Sehr geehrte Damen und Herren,
in Großbritannien ist eine Mutation des Covid-19-Virus aufgetreten, weshalb die britische Regierung versucht, die Cluster abzuriegeln. Zudem hat Frankreich den Eurotunnel geschlossen und sowohl Deutschland als auch Österreich haben Einreisestopps gegen Flugzeuge von der Insel verhangen.
Dies dürfte die Briten bereits vor einem höchstwahrscheinlich hartem Brexit wirtschaftlich treffen. Jedoch ist dies nicht nur für Briten mit wirtschaftlichen Unsicherheiten in den kommenden Wochen verbunden, sondern dürfte auch die EU-Finanzmärkte in den verbleibenden Handelstagen des ausklingenden Jahres 2020 negativ beeinflussen.
Ab dem kommenden Jahr wird Großbritannien nicht mehr am europäischen Emissionshandelssystem EUETS teilnehmen. Nachdem sowohl eine CO2-Steuer als auch ein Emissionshandel zur Disposition stand, hat sich die Regierung nun für ein eigenes CO2-Handelssystem entschieden. Im UK ETS wird es einen Mindestpreis von 15 GBP pro Tonne geben und die CO2-Zertifikate werden wie gehabt an der Londoner ICE versteigert.
Die betroffenen Sektoren in Großbritannien sollen nun anhand des Cap-and-Trade-Mechanism von 155 Millionen Tonnen um 24% im kommenden Jahr auf 117,5 Millionen Tonnen CO2e im Jahr 2030 gesenkt werden.
Ob das britische Emissionshandelssystem mit dem EU ETS ähnlich dem Schweizer Emissionshandel verlinkt werden soll, ist indes unklar und hängt sicherlich auch vom Ausgang der verlängerten Brexit-Verhandlungen ab.
In der vergangenen Woche zeigten die Preise für EU-Emissionsrechte mit EUR 32,50 per EUA für den volumenstarken Dezember-2021-Kontrakt ein neues Allzeithoch und auch die Handelswoche schloss mit einem sichtbaren Plus ab, was neben stärkeren Energiepreisen auch mit dem Ende der Auktionen zusammenhing.
Die andauernden Ungewissheiten hinsichtlich der Brexit-Verhandlungen und der weiteren Entwicklung der Pandemie sowie der neuen britischen Virenmutation wird sicherlich den Handel in der Weihnachtswoche weiterhin beeinflussen. Die neue Woche startete daher bereits mit einem deutlichen Minus von mehr als 3% und einige Spekulanten könnten dies auch zur Gewinnmitnahme nutzen.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 11.12.20 | 18.12.20 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 30,48 EUR | 30,92 EUR | +0,44 EUR |
EUA (Dezember-2021-Future) | 30,52 EUR | 31,10 EUR | +0,58 EUR |
CER (Spotmarkt) | 0,31 EUR | 0,36 EUR | +0,05 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 49,96 USD | 52,26 USD | +2,30 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,2108 USD | 1,2255 USD | +0,0147 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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