Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 15.10.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

am gestrigen Sonntag wollten Großbritannien und die EU bei einem Treffen der Unterhändler die wichtigsten noch offenen Streitpunkte beim Brexit ausräumen, bevor am Mittwoch auf dem EU-Gipfel die Verhandlungsfortschritte besprochen werden sollten. Doch die Gespräche wurden ergebnislos abgebrochen. Hauptstreitpunkt bleibt die erforderliche Grenzregelung zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland, und zwar vor allem, weil ein Wiederaufflammen des alten Irlandkonfliktes befürchtet wird. Die Zeit drängt, denn bis zum offiziellen Austrittstermin bleiben keine sechs Monate mehr.

Für den Fall des Scheiterns der Verhandlungen hat die britische Regierung zuletzt klargestellt, dass Großbritannien Ende März 2019 aus dem ETS, dem Europäischen Emissionshandelssystems, ausscheiden wird. Was dies für den CO2-Markt bedeuten wird, ist noch nicht klar, zumal britische Unternehmen die Möglichkeit erwägen, Registerkonten auf dem europäischen Festland zu eröffnen, um so weiterhin am Handel mit den Verschmutzungsrechten teilnehmen zu können.

Am vergangenen Wochenende wurden wieder reihenweise Temperaturrekorde geknackt. Als Spitzenwert in Deutschland wurden am Samstag offiziell 29,7 Grad gemessen – und das Mitte Oktober! Doch nicht die Hitze in Europa, sondern die katastrophalen Wetterereignisse vor der eigenen Haustür haben den bisherigen Leugner des Klimawandel, US-Präsident Donald Trump, nun offenbar zu so einer Art Umdenken bewogen. Er gibt nun immerhin zu, dass sich irgendetwas ändert, auch wenn er nicht glaubt, dass dieser Wandel vom Menschen verursacht wird und man dringend eingreifen muss, um noch schlimmere Katastrophen zu verhindern. Er möchte auf jeden Fall nicht Milliarden investieren und tausende Jobs gefährden, so Trump in einem aktuellen Interview. Dass er die Existenz eines Klimawandels aber überhaupt einräumt, ist schon eine kleine Sensation.

Keine Spur von Sinneswandel dagegen bei unseren polnischen Nachbarn. Das Land ist zu rund 85 Prozent seines Energiebedarfs von der Kohleverbrennung abhängig und die Regierung hat eindeutig nicht die Absicht, daran etwas zu ändern. Während der enorm gestiegenen CO2-Preis andernorts zu marktwirtschaftlichen Konsequenzen führt, streicht die regierende PiS Subventionen für erneuerbare Energien und bereitet stattdessen Ausgleichszahlungen für Unternehmen und Privathaushalte vor. Man darf gespannt sein, wann endlich Druck aus der Bevölkerung einsetzt, da der sogenannte Wintersmog bei unseren Nachbarn von Jahr zu Jahr unerträglicher wird.

Der CO2-Markt blieb auch in der abgelaufenen Handelswoche weiter höchst volatil. Innerhalb weniger Tage überbrückte der stark spekulativ getriebene Markt eine Preisspanne von rund vier Euro und fand erst bei 18,30 Euro wieder Halt. Zuletzt stabilisierte sich der Preis allerdings wieder oberhalb der 20-Euro-Marke.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)
Instrument 05.10.18 12.10.18 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 22,09 EUR 20,35 EUR -1,74 EUR
EUA (Dezember-2018-Future) 22,16 EUR 20,39 EUR -1,77 EUR
CER (Spotmarkt) 0,28 EUR 0,28 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 84,12 USD 81,53 USD -2,59 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1522 USD 1,1576 USD +0,0054 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ihre

Advantag Services GmbH

 

Freiwillige Kompensation: Soma – Windfarm – Projekt

Heute stellen wir Ihnen ein besonders interessantes Projekt vor, welches einen bedeutenden Einfluss auf die Versorgung mit erneuerbarer Energie in der Türkei hat – das Soma Windfarm – Projekt. Der Windpark Soma ist ein Onshore-Windkraftwerk im Distrikt Soma der Provinz Manisa in der nordwestlichen Ägäis in der Türkei. Er ist in zwei Bauphasen errichtet und besteht aus 119 Windturbinen mit einer installierten Leistung von insgesamt 140,4 MW und ist damit einer der größten Windparks in der Türkei.

Die Region Manisa ist eine Provinz der Türkei mit einer Fläche von 13.120 km² und einer Bevölkerung von knapp 1,4 Mio. Menschen, von denen etwa 300.000 in der Provinzhauptstadt Manisa leben.

Das Soma Wind Farm wurde in zwei Phasen errichtet, Soma-1 und Soma-2 genannt. Die durchschnittliche jährliche Energieerzeugung beträgt 405 GWh . Die Kosten des Projekts beliefen sich auf 170 Millionen Euro. Es wurde im Januar 2012 fertiggestellt und in Betrieb genommen.

Die erste Phase, bestehend aus 88 Windenergieanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 79,2 MW von Enercon, kostete 100 Mio. € und wurde im Dezember 2010 in Betrieb genommen. Jede der E-44-Turbinen mit einem Rotordurchmesser von 44 m bei 55 m Nabenhöhe werden 900 KW Leistung erzeugt. 50 der Windturbinen befinden sich auf Stahltürmen, während die übrigen auf Betonfertigtürmen installiert sind.

In der zweiten Phase wurden 31 Windenergieanlagen errichtet, die mit einem Rotordurchmesser von 71 m bei einer Nabenhöhe von jeweils 63 m 2,3 MW erzeugen. In der zweiten Phase wurde die Stromkapazität des Windparks um 60,9 MW erweitert.

Das Gebiet hat extreme Winterbedingungen, die eine Vereisung der Rotorblätter verursachen. Um dies zu verhindern, sind einige Turbinen mit einem Enteisungssystem ausgestattet. Die Soma Wind Farm ist die einzige Windkraftanlage der Türkei, die Strom mit 380 kV ins Netz einspeist. Das Projekt versorgt nahezu die gesamte Region mit klimaneutraler erneuerbarer Windenergie.

Pro Jahr wer­den durch die klimaneutrale Stromerzeugung des Wasserkraftwerks 168.224 Ton­nen CO2 oder dessen Äquivalent in anderen Treibhausgasen eingespart; die gleiche Menge erhält das Projekt sieben Jahre lang an CO2-Zertifikaten.

Bei dem Pro­jek­t­stan­dard han­delt es sich um ein Pro­jekt nach dem soge­nan­nten Gold Stan­dard, welcher auf­grund seiner hohen Anforderun­gen als einer der her­aus­ra­gen­den und hochw­er­tig­sten Stan­dards weltweit gilt und dessen Zer­ti­fikate soge­nan­nte ver­i­fizierte Emis­sion­sre­duk­tio­nen (VER, Ver­i­fied Emis­sion Reduc­tions) genannt wer­den. Ein Gold Standard-Standard-Zer­ti­fikat ver­brieft jew­eils die Reduk­tion einer Tonne CO2 oder dessen Äquiv­a­lent an Treibhausgasen.

Die Ein­nah­men aus dem Verkauf dieser Emis­sion­sz­er­ti­fikate dieses Pro­jekts haben den notwendi­gen finanziellen Anreiz gebracht, die Investi­tion in dieses Emis­sion­s­min­derung­spro­jekt durchzuführen. Ohne die Ein­nah­men aus den Zer­ti­fikaten wäre auch dieses Pro­jekt nicht entwick­elt wor­den und kön­nte nicht weit­erge­führt wer­den, was die glob­ale Kli­maer­wär­mung weiter vorantreiben würde. Mit der Kom­pen­sa­tion durch Löschung der von Ihnen gewün­schten Menge an Zer­ti­fikaten tra­gen Sie let­z­tendlich zur Finanzierung dieses Pro­jekts bei und Ent­las­ten somit das Klima auf glob­aler Ebene. Jedes Zer­ti­fikat, welches jew­eils die Ver­mei­dung des Ausstoßes einer Tonne CO2 – ver­brieft, spart den Ausstoß von Treib­haus­gasen ein, da diese hier­durch gar nicht erst in die Atmo­sphäre gelangen.

Wir kön­nen Ihnen dieses inter­es­sante Pro­jekt zu einem Preis ab 3,85 Euro pro Gold Standard-Zertifikat anbi­eten (je nach gewün­schtem Vol­u­men). Gerne unter­stützen wir Sie durch die Mith­ilfe bei der Kalku­la­tion Ihres “CO2-Fußabdrucks” (Car­bon Foot­print) für Ihren Haushalt, Ihre Firma oder Ihre Ver­anstal­tung und geben Ihnen Vorschläge, wie Sie Ihren CO2-Fußabdruck durch geeignete Maß­nah­men reduzieren können.

Bei Inter­esse senden Sie uns ein­fach eine Mail an carbon.footprint@advantag.de zu und wir senden Ihnen den Zugang zur kom­plet­ten Pro­jek­t­doku­men­ta­tion zu. Soll­ten Sie die Löschung nicht selbst vornehmen wollen, bieten wir Ihnen auch diesen Ser­vice gerne an und nehmen die Stil­lle­gung der Emis­sion­sz­er­ti­fikate im jew­eili­gen Reg­is­ter in Ihrem Namen vor.

Haben wir Ihnen dieses Mal nicht das richtige Pro­jekt vorgestellt? Senden Sie uns eine Anfrage und nen­nen Sie uns Ihre konkreten Vorstel­lun­gen in Bezug auf die Pro­jek­tart, den jew­eili­gen Stan­dard und den von Ihnen gewün­schten Preis — wir sind uns sicher, auch für Sie das opti­male Pro­jekt zum Carbon-Offsetting zu finden.

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 08.10.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Weltklimarat IPCC hat nun seinen neuesten Bericht veröffentlicht, der drastische globale Folgen vorhersieht, wenn es der Menschheit nicht gelingt, die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. In seinem Bericht geht der IPCCC davon aus, dass dieses Ziel erreichbar bleibt, wenn der weltweite Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 auf 45% des Wertes von 2010 reduziert wird. Dies würde allerdings ein geschlossenes und unverzügliches Handeln all jener Nationen erfordern, die für diese Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.

Dass dies allein im ehemaligen Klimaschutz-Vorzeigeland Deutschland nicht funktioniert, zeigt sich zuletzt beim Thema Dieselfahrzeuge. Anstatt Beschlüsse zu fassen, die Fahrzeuge der Euro 4 und 5 generell mit neuester Technologie nachzurüsten, da diese zum Teil noch bestens ihren Dienst tun, sollen Umtauschprämien dafür sorgen, neue Fahrzeuge anzuschaffen. Wenn man dabei bedenkt, dass die Produktion eines Autos soviel Treibhausgase verursacht, wie bei dessen durchschnittlicher Nutzungsdauer anfallen, ist dies ein beschämendes Resultat. Zugleich warnt die EU bereits davor, dass die alten, schmutzigen Diesel besonders nach Osteuropa exportiert würden, wo sie weiterhin ihre Schadstoffe emittieren.

Ein positives Signal für den Klimaschutz ging in der letzten Woche vom Oberverwaltungsgericht Münster aus, welches keine ausreichenden Belege für die Darstellung von RWE sah, dass die Rodung des verbleibenden Hambacher Forsts notwendig für die Versorgungssicherheit mit Strom sei. Dies feierten am Samstag ca. 50.000 Demonstranten vor Ort friedlich, nachdem das Demonstrationsverbot durch Eilanträge beim Verwaltungsgericht Aachen und dem Bundesverfassungsgericht gestoppt werden konnte. Nun ist es an der Kohlekommission, einen zügigen Ausstieg aus der Braunkohleverbrennung zu organisieren.

Ebenfalls Rückenwind bekamen die CO2-Emissionsrechte, welche am Freitag nach einem starken Auktionsergebnis wieder deutlich zulegen und auf Wochenbasis ein Plus von 4,4% aufweisen konnten.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 28.09.18 05.10.18 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 21,16 EUR 22,09 EUR +0,93 EUR
EUA (Dezember-2018-Future) 21,21 EUR 22,16 EUR +0,95 EUR
CER (Spotmarkt) 0,29 EUR 0,28 EUR -0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 82,75 USD 84,12 USD +1,37 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1603 USD 1,1522 USD -0,0081 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ihre

Advantag Services GmbH

 

Störung der Telefonanlage behoben

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Störung der Telefonanlage wurde zwischenzeitlich behoben und wir sind wieder unter unserer üblichen Rufnummer +49(0)2831.1348220 erreichbar.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.

 

Mit freundlichen Grüßen

Advantag Group

Aktuelle Störung unserer Telefonanlage

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund einer Störung unseres Anbieters Unitymedia sind wir aktuell telefonisch nicht zu erreichen.

Bitte rufen Sie uns bis zur Behebung der Störung unter der Nummer +49(0)2831.3959372 an oder senden Sie uns eine Email an info@advantag.de, wir werden Sie unverzüglich zurückrufen.

Wir unterrichten Sie, sobald die Störung behoben ist.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.

 

Mit freundlichen Grüßen

Advantag Group