Sehr geehrte Damen und Herren,
in der vergangenen Woche haben sich das Europäische Parlament, der Ministerrat, vertreten durch die tschechische Ratspräsidentschaft und die Europäische Kommission auf ein Kompromisspaket für ein neues Klimaschutzgesetz einigen können. Hierbei soll das Emissionshandelssystem der Europäischen Union die Emissionen der Europäischen Union bis 2030 um 1.500 Mio. Tonnen CO2 reduzieren. Hiermit soll das EU ETS dazu beitragen, dass das 2030-Ziel der EU noch zu erreichen sei, so Peter Liese, Verhandlungsführer für das Europäische Parlament und umweltpolitischer Sprecher der größten Fraktion (EVP- Christdemokraten).
Der EU ETS habe gemäß Liese zwar nur einen kleinen Anteil am Strompreis, aber eine kurzfristige Preissenkung der CO2-Zertifikate sei dennoch ein willkommener Beitrag für diejenigen, die unter hohen Strompreisen leiden.
Im Einzelnen einigten sich die Institutionen darauf, das Reduktionsziel Treibhausgas-Emissionen von 40% auf 62 % zu erhöhen, die Abfallverbrennung in das EU ETS ab 2028 mit einzubeziehen, den CO2- Grenzausgleichsmechanismus CBAM für Stahl, Aluminium, Düngemittel, Zement, Strom und Wasserstoff schrittweise einzuführen (2026: 2,5% – 2027: 5% – 2028: 10% – 2029: 22,5% – 2030: 48,5% – 2031: 61% – 2032: 73,5% – 2033: 87,5% – 2034 – 100%) und einen Innovationsfonds von derzeit 450 Millionen Zertifikaten deutlich aufzustocken.
Ähnlich dem deutschen nationalen Emissionshandelssystem soll ab 2027 ein neues ETS in der EU für Gebäude und Straßenverkehr eingeführt werden. Gleichzeitig sollen ca. 6 Milliarden mehr für den Klima-Sozialfonds zur Verfügung gestellt werden, um soziale Probleme abzufedern.
Der Preis solle im neuen ETS II nicht mehr als 45 Euro pro Tonne CO2 betragen, was sichtbar weniger ist, als im nationalen Emissionshandel Deutschlands, wo die maximale Höhe 65 Euro pro Tonne betragen solle.
In diesem und im kommenden Jahr beträgt der Preis im nationalen Emissionshandel in Deutschland 30 Euro pro Tonne, ab 2024 soll dieser auf 35 Euro ansteigen.
In der vergangenen Handelswoche hat sich der Preis für EU-Emissionszertifikate aufgrund charttechnischer nicht zu überwindender Widerstände zwischen einem starken Widerstand und einer ebenso starken Unterstützungslinie bewegt.
Der Start dieser Handelswoche wird davon geprägt sein, dass der Swap vom Benchmark-Kontrakt Dezember 2022 auf den Dezember 2023 stattfindet und heute noch dazu die letzte Auktion von insgesamt 2.568.500 EUA an der Leipziger EEX stattfindet.
Die ersten frischen 2023er EU-Emissionsrechte werden erst wieder am 09.01.2023 angeboten, die ersten nationalen Emissionsrechte Deutschlands am 10.01.2023.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 09.12.22 | 16.12.22 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 87,88 EUR | 83,80 EUR | -4,08 EUR |
EUA (Dezember-2022-Future) | 87,97 EUR | 83,82 EUR | -4,15 EUR |
VER (Carbon Offsets) | 4,05 USD | 3,53 USD | -0,52 USD |
VER (CORSIA eligible carbon credits) | 2,91 USD | 2,55 USD | -0,39 USD |
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D)) | 30,00 EUR | 30,00 EUR | +0,00 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 76,64 USD | 79,18 USD | +2,54 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,0534 USD | 1,0585 USD | +0,0051 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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