Sehr geehrte Damen und Herren,
das Bundesumweltamt hat zu Beginn der vergangenen Woche die Klimabilanz 2016 vorgestellt. Demnach sind in Deutschland die CO2-Emissionen im abgelaufenen Jahr um 4 Millionen Tonnen im Vergleich zu 2015 gestiegen.
Überproportional stark ist dabei die Umweltbelastung durch den Verkehrssektor angewachsen: Hier sind es 5,4 Millionen Tonnen mehr als 2015, ein Plus von 3,4 Prozent. Der Anstieg der Verkehrsemissionen geht nach Angaben des Amtes vor allem darauf zurück, dass mehr Diesel getankt wurde und der Straßengüterverkehr um 2,8 Prozent gewachsen sei. „Wenn sich im Verkehrssektor nicht bald etwas bewegt, werden wir unsere Klimaschutzziele verfehlen. Die Effizienzsteigerungen bei Fahrzeugen sind durch das Verkehrswachstum auf der Straße verpufft“, sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Anders als auf der Straße erlebte der klimafreundliche Schienengüterverkehr 2016 einen Rückgang bei den transportierten Tonnenkilometern um 0,5 Prozent. Grund seien laut UBA die zu niedrigen Mautsätze für Lkw und die günstigen Spritpreise. Letztere führten zu einem Plus von 3,5 Prozent beim Dieselabsatz (Benzin: plus 2 Prozent).
Die Kohlendioxid-Emissionen aus dem Sektor Energiewirtschaft sanken dagegen erneut trotz einer leichten Zunahme der Stromerzeugung. Aufgrund der Preisentwicklung wurde erstmalig seit 2010 wieder mehr emissionsärmeres Erdgas eingesetzt, das andere fossile Energieträger ersetzte. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern lag nur geringfügig über dem Niveau des Vorjahres. Die Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik ging witterungsbedingt sogar zurück.
Der CO2-Markt hat unterdessen in der vergangenen Woche deutliche Verluste verzeichnet und seine stabile Seitwärtsbewegung nach unten durchbrochen. Während ein prall gefüllter Auktionskalender rund 21,5 Millionen frische Zertifikate auf den Markt spülte, ebbte die Nachfrage seitens der abgabepflichtigen Unternehmen deutlich ab. Zudem belastete auch der anhaltend schwächelnde Ölsektor den Kurs für die Europäischen Verschmutzungsrechte.
Bei einem Krisentreffen am Wochenende beschwor der Opec-Generalsekretär die ölproduzierenden Länder, trotz der sinkenden Preise an Förderkürzungen festzuhalten. Man müsse „geduldig sein und einen starken Willen zeigen, damit die getroffenen Entscheidungen ihren Weg gehen können.“ Ob dieser Apell jedoch wirklich ankommt, scheint absolut nicht sicher zu sein, da niedrigere Fördermengen bei gleichzeitig sinkenden Preisen die Staatskassen erheblich belasten. Verantwortlich für dieses Dilemma sind offensichtlich US-amerikanische Förderunternehmen, welche den Markt mit Öl der umstrittenen Fracking-Technologie fluten. Und die Signale aus den Staaten könnten hier nicht eindeutiger sein, da am vergangenen Freitag die Trump-Administration das OK für die von Obama gestoppte Pipeline Keystone XL gegeben hat. Die Keystone XL ist eine Erweiterung einer bereits 2010 in Betrieb genommenen Pipeline, die aus dem kanadischen Calgary in die USA führt. Über die 1.900 Kilometer lange Erweiterung der Röhre sollen täglich bis zu 830 000 Barrel (oder rund 132 Millionen Liter) aus Teersand gewonnenes Öl bis zur Küste am Golf von Mexiko gepumpt werden.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 24.03.17 | 17.03.17 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 4,76 EUR | 5,13 EUR | -0,37 EUR |
EUA (Dezember-2017-Future) | 4,77 EUR | 5,14 EUR | -0,37 EUR |
CER (Spotmarkt) | 0,26 EUR | 0,28 EUR | -0,02 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 50,98 USD | 51,74 USD | -0,76 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,0808 USD | 1,0754 USD | +0,0054 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)
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