Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 16.01.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

einer der weltweit renommiertesten Wissenschaftler im Bereich der Erforschung des globalen Klimawandels ist Professor Dr. Hans Joachim Schnellnhuber. Er ist Physiker, Mitglied des Weltklimarats IPCC und Gründer des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und hat in einem Interview des ARD-Magazins Panorama seine Vorstellungen von Gerechtigkeit im Klimaschutz erörtert.

Der Wissenschaftler schlägt vor, dass jeder Mensch ein Budget von drei Tonnen CO2 pro Jahr erhält. Wer mehr benötigt, muss diese durch CO2-Zertifikate bezahlen. Dieses Jahresbudget ergibt sich aus der simplen Kalkulation heraus, dass jeder Erdenbürger nur noch drei Tonnen CO2 oder dessen Äquivalent in anderen Treibhausgasen (CO2e) jährlich emittieren kann, um das 2°C-Ziel weiterhin zu ermöglichen.

Hiermit könnten die Menschen, welche weniger Treibhausgase ausstoßen, Einnahmen generieren und es würden insbesondere Wohlhabende und Reiche zur Kasse gebeten werden, deren Ausstoß gemäß dem Pariser „World Inequality Lab“ um die 100 Tonnen jährlich ausstoßen, Multi-Milliardäre teilweise bis zu 2.000 Tonnen jährlich. Der durchschnittliche Deutsche verursacht Treibhausgasemissionen von ca. 10 Tonnen jährlich.

Unverständlicherweise hat sich der grüne deutsche Klimaschutzminister Habeck klar gegen einen solchen privaten Emissionshandel positioniert, obwohl schon jetzt absehbar ist, dass insbesondere Deutschland seine Klimaschutzziele in dieser Dekade signifikant verfehlen werde. Wer diese sehenswerte Sendung verpasst hat, kann sie in der ARD-Mediathek finden.

In der vergangenen Woche zeigten die CO2-Emissionsrechte auf Wochenschlusskursbasis ein Plus von 3,2% bei einer Handelsspanne im Benchmark-Kontrakt Dezember 2023 zwischen 77,01 und 82,58 Euro. Die ersten Auktionen in diesem Jahr von insgesamt 9,2 Millionen Emissionsrechten zeigten eine gute Nachfrage und stützten somit den Kurs ebenso wie die Aussichten auf kühleres Wetter in Mitteleuropa.

In der neuen Handelswoche werden an allen fünf Handelstagen insgesamt 11.842.500 an der Leipziger Energiebörse EEX versteigert.

Wenn die EUAs die aktuell bei 77,60 (Benchmark) liegende Unterstützungslinie nicht auf Schlusskursbasis durchbrechen, könnte sich der Kurs in dieser Woche in einer Spanne zwischen EUR 77,60 und knapp 85,00 Euro bewegen, insofern keine kursbewegenden Neuigkeiten hinzukommen.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument06.01.2313.01.23Veränderung
EUA (Spotmarkt)75,86 EUR78,09 EUR+2,23 EUR
EUA (Dezember-2023-Future)77,39 EUR79,86 EUR+2,47 EUR
VER (Carbon Offsets)3,50 USD2,80 USD-0,70 USD
VER (CORSIA eligible carbon credits)2,98 USD2,89 USD-0,09 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)78,51 USD85,44 USD+6,93 USD
EURO (Currency, Forex)1,0644 USD1,0831 USD+0,0187 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

ADVANTAG Services GmbH