Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 08.02.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei der Entwicklung der Energiepreise für Privathaushalte kann man es mittlerweile deutlich sehen – die Energiekosten sind derzeit so hoch, wie seit 10 Jahren nicht mehr. Gemäß Angaben des Vergleichsportals Verivox sind die Preise gegenüber Dezember 2020 um knapp 7% gestiegen.

Hierbei lag Heizöl mit einem Plus von 12% ganz vorne auf der Liste, dicht gefolgt von Diesel mit einem durchschnittlichen Plus von 11,2% und bei Benzin waren es immer noch knapp 10%.

Neben den gestiegenen Börsenpreisen für Rohöl ist hierbei auch der nationale Emissionshandel in Deutschland ein Grund für den Anstieg der Energiepreise sowie der CO2-Emissionshandel der EU.

In der vergangenen Woche legten die Preise im europäischen Emissionshandel deutlich um knapp 16% auf 38,20 Euro zu und auch der Start in die neue Handelswoche war mit einem aktuellen neuen Allzeit-Hoch von 39,80 Euro weiterhin deutlich bullish. Alles in allem ist ein Preisanstieg seit November 2020 um ca. 60% zu beobachten.

Neben den bereits erwähnten sichtbar gestiegenen Rohölpreisen, die bei der Sorte Brent heute morgen die 60-US-Dollar-Marke geknackt haben, ist auch der Kälteeinbruch ein weiterer Preistreiber für CO2-Emissionsrechte.

Marktbeobachter und Analysten sind derzeit dabei, ihre Prognosen über Preisentwicklung dem aktuellen Marktgeschehen anzupassen. Ein Analyst eines Öl-Hedge-Fonds brachte Bloomberg gegenüber sogar die Marke von 100 Euro ins Spiel, welche die Preise in diesem Jahr erreichen könnten. Dies hat der Markt in der vergangenen Woche ebenfalls sichtbar bullish aufgenommen.

Die meisten anderen Marktteilnehmer sind jedoch nicht ganz so optimistisch und gehen eher von Hochs zwischen 40 und 50 Euro aus. Aus rein charttechnischer Sicht wäre eine Preiskorrektur aktuell auf den Bereich von 35 Euro für EUAs eine übliche Reaktion, insofern sich Marktteilnehmer mit größeren Positionen für Gewinnmitnahmen entscheiden oder große Anlagenbetreiber ihre Kaufentscheidungen vermehrt verzögern würden. Eine Korrektur – möglicherweise nach Erreichen der 40-Euro-Marke – könnte dabei aber nur von kurzer Dauer sein, da Käufer dieses Niveau wahrscheinlich wieder für Käufe nutzen würden.

In dieser Woche kommt an der Leipziger EEX wieder das normale Auktionsvolumen in Höhe von 15.091.500 EUA an allen fünf Handelstagen zur Versteigerung; es dürfte spannend bleiben, wie stark die Nachfrage der Marktteilnehmer sein wird und ob Auktionen wieder deutlich über dem Marktpreis geschlossen werden, wie es in der vergangenen Woche geschehen ist.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument29.01.2105.02.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)32,88 EUR37,99 EUR+5,11 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)32,95 EUR38,20 EUR+5,25 EUR
CER (Spotmarkt)0,35 EUR0,41 EUR+0,06 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)55,03 USD59,46 USD+4,43 USD
EURO (Currency, Forex)1,2136 USD1,2049 USD-0,0087 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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