Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 19.07.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

noch in der vergangenen Woche konnten wir über positive Entwicklungen beim Kohleverbrauch und CO2-Ausstoß berichten. Es gibt allerdings kaum passende Worte, um in einem CO2-Marktbericht die tragischen Ereignisse im Zusammenhang mit den Unwettern in Deutschland, den Niederlanden, in Belgien und in Österreich zu kommentieren. Es bleibt nur die Hoffnung, dass Politiker und Lobbyisten, welche bislang immer noch Pseudo-Gründe für ein stereotypes „weiter so“ fanden, nun ihre gesamte Intelligenz und Energie für eine schnellstmögliche Umsetzung von Maßnahmen zur Klimaneutralität einsetzen. Kein Arbeitsplatz kann so wertvoll sein wie ein Menschenleben und keine positive Unternehmensbilanz kann den Schaden aufwiegen, der durch die Macht der Natur entsteht, wenn sich diese gegen den Menschen richtet.

Damit verbindet sich unmittelbar die Hoffnung, dass die von der EU-Kommission unter dem Leitmotiv „Fit für 55“ zusammengefassten Maßnahmen auf dem Weg bis zur Gesetzesform nicht wie bislang üblich, solange „nachgebessert werden, bis von ihrer Substanz kaum noch etwas übrig bleibt. Das Gegenteil sollte nun der Fall sein.

Mit den Maßnahmen, welche am vergangenen Mittwoch von gleich fünf EU-Kommissarinnen und -Kommissaren zusammen mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und ihrem zuständigen Stellvertreter Frans Timmermans vorgestellt wurden, will die EU-Kommission die Klimaziele für 2030 erreichen. Bis dahin soll der Ausstoß klimaschädlicher Gase um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Damit würde, nach den Worten von Frau von der Leyen, Europa der erste Kontinent, der eine umfassende Architektur zur Erreichung seiner Klimaziele präsentiert. Und so, wie in Europa die Extremhitze und Waldbrände auf anderen Kontinenten zur Kenntnis genommen werden, sollten auch in den USA, in China und wo auch immer die Ereignisse aus der Eifel als so etwas wie eine letzte Warnung verstanden werden.

Der Blick auf den CO2-Markt der vergangenen Woche führt über den Ölpreis. Nachdem die als Opec+ bekannten Fördernationen ihren Streit beigelegt und sich angesichts der Erholung der Weltkonjunktur auf eine deutliche Erhöhung der Ölproduktion geeinigt hatten, fiel der Ölpreis folgerichtig um mehrere Dollar. Das zog auch den CO2-Preis noch einmal etwas weiter nach unten. Allerdings ergab sich keine deutliche Korrektur, sondern führte vielmehr zu einer Seitwärtsbewegung, welche auf ein klares Kurssignal zu warten scheint.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument09.07.2116.07.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)54,17 EUR52,87 EUR-1,30 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)54,26 EUR52,96 EUR-1,30 EUR
CER (Voluntary Spotmarkt ø)2,66 USD2,66 USD+0,00 USD
VER (Gold Standard Spotmarkt ø)14,99 USD14,99 USD+0,00 USD
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)75,62 USD73,20 USD-2,42 USD
EURO (Currency, Forex)1,1864 USD1,1805 USD-0,0059 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse des Vormonats (eco securities), welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH