Sehr geehrte Damen und Herren,
die diesjährige Weltklimakonferenz geht ihrem Ende entgegen und es soll wirklich Menschen geben, die gedacht haben, dass die Erdöl produzierenden Länder den von 100 Staaten geforderten Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen mittragen würden.
Dass diese Idee naiv war, wurde nun durch den weltweit führenden Öl-Exporteur Saudi-Arabien offenbart, welches sich klar und offen gegen den Ausstieg aus der fossilen Zeit aussprach.
Der Saudi-Arabische Energieminister Abdulaziz bin Salman sprach sich in einem Interview mit dem Börseninformationsdienst „Bloomberg“ strikt gegen einen Ausstieg aus und nannte Staaten, die einen Ausstieg aus fossilen Energien befürworten würden als „heuchlerisch“, womit er sicherlich bei vielen Staatsvertretern richtig liegt.
Ein entsprechender Beschluss zum Ausstieg muss einstimmig gefasst werden, womit dieser somit obsolet ist, trotz der Tatsache, dass 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist.
Der Erlös von Billiarden durch Öl ist bedauerlicherweise wichtiger, als der Kollaps des globalen Klimas durch Überschreiten wichtiger Kipppunkte.
Zumindest will Kanada, ebenfalls großer Öl- und Gas-Produzent und damit Emittent von 189 Megatonnen CO2, seinen CO2-Ausstoß in diesem Sektor mithilfe eines Emissionshandelssystems begrenzen. Dort soll im Öl- und Gassektor ab 2026 eine Obergrenze eingeführt werden, welche bei Überschreiten durch Emissionsrechte bezahlt und dadurch reduziert werden soll.
Am vergangenen Donnerstag fand in Deutschlands nationalem Emissionshandelssystem die letzte Auktion für dieses Jahr statt. Wer zu viele oder zu wenige nationale Emissionszertifikate erworben hat, kann sich jederzeit an unsere Handelsabteilung wenden, wir werden Sie gerne beim Kauf oder Verkauf der 2023er nEZ unterstützen.
Die Preise des EU-Emissionshandelssystems sind im Einklang mit den Energiewerten auch in der vergangenen Woche weiter unter Druck geraten. So haben die europäischen Emissionsberechtigungen wiederum abgegeben und mehr als 5% auf Wochenschlusskursbasis verloren. Selbst die psychologisch wichtige 70-Euro-Marke hat nicht gehalten und der Kurs geht weiter in einem relativ engen Abwärtskanal seit der 80er Marke südwärts.
Ein nächster relativ starker Support liegt im Bereich um 64,50 Euro, hier waren die EUAs zuletzt Ende September 2022 zu finden.
In dieser Woche werden an allen Börsentagen an der EEX 11.427.000 EU-Emissionsrechte zur Auktion gelangen, darunter am Mittwoch 169.500 EUAAs für die Luftfahrtindustrie aus polnischem Kontingent, welche mittlerweile jedoch auch für stationäre Anlagen verwendet werden können.
Die letzte diesjährige Auktion an der EEX findet am kommenden Montag für 3.041.500 EUAs statt.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 01.12.23 | 08.12.23 | Veränderung |
EUA (Dezember-2023-Future) | 72,49 EUR | 68,63 EUR | -3,86 EUR |
VER (Natural Carbon Offsets) | 1,02 USD | 1,09 USD | +0,07 USD |
VER (CORSIA eligible Carbon Credits) | 0,71 USD | 0,70 USD | -0,01 USD |
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D)) | 30,00 EUR | 30,00 EUR | +0,00 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 79,07 USD | 75,94 USD | -3,13 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,0882 USD | 1,0768 USD | -0,0114 USD |
(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.
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ADVANTAG Services GmbH