Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 12.07.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

im vergangenen Jahr sind die globalen CO2-Emissionen innerhalb eines Jahres so stark zurückgegangen, wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr, wie der Ölkonzern BP in einem Bericht veröffentlicht hat.

Die Covid-19-Pandemie hat die Wirtschaftstätigkeit global und somit auch die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen erheblich gesenkt.

Die globalen Emissionen von CO2 oder dessen Äquivalente (CO2e) belief sich 2020 auf 32,28 Milliarden Tonnen, was einem Rückgang von 2,1 Milliarden Tonnen oder 6,3% gegenüber 2019 entspricht.

Besonders Europa hat mit einem Rückgang von über 12% auf 3,59 Milliarden Tonnen einen überdurchschnittlichen Rückgang zu verzeichnen. Hierbei führte Griechenland mit minus 27%; Deutschlands Emissionen sanken hingegen nur um 11,5%.

Aber auch in Nordamerika wurden 12% weniger emittiert, wobei die USA nach China zu den größten globalen Emittenten gehören. China hingegen hatte sogar einen Zuwachs von 89 Millionen Tonnen oder 0,6% gegenüber dem Vorjahr.

Wenn also die CO2-Emissionen in den nächsten 30 Jahren weiterhin wie im vergangenen Jahr sinken würden, würden die globalen CO2-Emissionen bis 2050 um etwa 85% sinken und man könnte das Pariser Klimaziel von 2°C Erwärmung noch erreichen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die globale Wirtschaft und der wieder zunehmende Reiseverkehr wieder zu höheren Emissionen führen werden.

Insbesondere der Rückgang der Ölnachfrage mit einem Minus von mehr als 9% zeigte hier Wirkung. Speziell die Nachfrage nach Kerosin ging um 40% und nach Benzin um 13% zurück.

Gleichzeitig stieg die Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie um 358 TWh, was den größten jährliche Zuwachs bedeutete. Hiervon war etwa die Hälfte des Zuwachses in China zu verzeichnen.

Das führte nicht zuletzt dazu, dass der globale Verbrauch an Kohle um 4,2 % oder 6 Millionen Tonnen gegenüber 2019 gesenkt werden konnte. In Deutschland sank der Kohleverbrauch um insgesamt 18%, was zu einem Großteil dem CO2-Emissionshandel zu verdanken ist.

Dieser zeigte in der vergangenen Woche einen kleinen Crash und bot somit gute Gelegenheiten, sein Portfolio mit EUAs einzudecken. Am Dienstag gab der Dezember-Kontrakt deutlich von 58,31 Euro auf ein Tief von 52,20 nach; am Donnerstag lag der Tiefststand sogar bei 50,87 Euro. Zum Ende der Handelswoche hin erholten sich die Kurse jedoch wieder deutlich und schlossen oberhalb der 54-Euro-Marke.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument02.07.2109.07.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)57,24 EUR54,17 EUR-3,07 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)57,35 EUR54,26 EUR-3,09 EUR
CER (Voluntary Spotmarkt ø)2,66 USD2,66 USD+0,00 USD
VER (Gold Standard Spotmarkt ø)14,99 USD14,99 USD+0,87 USD
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)76,11 USD75,62 USD-0,49 USD
EURO (Currency, Forex)1,1864 USD1,1876 USD+0,0012 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse des Vormonats (eco securities), welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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