Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 09.12.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

Deutschland gehörte im ablaufenden Jahr weltweit zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Staaten. Folgerichtig hat sich das Bundesumweltamt kürzlich in einem sehr ausführlichen Statement mit der Klimawende im Verkehrswesen beschäftigt und hierin den Begriff der Minderungslücke geprägt. Der Bericht zeigt auf, dass selbst bei Umsetzung der bisher beschlossenen Maßnahmen und Instrumente das Minderungsziel für den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 bei weitem verfehlt wird. Um diese Minderungslücke zu schließen, empfiehlt das Bundesumweltamt zahlreiche Maßnahmen. Hierzu zählen unter anderem eine Quote für Neuzulassungen in Höhe von 70% Elektrofahrzeugen und eine stärkere Besteuerung von Fahrzeugen mit hohen CO2-Emissionen sowie für Dieselmotoren. Daneben werden noch etliche andere Korrektive, zum Beispiel bei der Pendlerpauschale und der LKW-Maut, vorgeschlagen. Ob diese in den wenigen, verbleibenden Jahren jemals auch nur in Betracht gezogen werden, bleibt anzuzweifeln, sodass wir uns schon jetzt an den Begriff der Minderungslücke gewöhnen sollten. Vielleicht wird es demnächst einmal das traurige „Wort des Jahres“.

Der Europäische Emissionshandel stand in der ersten Dezemberwoche unter Druck eines hohen Auktionsangebots frischer Zertifikate und einer gleichzeitigen deutlichen Delle beim Ölpreis. In der nun beginnenden Woche ist die Anzahl der zu versteigernden EUA wieder moderater und auch der Ölpreis ist seit Freitag deutlich in die Höhe geschossen, weil sich die Gruppe der OPEC-Staaten und weitere Player nach langen Verhandlungen auf eine schärfere Produktionskürzung geeinigt hat, als erwartet. Die 24 Länder wollen in den kommenden Monaten 500 000 Barrel (zu je 159 Litern) Öl pro Tag weniger aus dem Boden pumpen als derzeit. Die sogenannte Opec+ mit ihren Schwergewichten Saudi-Arabien und Russland versucht mit solchen Förderlimits bereits seit drei Jahren mehr oder weniger erfolgreich, den Ölpreis zu beeinflussen.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 29.11.19 06.12.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 25,12 EUR 24,88 EUR -0,24 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 25,22 EUR 24,94 EUR -0,28 EUR
CER (Spotmarkt) 0,18 EUR 0,18 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 60,76 USD 64,34 USD +3,58 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1017 USD 1,1055 USD +0,0038 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 02.12.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der vergangenen Woche – passend zur Weltklimakonferenz COP25 in Madrid, welche diese Woche beginnt – hat die deutsche Bundesregierung ihren Monitoringbericht zum Klimawandel in Deutschland veröffentlicht. Gemäß dem Bundesumweltministerium sind die Folgen der globalen Erderwärmung in Deutschland spürbarer und lassen sich besser belegen. Dem Bericht zufolge hat sich die mittlere Lufttemperatur in Deutschland von 1881 bis 2018 bereits um 1,5 Grad erhöht. Allein in den letzten fünf Jahren stieg diese um 0,3 Grad an. Dadurch kommt es unter anderem zu mehr Gesundheitsrisiken durch die Hitzebelastung, einem Anstieg der mittleren Oberflächentemperatur der Nordsee sowie zu stärkeren Ertragsschwankungen in der Landwirtschaft. Nun will das Bundesumweltministerium die Förderung künstlicher Intelligenz im Kampf gegen den Klimawandel mit 45 Millionen Euro fördern, da die menschliche Intelligenz offensichtlich nicht ausreicht.

In den kommenden zwei Wochen wird nun in Madrid am Regelwerk des Pariser Klimaschutzabkommens gearbeitet, welches noch nicht komplett fertig ist und im kommenden Jahr in Kraft tritt. Hierzu äußerte sich der Weltklimarat bereits in der Form, dass die Anstrengungen nicht ausreichen werden, den Klimawandel auf unter 2 C° zu begrenzen. Dementsprechend haben bereits 66 Staaten angekündigt, ihre Klimaziele nachbessern zu wollen.

Ein weiterer Punkt sind einheitliche Regeln für einen internationalen CO2-Markt. Staaten, die nicht ausreichende Reduktionen für Treibhausgase erzielen, sollen in anderen Ländern Klimaschutzprojekte finanzieren und hierdurch Verschmutzungsrechte erwerben. Eine genaue Überwachung ist hier jedoch zwingend notwendig, da es bereits bei den bisherigen Mechanismen CDM und JI Unregelmäßigkeiten gab.

Der M möglicherweise größte Streitpunkt könnte die Überprüfung des Warschau-Mechanismus sein, der 2013 beschlossen wurde und sicherstellen soll, dass arme Länder, welche besonders stark unter der Erderwärmung leiden, entsprechende Hilfe bekommen, da diese durch Dürrekatastrophen, Stürme, oder dem Anstieg des Meeresspiegels besonders in den Regionen Asiens und Afrikas betroffen sind. Hier sind die reichen Industrienationen gefordert, welche am meisten zur Erderwärmung beitragen.

Die Preise für europäische CO2-Emissionen sind auch in der vergangenen Handelswoche wieder leicht angestiegen, trotz deutlicher Verluste bei Rohöl. In dieser Woche kommen 15,8 Millionen Zertifikate in Leipzig zur Versteigerung. Ab dem 17. Dezember beginnt die Weihnachtspause für Versteigerungen an der EEX, am Montag, dem 16.12.2019 kommen in diesem Jahr letztmalig 3.013.000 EUA unter den Hammer.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 22.11.19 29.11.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 24,57 EUR 25,12 EUR +0,55 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 24,58 EUR 25,22 EUR +0,64 EUR
CER (Spotmarkt) 0,18 EUR 0,18 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 63,64 USD 60,76 USD -2,88 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1020 USD 1,1017 USD -0,0003 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

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