Sehr geehrte Damen und Herren,
die Bundesregierung hat am vergangenen Mittwoch den Klimaschutzbericht 2019 beschlossen. Die Gesamtemissionen sanken demnach 2019 im Vergleich zum Jahr 2018 um fast 54 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente auf rund 805 Millionen Tonnen, was eine Reduzierung um 6,3 Prozent entspricht. Vor dem Hintergrund der deutschen Treibhausgasminderungsziele hat Deutschland 2019 rund 35,7 % weniger Treibhausgase ausgestoßen, als im Referenzjahr 1990. Im Klimaschutzgesetz festgeschrieben ist eine Minderung von mindestens 35 % bis zum Jahr 2020 und mindestens 55 % bis zum Jahr 2030 % (jeweils gegenüber dem Jahr 1990). Im Energiekonzept aus dem Jahr 2010 finden sich entsprechend der Koalitionsvereinbarung unverbindliche Treibhausgasminderungsziele von 40 % für das Jahr 2020. Diese Marke schien zwischenzeitlich kaum erreichbar. Wie der aktuelle Klimaschutzbericht jetzt aber verdeutlicht, hat neben den Maßnahmen des „Aktionsprogramms Klimaschutz 2020“, insbesondere der EU-Emissionshandel mit deutlich höheren Zertifikatspreisen einen stärkeren Minderungsbeitrag geleistet, als noch vor einem halben Jahr erwartet. Da sich der Bericht zudem auf das Jahr 2019 beschränkt, konnten die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie noch nicht berücksichtigt werden. Wenn die tatsächlichen Treibhausgas-Emissionen für das Jahr 2020 deutlich niedriger ausfallen, könnte das 40 Prozent-Ziel noch erreicht werden.
Zu Beginn der vergangenen Handelswoche erhielt der Preis für EUAs Rückenwind vom bullischen Energiekomplex sowie von starken Auktionsergebnissen und stieg in Richtung 27-Euro-Marke. Dann allerdings kam es am Mittwoch zu einem unerwarteten Server-Problem, welches das komplette Emissionsregister für den Rest der Woche lahmlegte. Die Europäische Kommission erklärte in einem Kommentar am Donnerstag, dass dieses technische Problem zum Ende der Woche behoben werden könne, was auch erfolgreich umgesetzt wurde. Die anfängliche Unsicherheit bezüglich möglicher Hintergründe und der Umstand, dass tagelang kein physischer Handel stattfinden konnte, drückten den Kurs allerdings auf ein stabiles Niveau unterhalb der Marke von 26 Euro.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 14.08.20 | 21.08.20 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 25,45 EUR | 25,60 EUR | +0,15 EUR |
EUA (Dezember-2020-Future) | 25,48 EUR | 25,65 EUR | +0,17 EUR |
CER (Spotmarkt) | 0,29 EUR | 0,29 EUR | +0,00 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 44,95 USD | 44,28 USD | -0,67 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,1840 USD | 1,1799 USD | -0,0041 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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