Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 05.02.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

das deutsche Umweltbundesamt vermeldete leicht verbesserte Werte bei der Belastung von Stickstoffdioxid, Feinstaub und Ozon in Deutschlands Städten im vergangenen Jahr und führt dies nicht zuletzt auf lokale Maßnahmen nach Bekanntwerden des Dieselskandals zurück. Dies kann sicherlich zutreffend sein, jedoch war 2017 auch von einer höheren Windintensität geprägt, was hierauf ebenfalls Einfluss gehabt haben sollte.

Auch heute wird wieder in Berlin zwischen den Parteispitzen von CDU, CSU und SPD verhandelt. Bislang konnten sich die Lobbyisten der Kohlebranche freuen, da das deutsche Klimaziel schnell gekippt wurde und statt 40% Treibhausgasreduktion bis 2020 gegenüber 1990 nun die Werte des Pariser Klimaschutzabkommens für die kommenden Jahrzehnte ausreichen sollen. Im Gegenzug will die etwaige neue Regierung gesetzliche Klimaschutzziele für einzelne Branchen wie Landwirtschaft, Energie oder Verkehr festlegen. Hierbei soll es aber nicht zu Fahrverboten von Dieselfahrzeugen kommen, was jedoch angesichts drohender Klagen seitens der EU skeptisch macht.

Zumindest soll mit der Installation von 100.000 Ladestationen für Elektroautos bis 2020 und einer niedrigeren Dienstwagenbesteuerung die Luftqualität in den Städten verbessert werden. Auch der öffentliche Nahverkehr soll mehr elektrifiziert werden. Gleichzeitig will die mögliche zukünftige Regierung die Bahn attraktiver machen, wobei die Einhaltung der Fahrpläne aus Sicht vieler Reisender wohl ein wesentlicher Schritt wäre.

Es bleibt abzuwarten, ob die Befürworter einer neuerlichen großen Koalition eine ausreichende Mehrheit bei der finalen Mitgliederbefragung der SPD erhalten werden. Natürlich ist eine Mitgliederbefragung eine demokratische Angelegenheit. Sie macht auf der anderen Seite jedoch deutlich, wie es um das Selbstbewusstsein der Partei bestellt ist, wenn sie die Entscheidungskompetenz des Führungspersonals somit in Frage stellt. Umfragen zufolge würde eine Neuwahl wohl zu neuen Tiefstwerten bei der SPD führen, denn wer wird eine Partei wählen, welche man zur Wahrnehmung von Regierungsverantwortung zwingen muss.

Der Markt für CO2-Emissionsrechte wird die politische Entwicklung jedenfalls mit Spannung erwarten.

Sinkende Energiepreise sowie eine schwächere Auktionsnachfrage haben die Kurse der europäischen Verschmutzungsrechte in der vergangenen Woche unter Druck gesetzt, was zu Wochenschlusskursen unterhalb der neun-Euro-Marke führte.

 

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)
Instrument 02.02.18 26.01.18 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 8,93 EUR 9,06 EUR -0,13 EUR
EUA (Dezember-2018-Future) 8,96 EUR 9,09 EUR -0,13 EUR
CER (Spotmarkt) 0,18 EUR 0,17 EUR +0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 68,37 USD 70,05 USD -1,68 USD
EURO (Currency, Forex) 1,2456 USD 1,2428 USD +0,0028 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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