Sehr geehrte Damen und Herren,
in einer der ungezählten Fernsehdiskussionen zum aktuellen Umgang mit der Corona-Pandemie äußerte sich eine Teilnehmerin mit entwaffnender Logik. Sie unterstrich zunächst, wie wichtig und richtig die Forderungen seien, dass sich nun alle Menschen gemeinsam mit aller Kraft gegen eine weitere Ausbreitung des Virus stellen müssten. Doch dann ergänzte sie, dass wir uns mit eben derselben Entschlossenheit und mit sofortigen, mutigen Maßnahmen auch der globalen Klimaerwärmung entgegenstemmen müssten. Es dürfe hier kein Unterschied in der Bedeutung und in der Dringlichkeit gemacht werden.
In diesem Zusammenhang berichtete die „WirtschaftsWoche“ am vergangenen Wochenende von einer Einigung der Koalitionspartner, in Deutschland bis spätestens 2045 auch den Verzicht auf Gas als Energieträger zu erreichen. Nach dem Ausstieg aus der Kernenergie und der Kohle würde der Verzicht auf die als Brückentechnologie angesehene Gasverbrennung für Wirtschaft und Immobilienbesitzer eine große Herausforderung bedeuten. Anders seien die CO2-Ziele in Deutschland aber nicht zu erreichen, hieß es aus Koalitionskreisen. Im Sinne eines mutigen und entschlossenen Handelns wäre es nun wünschenswert, dass sich die Industrie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nach Alternativen umschaut, anstatt reflexartig in Abwehrhaltung zu gehen.
Der CO2-Markt hat unterdessen eine fulminante Rallye hingelegt und dabei technische Widerstände gerissen, die noch vor kurzem eher den Klang von Zukunftsmusik hatten. Im heutigen frühen Handel überschritt der Preis sogar die 70-Euro-Marke, was sowohl charttechnisch als auch marktpsychologisch bedeutsam ist.
Im nationalen Emissionshandel hat die Leipziger Energiebörse EEX in Abstimmung mit der Deutschen Energieagentur für dieses Jahr noch drei zusätzliche Verkaufstermine gemeldet, und zwar für den 09., 14. und 16. Dezember. Diese Zusatztermine sind erforderlich geworden, da sich bis dato offenbar deutlich zu wenige Unternehmen um die Beschaffung der nationalen Emissionszertifikate gekümmert haben, als dass die Käufe noch rechtzeitig abgewickelt werden könnten. Dieses Entgegenkommen soll verhindern, dass die Unternehmen zur Erfüllung ihrer Abgabeverpflichtung des Jahres 2021 erst im kommenden Jahr Zertifikate erwerben, da diese dann automatisch 30 Euro statt bislang 25 Euro kosten werden. Als Mitglied der EEX sind wir Ihnen gerne als Intermediär bei der rechtzeitigen Beschaffung behilflich.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 12.11.21 | 19.11.21 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 63,27 EUR | 69,36 EUR | +6,09 EUR |
EUA (Dezember-2021-Future) | 63,27 EUR | 69,36 EUR | +6,09 EUR |
CER (Voluntary Spotmarkt ø) | 4,78 USD | 4,78 USD | +0,00 USD |
VER (Gold Standard Spotmarkt ø) | 13,69 USD | 13,69 USD | +0,00 USD |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 82,06 USD | 78,43 USD | -3,63 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,1479 USD | 1,1282 USD | -0,0197 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse des Vormonats (eco securities), welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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