Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 21.03.2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Umweltbundesamt hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine Pressemitteilung zur Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland im Jahr 2021 vorgelegt. In der Summe belegen die Zahlen, dass nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2020 die Emissionen wieder signifikant ansteigen, und zwar um gut 33 Millionen Tonnen oder 4,5 Prozent.

Der Anstieg ist insbesondere im Energiesektor zu verzeichnen: Dieser weist ein Plus von 27 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente auf, da wegen gestiegener Stromnachfrage, geringerer Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und des gestiegenen Gaspreises verstärkt Kohle zur Stromerzeugung genutzt wurde. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sank vor allem aufgrund schlechter Windverhältnisse um sieben Prozent.

Klima-Staatssekretär Patrick Graichen kommentiert: „Der Anstieg der Treibhausgasemissionen hat sich leider abgezeichnet. Dem wird die Bundesregierung jetzt mit einem ? Klimaschutz ?-Sofortprogramm zügig entgegenwirken. A & O ist ein wesentlich höheres Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Wir müssen es schaffen, dreimal so viele Kapazitäten wie bisher zu installieren, um den Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung bis 2030 auf 80 Prozent zu steigern. Eine Hängepartie wie in den letzten Jahren darf es dabei nicht mehr geben. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat uns zudem auf dramatische Weise deutlich gemacht, wie sehr Sicherheit und Energieversorgung zusammenhängen. … Die schnellere Abkehr von fossilen Energien muss alle Bereiche umfassen – von der Industrieproduktion über den Gebäudebereich bis hin zur Mobilität und der Landwirtschaft. Entscheidend ist dabei, die soziale Balance zu wahren.“

Seit 1990 sanken die Emissionen in Deutschland damit um lediglich 38,7 Prozent. Das Ziel für 2030 ist ein Minus von 65 Prozent. Die verfügbaren Daten zeigen, dass seit 2010 vor allem die Energiewende zur Reduktion der Emissionen beigetragen hat. Alle anderen bedeutenden Sektoren stagnieren seit 2010 mehr oder weniger. Wie ein Treffen der Umweltminister der EU am vergangenen Donnerstag zeigte, ist eine wachsende Zahl von EU-Mitgliedsstaaten bereit, ein zweites Emissionshandelssystem für Gebäude und Verkehr zu unterstützen.

Bei den Europäischen Verschmutzungsrechten konnte man in der abgelaufenen Handelswoche eine ausgeprägte Seitwärtsbewegung in einer Spanne von 76 – 80 Euro beobachten. Zum Wochenschluss wurden EUAs sogar in ihrer engsten wöchentlichen Spanne seit Ende 2021 gehandelt, da offenbar die 80-Euro-Marke wie ein Magnet wirkte und gleichzeitig einen stabilen technischen Widerstand darstellte.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument11.03.2218.03.22Veränderung
EUA (Spotmarkt)76,38 EUR78,84 EUR+2,46 EUR
EUA (Dezember-2022-Future)76,39 EUR78,89 EUR+2,50 EUR
VCU (Voluntary Carbon Units ø)7,32 USD8,42 USD+1,10 USD
VER (Gold Standard Spotmarkt ø)9,32 USD8,00 USD-1,32 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)112,40 USD108,21 USD-4,19 USD
EURO (Currency, Forex)1,0912 USD1,1091 USD+0,0179 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VCU- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (CBL markets), welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH