Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 12.11.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

der anhaltende Wassermangel hat Deutschlands längsten Fluss, den Rhein, weiter im Griff, auch wenn es in den vergangenen Tagen etwas Niederschlag gegeben hat. Die vorangegangene regenarme Zeit hat dazu geführt, dass der Rhein für die Binnenschifffahrt nur noch mit deutlich geringerem Ladevolumen befahrbar ist. Dies führt sowohl zu mehr Schiffverkehr, da nicht alle Güter alternativ über Schiene und Straße transportiert werden können, aber auch zu Lieferengpässen. Entlang des Rheins kam es in den vergangenen Wochen bereits zu deutlichen Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Treibstoffen an den Tankstellen. Mancherorts waren Diesel und Benzin temporär an den Zapfsäulen nicht verfügbar. Daher hat das Bundeswirtschaftsministerium den Zugriff auf 70.000 Tonnen Benzin, 150.000 Tonnen Diesel sowie 56.000 Tonnen Kerosin aus der deutschen Erdölreserve freigegeben. Diese Mengen wurden bislang bereits nahezu komplett von der Mineralölwirtschaft abgenommen. Eine Entspannung der Situation ist trotz jetziger Niederschläge nicht in Sicht.

Ein Voranschreiten der Erderwärmung mit längeren Trockenperioden, verbunden mit abschmelzenden Gletschern in den Alpen, könnte in Zukunft deutlich größere Probleme für die europäische Binnenschifffahrt und somit die Versorgungssicherheit verursachen, weswegen bereits über Schiffe mit geringerem Tiefgang debattiert wird.

Vom 3. bis zum 14. Dezember findet die nächste UN-Klimakonferenz (COP 24) im polnischen Katowice statt. Im Vorfeld dazu wurde der Weltklimarat angehört, welcher zu dem Ergebnis kam, dass nur durch schnelle und drastische Emissionsreduktionen in allen Bereichen unserer Gesellschaft kann die Weltgemeinschaft das 1,5-Grad-Ziel noch schaffen sei. Bei der derzeitigen Erwärmungsgeschwindigkeit würden 1,5 Grad jedoch bereits in den 2040er Jahren erreicht.

Die Preise für europäische Treibhausgas-Emissionsrechte legten nach der Korrektur der vergangenen Wochen in der vergangenen Woche um fast 14% weiter zu, nachdem in der Woche zuvor ein Halbjahrestief bei 15,10 Euro gesetzt wurde. Der Kursanstieg scheiterte jedoch am Freitag noch an der 20-Euro-Marke, welche jedoch am heutigen Morgen ohne Probleme durchbrochen werden konnte. Die weiter schwächelnden Ölpreise sowie der überdurchschnittlich warme November scheinen derzeit keinen negativen Einfluss auf die Preisentwicklung auszuüben.

 

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 02.10.18 09.11.18 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 17,08 EUR 19,45 EUR +2,37 EUR
EUA (Dezember-2018-Future) 17,08 EUR 19,50 EUR +2,42 EUR
CER (Spotmarkt) 0,28 EUR 0,27 EUR -0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 72,75 USD 69,67 USD -3,08 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1387 USD 1,1335 USD -0,0052 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Ihre

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