Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 04.12.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

die aktuelle deutsche Bundesregierung hat es nicht leicht, da sie in den vergangenen Wochen ein Gerichtsverfahren nach dem anderen verliert, was Fragen zur Professionalität der politischen Akteure aufwirft.

Letzte Woche hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg nun geurteilt, dass die Bundesregierung zusätzliche Sofortmaßnahmen beschließen muss, um somit die Emissionen der Sektoren Gebäude und Verkehr zu reduzieren. Geklagt hatten die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Die DUH erwartet jetzt strikte Tempolimits in Deutschland und der BUND fordert ebenfalls konkrete Sofortprogramme, um wirksame Reduzierung der Treibhausgasemissionen in diesen Sektoren zu erreichen. Es darf gespannt bleiben, wie sich die Regierung hier wieder herauswinden will.

Am vergangenen Donnerstag hat die diesjährige Weltklimakonferenz in Dubai begonnen, einem Emirat, das seinen Reichtum durch Öl und Gas erzielt hat, so wie die gesamten Vereinigten Arabischen Emirate.

Das hat eine ähnliche Komik, als ob der Verband der Vegetarier seine Jahreshauptversammlung in einer Tierschlachterei abhalten würde.

Zu Beginn hat UN-Generalsekretär António Guterres die Verpflichtung der Teilnehmerstaaten für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen gefordert. Zugleich warnte er vor einer „totalen Katastrophe“, wenn die Menschheit ihren derzeitigen Kurs beibehalten würde. Das insbesondere die Öl- und Gasförderländer hierbei mitmachen werden, glaubt doch wohl niemand wirklich.

Die Preise für europäische Treibhausgas-Verschmutzungsrechte haben in der vergangenen Woche in ihrem seitwärts-abwärts-Trendkanal weiter nachgegeben, wobei die Marke von 70 Euro jedoch gehalten hat. Dementsprechend zeigte der Freitag einen entsprechenden Kursanstieg von 2,4%.

Die letzte Auktion für EUAs findet in diesem Jahr am 18.12.2023 an der Leipziger EEX statt und da die erste Auktion 2024 reichliche drei Wochen später startet, könnte es zu einem Preisanstieg kommen, insbesondere, wenn auch andere bullishe Parameter hinzukommen.

Nationale Emissionszertifikate können lediglich noch am 05.12.2023 sowie am 07.12.2023 an der EEX ersteigert werden und in diesem Jahr ist es aufgrund des anstehenden Preisanstiegs von 30 auf 40 Euro besonders wichtig, seinen Bedarf gut einzuschätzen und bis spätestens Donnerstag zu decken. Und wer weiß – vielleicht beschließt die Regierung einen noch höheren Preis, um das Gerichtsurteil vom Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg umzusetzen, wie vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) bereits gefordert.

Gerne stehen wir Last-Minute-Käufern wie immer schnell und unkompliziert zur Verfügung.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument24.11.2301.12.23Veränderung
EUA (Dezember-2023-Future)76,60 EUR72,49 EUR-4,11 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)0,99 USD1,02 USD+0,03 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,67 USD0,71 USD+0,04 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)80,03 USD79,07 USD-0,96 USD
EURO (Currency, Forex)1,0933 USD1,0882 USD-0,0051 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

ADVANTAG Services GmbH