Sehr geehrte Damen und Herren,
mit dem Krieg in der Ukraine führt Putin dem Westen die eigene Machtlosigkeit vor Augen, da ein Eingreifen der NATO in das Kriegsgeschehen zweifelsohne zu einer weiteren Eskalation führen würde, bei welcher der Einsatz von Atomwaffen keinesfalls auszuschließen ist.
Besonders absurd jedoch ist die Tatsache, dass sich Europa, allen voran Deutschland, mit seiner bisherigen Energiepolitik abhängig von russischem Erdgas und Erdöl gemacht hat. Mit jedem dritten Liter Benzin, Diesel oder Heizöl und mit jedem zweiten Kubikmeter Erdgas finanzieren wir die Kriegstreiber mit.
Daher ist ein radikaler Wechsel in der Energiepolitik erforderlich, um derart toxische Abhängigkeiten zu verhindern. Und dies kann nur durch den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien erfolgen, womit man gleichzeitig die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft erreicht.
Aber der Krieg in der Ukraine hat nicht nur die Preise für Energie in der vergangenen Woche verteuert, sondern auch von allen anderen Rohstoffen, nicht zuletzt von Lebensmitteln und Metallen, was die Inflation entsprechend in die Höhe treibt.
Genau der entgegengesetzte Effekt war in der vergangenen Woche bei den Emissionsrechten zu sehen, welche den größten jemals zu verzeichnenden Einbruch gezeigt haben. Zeigte der Dezember-Kontrakt bei Kriegsbeginn am 24.02.2022 noch einen Eröffnungskurs von EUR 95,00 je EUA, rutschte der Kurs am vergangenen Mittwoch auf ein Tief von EUR 55,00, was einem Verlust von 42% entspricht. Bis zum Ende der Woche stabilisierten sich die Preise oberhalb der 60-Euro-Marke und schlossen bei über 65 Euro am vergangenen Freitag.
Hauptgründe für den starken Rückgang waren institutionelle Anleger und Energieunternehmen, welche sich durch die Verkäufe Liquidität beschaffen mussten, zudem wurden durch den Crash technische Verkäufe ausgelöst.
Da derzeit niemand sicher voraussagen kann, wie sich die Situation in der Ukraine in dieser Woche entwickeln wird, ist auch in den kommenden Tagen von einer hohen Volatilität an den Rohstoff- und Energiemärkten sowie bei den Emissionszertifikaten auszugehen. Zum Wochenstart jedenfalls ist der EUA-Kurs weiter unter Druck und befindet sich aktuell knapp oberhalb der 60-Euro-Marke.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 25.02.22 | 04.03.22 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 87,74 EUR | 65,48 EUR | -22,26 EUR |
EUA (Dezember-2022-Future) | 88,14 EUR | 65,10 EUR | -23,04 EUR |
VCU (Voluntary Carbon Units ø) | 9,44 USD | 5,45 USD | -3,99 USD |
VER (Gold Standard Spotmarkt ø) | 10,27 USD | 9,84 USD | -0,44 USD |
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D)) | 30,00 EUR | 30,00 EUR | +0,00 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 94,40 USD | 118,03 USD | +23,63 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,1272 USD | 1,0931 USD | -0,0341 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VCU- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (CBL markets), welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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