

Instrument01.08.2508.08.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)71,04 EUR73,21 EUR+2,17 EUR
EUA 2 (Dezember-2028-Future)86,72 EUR88,97 EUR+2,25 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))49,94 GBP51,86 GBP+1,92 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)95,05 GBP90,52 GBP-4,53 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)68,04 USD65,49 USD-2,55 USD
EURO (Forex)1,1586 USD1,1642 USD+0,0056 USD

(EUA, EUA 2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung. Gerne können Sie auch hier einen Beratungstermin mit einem Spezialisten aus unserem Haus buchen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team