Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn über die fortschreitende globale Klimaerwärmung gesprochen wird, dann werden bestimmte Regionen unseres Planeten wiederholt in den Fokus gerückt. Hierzu zählen zum Beispiel die schmelzenden Polkappen in Arktis und Antarktis, die Gletscherschmelze oder der aufweichende Permafrostboden. Bei den Folgen der Erderwärmung wurde aber bislang eine uns gut bekannte Region nicht ausdrücklich erwähnt: das Mittelmeer. Die erst 2008 gegründete, zwischenstaatliche Organisation UfM (Union für den Mittelmeerraum) hat jüngst in Barcelona die erste Studie zum Klima- und Umweltwandel des Mittelmeerraums vorgestellt. Entwickelt wurde die Studie von mehr als 600 unabhängigen Wissenschaftlern aus 35 Ländern – und das Ergebnis ist, Zitat: „furchterregend“.
Gemäß einem an diesem Wochenende veröffentlichen Bericht der „Rheinischen Post online“, wies der angesehene deutsche Ökologe Wolfgang Cramer in Barcelona nachdrücklich darauf hin, dass kaum eine andere Region der Welt derart vom Klimawandel bedroht ist, wie der Mittelmeerraum – die Erwärmung schreite dort um 20 Prozent schneller voran, als im globalen Durchschnitt. Die im Pariser Abkommen vereinbarte Maximalerwärmung um 1,5 Grad sei dort jetzt bereits erreicht.
In der Studie wurde davor gewarnt, dass ganze Inseln und Küstenstreifen, wo 30 Prozent der Bevölkerung leben, vor den Augen der nächsten Generation von der Bildfläche verschwinden werden. Überdies bestehe die Gefahr der Versalzung des Grundwassers, wodurch rund 250 Millionen Menschen unter Wassermangel leiden werden. Darüber hinaus warnten die Wissenschaftler aber auch vor einem Massensterben der Meeresfauna, vor immer häufigeren Hitzewellen, zunehmenden Dürreperioden, Mega-Waldbränden sowie vor der Verbreitung der Asiatischen Tigermücke und anderer Krankheitsüberträger.
Vor diesem Hintergrund wird die nächste Weltklimakonferenz, welche vom 2.-14 Dezember in Santiago de Chile stattfinden wird, mit besonderer Spannung erwartet. In der vergangenen Woche fand bereits eine vorbereitende Konferenz auf Einladung von Costa Rica statt. Im Mittelpunkt stand die Ausgestaltung von internationalen Marktmechanismen. Hierbei besteht die besondere Herausforderung in der Etablierung eines verlässlichen Abrechnungssystems.
Der Europäische CO2-Markt hat in den ersten beiden Oktoberwochen eine veritable Berg- und Talfahrt hingelegt. Angetrieben von politischen Nachrichten und den dadurch hervorgerufenen Schwankungen im Energiesektor, sank der Preis für die Europäischen Verschmutzungsrechte (EUA) von knapp über 25 Euro bis herunter auf 22 Euro. In der vergangenen Woche stabilisierte sich der Kurs zunächst, bevor er am Donnerstag und Freitag aufgrund der positiv anmutenden Brexit-Nachrichten wieder deutlich zulegen konnte. Dabei überstieg der Preis für den Dezemberkontrakt an der Londoner ICE innerhalb kürzester Zeit sowohl die 23- als auch die 24-Euro-Marke.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 04.10.19 | 11.10.19 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 22,94 EUR | 24,40 EUR | +1,46 EUR |
EUA (Dezember-2019-Future) | 23,01 EUR | 24,44 EUR | +1,43 EUR |
CER (Spotmarkt) | 0,21 EUR | 0,21 EUR | +0,00 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 58,40 USD | 60,60 USD | +2,20 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,0976 USD | 1,1043 USD | +0,0067 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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