Sehr geehrte Damen und Herren,
das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer verkündeten Anfang vergangener Woche einen offenbar bahnbrechenden Erfolg in Sachen Corona-Impfstoff. Demnach soll der neuartige mRNA-Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19 bieten. Die Fachwelt ist durchaus positiv überrascht und spricht unter anderem von „außergewöhnlichen“ Ergebnissen und einem „Riesensprung nach vorne“. Sowohl die Geschwindigkeit bei der Entwicklung als auch der Wirkungsgrad sind außergewöhnlich hoch und die sonst so zahlreichen und lautstarken Skeptiker sind relativ zurückhaltend.
Dieser Optimismus ist natürlich Balsam für die von der Pandemie geschundenen Märkte. Andererseits sollte jetzt aber noch nicht mit allzu großer Euphorie gerechnet werden, denn das offizielle Prüfverfahren dauert natürlich noch an und mit einer Zulassung ist, zumindest in Europa, nicht vor Anfang des kommenden Jahres zu rechnen. Selbst das mag noch sehr optimistisch klingen, doch stehen gerade bis dahin erhebliche gesellschaftliche Herausforderungen ins Haus.
Als vor fast einem Jahr die ersten Berichte über das neue Virus aus China die Runde machten, war ein Umstand besonders besorgniserregend: das chinesische Neujahrsfest führt regelmäßig zur weltweit größten Reisewelle mit hunderten Millionen Reisenden. Traditionell treffen sich chinesische Familien und nicht selten wird der Jahresurlaub eingesetzt, um aus den entlegensten Teilen der Welt nach Hause zurück zu kehren. Dies wird die chinesischen Behörden Anfang 2021 vor ein gigantisches logistisches und gesellschaftspolitisches Problem stellen.
Eine durchaus vergleichbare Rolle könnte in Europa das diesjährige Weihnachtsfest darstellen, mit vergleichbaren Traditionen. Intensive Einkaufstouren, verbunden mit dem Besuch eines Weihnachtsmarktes und die ebenfalls obligatorischen Treffen im Familien- und Freundeskreis könnten die Ausbreitung des Corona-Virus noch einmal massiv beschleunigen – eben bevor ein Impfstoff zur Verfügung steht. In einigen Europäischen Ländern sind die Auswirkungen der zweiten Welle allerdings jetzt schon erschreckend.
Der CO2-Markt hat in der vergangenen Handelswoche noch ein wenig vom Wahlsieg des designierten US-Präsidenten Joe Biden profitiert. In der Hauptsache beflügelte aber die Nachricht über den Durchbruch beim Corona-Impfstoff den Kurs, obwohl es noch zu früh wäre, von einem echten Durchbruch zu sprechen.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 06.11.20 | 13.11.20 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 25,43 EUR | 26,36 EUR | +0,93 EUR |
EUA (Dezember-2020-Future) | 25,45 EUR | 26,38 EUR | +0,93 EUR |
CER (Spotmarkt) | 0,29 EUR | 0,29 EUR | +0,00 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 39,67 USD | 42,70 USD | +3,03 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,1870 USD | 1,1834 USD | -0,0036 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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